80km/h vor einer KitaPolizei in Sachsen-Anhalt soll weiter regelmäßig blitzen
Nach dem Blitzermarathon hatte sich die Deutsche Polizeigewerkschaft für mehr Geschwindigkeitskontrollen ausgesprochen. Das Innenministerium teilte nun mit: Die Polizei soll weiter regelmäßig Geschwindigkeiten kontrollieren. Der Blitzermarathon der vergangenen Woche wurde inzwischen ausgewertet. Demnach waren etwa drei Prozent alle Fahrzeuge zu schnell.
- Die Polizei in Sachsen-Anhalt will weiter regelmäßig blitzen.
- Die Deutsche Polizeigewerkschaft forderte mehr Geschwindigkeitskontrollen in Sachsen-Anhalt.
- Beim Blitzermarathon gehörte eine Geschwindigkeit von 59 km/h in einer 30er-Zone zu den negativen Highlights.
Die Polizei wird nach der Blitzerwoche in Sachsen-Anhalt weiter regelmäßig Geschwindigkeiten von Fahrzeugen durchführen. Das teilte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) am Sonnabend mit: "Die festgestellten Verstöße zeigen, dass noch zu viele sich nicht an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halten und damit verbundene Gefahren in Kauf nehmen."
Bei der Blitzerwoche in Sachsen-Anhalt waren knapp drei Prozent aller Fahrzeuge zu schnell. Das geht aus Zahlen des Innenministeriums hervor. Demnach seien fast 170.000 Fahrzeuge kontrolliert worden. 4.800 davon seien zu schnell gewesen. Das Ministerium teilt mit, dass bei der Kontrollwoche zudem Drogen gefunden und Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht festgestellt wurden.
Polizeigewerkschaft forderte mehr Tempo-Kontrollen
Die Deutsche Polizeigewerkschaft hatte am Dienstag vor dem Hintergrund des europaweite Blitzermarathons mehr Tempo-Kontrollen in Sachsen-Anhalt gefordert. Der Landesvorsitzende Olaf Sendel äußerte sich dazu ernüchtert: Bei vielen Verkehrsteilnehmern halte der präventive Gedanke bis maximal fünf Meter hinter dem Blitzgerät an.
In Sachsen-Anhalt brauche es deshalb einen permanenten Kontrolldruck. Nur so würden sich die Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten und Unfälle vermieden, so der Vorsitzende. Nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft in Sachsen-Anhalt sind Geschwindigkeitsverstöße eine der Hauptunfallursachen der letzten Jahre.
Jerichower Land: 100 km/h vor einer Kita in Möser
In Möser im Jerichower Land wurde während der Blitzerwoche nach Angaben des Innenministeriums vor einer Schule bei einem Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 59 Kilometern pro Stunde in einer 30-Zone gemessen. Ebenfalls in Möser sei ein Transporter im Bereich einer Kita 80 Kilometer pro Stunde gefahren. Erlaubt sind an der Stelle 50. In Coswig (Anhalt) ist nach Angaben des Innenministeriums Ein Auto mit 110 Kilometern pro Stunde durch den Ort gefahren.
Im Norden Sachsen-Anhalts hat das Polizeirevier Stendal an 40 Messtellen die Geschwindigkeit von mehr als 4.000 Fahrzeuge kontrolliert. 122 Fahrer überschritten den Angaben zufolge die erlaubte Geschwindigkeit. Der schnellste Pkw fuhr demnach 155 Kilometer pro Stunde auf einer Landstraße, auf der maximal 100 Kilometer pro Stunde erlaubt sind. In 22 weiteren Fällen wurde zudem gegen die Gurtpflicht verstoßen, während der Fahrt elektronische Geräte wie Smartphones genutzt oder Mängel am Fahrzeug festgestellt.
A9 im Burgenlandkreis: 199 km/h bei Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100
Das Polizeirevier Halle hatte an 123 Messstellen die Geschwindigkeit von Fahrzeugen überprüft. Dabei wurden knapp 2.700 Verstöße festgestellt. Die größte Geschwindigkeitsüberschreitung hat die Polizei im Stadtgebiet von Halle auf der Delitzscher Straße gemessen. Dort fuhr ein Fahrzeug nicht die erlaubten 50 Kilometern pro Stunde, sondern war mit 99 Kilometern pro Stunde fast doppelt so schnell.
Außerorts wurde im Burgenlandkreis auf der A9 bei Osterfeld ebenfalls ein Fahrzeug erwischt, das trotz einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 Kilometern pro Stunde mit 199 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen war. Das sind nach Bußgeldkatalog 700 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot.
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MDR (Norma Düsekow, Cornelia Müller, Annekathrin Queck) | erstmals veröffentlicht am 24.04.2023.
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 24. April 2023 | 17:00 Uhr
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