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In Weißenfels beteiligten sich nach Angaben der Polizei 300 Menschen an den Protesten. Bildrechte: MDR/Daniela Schulze

KundgebungenMehr als 3.000 Menschen demonstrieren in Sachsen-Anhalt für Demokratie

05. Februar 2024, 14:09 Uhr

Das "Antirassistische Netzwerk Sachsen-Anhalt" in Magdeburg und Bündnisse in Weißenfels und Halberstadt hatten zu Demonstrationen gegen Rassismus und für Demokratie aufgerufen. Diesen Aufrufen folgten am Sonntag insgesamt über 2.000 Menschen. Bereits am Samstag waren in Halle rund 1.300 Menschen auf der Straße.

In mehreren Städten in Sachsen-Anhalt haben am Sonntag Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert. In Magdeburg, Halberstadt und Weißenfels sind jeweils Hunderte Menschen zusammengekommen.

Magdeburg: Kundgebung gegen Rassismus

In Magdeburg hatte das "Antirassistische Netzwerk Sachsen-Anhalt" zu der Kundgebung gegen Rassismus aufgerufen. Nach Angaben der Polizei von Montagmorgen zogen etwa 1.450 Menschen vom Hauptbahnhof über den Bahnhof Neustadt zum Uniplatz. Ein Mitglied des Veranstaltungsteams hatte zwischenzeitlich von 3.500 Teilnehmenden gesprochen.

Die Organisatoren hatten im Vorfeld überall in der Stadt Plakate ausgeteilt, unter anderem bei Friseuren, in Kultureinrichtungen, in Cafés, in Imbissbuden und bei anderen Gewerbetreibenden. Für einen der Organisatoren, Leon Bahnik, ein klares Zeichen, dass es einen starken gesellschaftlichen Rückhalt für den Protest und die Forderung nach einer offenen Gesellschaft gibt.

Die Magdeburger Demo begann am Bahnhofsvorplatz. Bildrechte: MDR/Max Hensch

Nach Angaben der Organisatoren hatte es vor der Demonstration eine Auseinandersetzung gegeben. Die Polizei bestätigte eine wechselseitige Körperverletzung zwischen zwei Personen. Sie sprach von einem Gerangel.

Demo in Magdeburg von mehreren Organisationen veranstaltet

Die Demonstration wurde von verschiedenen Trägern organisiert. Dazu gehört auch das Bündnis "Solidarisches Magdeburg", ein Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gewerkschaften und Parteien. Bei der Kundgebung gab es Beiträge von der mobilen Opferberatung und dem Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt.

Mit-Organisator Bahnik sagte vorab: "Unsere Demonstration soll keine Bühne zur Austragung parteipolitischer Konflikte werden. Wir wollen vor allem denen eine Stimme geben, die von Rassismus betroffen sind." Das Bündnis kritisierte in seinem Aufruf unter anderem, dass in Magdeburg eine Veranstaltung des Landtags zum Holocaust-Gedenken wegen angemeldeter Bauernproteste verschoben hatte.

Weißenfels: Hass im Netz gegen Anmelder

In Weißenfels hatte das "Bündnis für Toleranz" die Demonstration auf dem Marktplatz organisiert. Die "Initiative Stadt.Raum" Weißenfels teilte vorab auf ihrer Instagram-Seite mit, dass die Demonstration für Demokratie und Weltoffenheit steht. Ziel sei es, eine Region zu fördern, die solidarisch mit allen Menschen sei und sachliche Kritik an der Politik äußere, anstatt auf Populismus und Extremismus hereinzufallen.

Nach Angaben der Polizei beteiligten sich 300 Menschen an den Protesten in Weißenfels. Eric Stehr (Die Linke), Stadtrat in Weißenfels und Mitglied vom Bündnis für Toleranz, schätzte die Teilnehmendenzahl hingegen gegenüber MDR SACHSEN-ANHALT auf 400 bis 500. Stehr erklärte: "Man muss natürlich auch sehen, dass es regnet, was nicht so viele Menschen auf die Straßen treibt, selbst wenn es um wichtige Themen wie Demokratie geht. Deshalb sind meine Erwartungen total erfüllt."

Er erzählte, dass er persönlich als Demo-Anmelder online einigen Hass aus der rechten Szene wegen dieser Demo erfahren habe. "Es trifft einen, aber man darf sich von so etwas nicht mürbe machen lassen", so Stehr.

In Magdeburg haben nach Angaben der Polizei etwa 1.450 Menschen an der Demo teilgenommen. Bildrechte: MDR/Max Hensch

Demo in Halberstadt mit etwa 450 Menschen

Auch in Halberstadt wurde am Sonntag demonstriert. Das neu gegründete "Halberstädter Bündnis für Demokratie" hatte zu der Demonstration auf dem Holzmarkt aufgerufen. Das Bündnis wird von Kirchengemeinden, Gewerkschaften, Vereinen und Institutionen der Stadt unterstützt. Nach Angaben der Polizei nahmen in Halberstadt etwa 450 Menschen an den Protesten teil.

An einer Demonstration gegen Rechtsextremismus in Halle hatten am Samstag laut Polizei 1.300 Menschen teilgenommen.

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MDR (Ingvar Jensen, Nadine Hampel, Cynthia Seidel, Julia Heundorf) | zuerst veröffentlicht am 4. Februar 2024.

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. Februar 2024 | 05:00 Uhr