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Ausländische Arbeitskräfte sollen in Sachsen-Anhalt künftig schneller integriert werden, fordert der Arbeitgeberpräsident. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa | Monika Skolimowska

ArbeitsmarktArbeitgeberpräsident fordert schnellere Integration von Ausländern

15. März 2024, 16:07 Uhr

Weil die Zahl der Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt bis 2030 deutlich sinken wird, hat Sachsen-Anhalts Arbeitgeberpräsident eine schnellere Integration von ausländischen Arbeitskräfte gefordert. Auch Arbeitsministerin Grimm-Benne hat sich dafür ausgesprochen, dass Unternehmen Geflüchtete auch bei geringen Sprachkenntnissen eine Chance geben. In Sachsen-Anhalt sind derzeit mehrere Tausend Geflüchtete arbeitslos.

Sachsen-Anhalts Arbeitgeberpräsident Marco Langhof fordert mehr Tempo bei der Integration von Ausländern in den Arbeitsmarkt. Langhof sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Donnerstag: "Die Standortattraktivität dieses Landes hat auch etwas damit zu tun, wie schnell, wie unkompliziert und wie rechtssicher man an seinen Aufenthaltstitel und an entsprechende Dokumente kommt."

Das dürfe nicht an der Verwaltung scheitern. Man sei dringend darauf angewiesen, qualifizierte Arbeitskräfte hierher zu holen oder sie auch ein Stück weit hier selbst zu qualifizieren.

Arbeitgeberpräsident Marco Langhof fordert eine schnellere Integration ausländischer Arbeitskräfte. Bildrechte: AWSA

Zahl der Arbeitnehmer sinkt bis 2030 deutlich

Der Arbeitgeberpräsident wies darauf hin, dass bis 2030 jeder sechste Arbeitnehmer aus dem Berufsleben ausscheiden werde. Außerdem werde der Bedarf mit der Ansiedlung des Chipunternehmens Intel in Magdeburg weiter steigen: "Damit muss auch eine Verwaltung umgehen. Es ist ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit, die wir auch einfordern müssen."

Die Ausländerbehörde in Magdeburg steht seit Monaten in der Kritik. Betroffene beschweren sich über Unfreundlichkeit und lange Wartezeiten. Zuletzt hieß es von der Stadt, aktuell seien noch 2.000 Anträge auf Einbürgerung offen. Auch bei der Verlängerung von Aufenthaltstiteln gebe es Verzögerung.

Grimm-Benne: Flüchtlingen auch bei geringen Sprachkentnissen eine Chance geben

Am Donnerstag hatte Sachsen-Anhalts Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) an Unternehmen appelliert, Flüchtlingen auch ohne weitreichende Deutschkenntnisse eine Chance zu geben. Absolventen aus den Integrationskursen sollten so schnell wie möglich weiterqualifiziert werden.

Das Ministerium setze auf eine zügige Arbeitsmarktintegration parallel zu möglichen Anerkennungsverfahren von Berufsabschlüssen und berufsbegleitenden Sprachkursen.

Mehrere Tausend Geflüchtete derzeit arbeitslos

Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur in Halle leben in Sachsen-Anhalt mehr als 23.000 Ukrainer, die erwerbsfähig sind. 5.300 von ihnen seien derzeit arbeitslos. Weitere rund 3.500 Menschen würden in den kommenden Monaten Sprachkurse erfolgreich absolvieren.

Auch Geflüchtete aus Herkunftsländern wie Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria und Syrien verfügen demnach über ein Deutschsprachniveau, das eine Beschäftigung zunehmend besser ermöglicht.

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MDR (Christoph Dziedo, Max Hensch, Annekathrin Queck)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. März 2024 | 15:00 Uhr

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