In Halle wurden Wohnungen und Fahrzeuge von 41 Tatverdächtigen durchsucht. Bildrechte: picture alliance/dpa

41 mutmaßliche Täter Sexueller Missbrauch von Kindern: Razzia in Halle

23. Februar 2023, 16:51 Uhr

41 Personen aus Halle werden verdächtigt, Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern erworben und verbreitet zu haben. Am Mittwoch und Donnerstag fanden Hausdurchsuchungen statt. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

von MDR SACHSEN-ANHALT

• Die Polizei hat in Halle Razzien wegen des Verdachts auf Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern durchgeführt
• Bereits im September 2022 gab es Hausdurchsuchungen.
• Die Fallzahlen bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder steigen in Sachsen-Anhalt kontinuierlich an.

In Halle sind am Mittwoch und Donnerstag Wohnungen und Fahrzeuge von 41 Verdächtigen durchsucht worden. Wie die Polizei mitteilte, stehen die Männer im Alter von 15 bis 67 Jahren im Verdacht, Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern erworben und verbreitet zu haben.

Polizei geht von Einzeltätern aus

Die Polizei betonte, dass es sich bei den Beschuldigten nicht um eine organisierte Gruppe, sondern um Einzeltäter handele. Bei den Durchsuchungen seien neben Speichermedien und Datenträgern auch Waffen und Betäubungsmittel sichergestellt worden, sagte eine Polizeisprecherin dem MDR SACHSEN-ANHALT. Keiner der Beschuldigten sei festgenommen worden.

Razzien bereits im vergangenen Jahr

Bereits im vergangenen September hatte es in Halle Hausdurchsuchungen wegen Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern gegeben. Damals wurden 18 Wohungen durchsucht. Die Verdächtigen waren zwischen 15 und 72 Jahre alt.

Fallzahlen seit 2016 verfünffacht

In Sachsen-Anhalt stiegen zuletzt die Fallzahlen. Seit 2016 hat sich ihre Zahl laut Zentralstelle zur Bekämpfung gewaltdarstellender, pornografischer und sonstiger jugendgefährdender Schriften bei der Staatsanwaltschaft Halle mehr als verfünffacht. Im Jahr 2021 sind laut einem Bericht der Generalstaatsanwaltschaft 2.142 Verfahren gegen bekannte und unbekannte Tatverdächtige eingeleitet worden.

MDR (Dirk Jacobs, Moritz Arand)