Spieler aus elf NationenNeue Magdeburger Fußballmannschaft FC International setzt auf Vielfalt
Ein Kapitän aus Ecuador, ein Innenverteidiger aus Indien: Der FC International Magdeburg startet 2023 in seine erste Saison in der Stadtliga. Das Besondere: Die Fußballmannschaft vereint Spieler aus elf Nationen – und leistet so auch einen Beitrag zur Integration.
- Im März 2022 wurde der FC International Magdeburg gegründet. Das Besondere: im Verein spielen Menschen mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund.
- Alle Vereinsmitglieder eint die Liebe zum Fußball.
- Das erste Punktspiel der Vereinsgeschichte steht im August an.
Spieler aus elf Nationen, vom Architekten bis zum Studenten, Montagabend unter Flutlicht auf einem Kunstrasenplatz im Süden Magdeburgs. Und mittendrin Max Kirbis*, seit knapp anderthalb Jahren Vorstand und Trainer des FC International Magdeburg. "Das Besondere an uns ist, dass wir uns für Leute mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund einsetzen. Dafür gibt es in Magdeburg auch einfach Bedarf", sagt Kirbis im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT.
Mit drei Freunden gründete Kirbis Anfang 2022 den FC International. In sozialen Medien schrieben sie Fußballgruppen an, die zwei Trainingsabende pro Woche füllten sich schnell. "Mittlerweile haben wir 40 Mitglieder, wir können leider nicht mehr jeden aufnehmen."
Architekten-Kapitän aus Ecuador
Mit am längsten dabei und mittlerweile Kapitän der Mannschaft ist Daniel Ramón. Aus der Metropole Quito, der Hauptstadt von Ecuador, kam er der Liebe wegen erst nach Dessau-Roßlau zum Architektur-Studium und entwirft jetzt in Magdeburg Gebäude.
Im Vergleich zu seiner Heimat gehe es hier ruhiger zu, auf und neben dem Fußballplatz. Auch deshalb fühlt er sich angekommen. "Ich bin sehr stolz, Kapitän dieser Truppe zu sein. Das Konzept Integration durch Fußball finde ich super, die Trainer sind auch sehr geduldig mit der Sprache", sagt Ramón.
Fußball in Südindien populärer als Cricket
Auf dem Platz wird beim FC International Deutsch gesprochen, wenn das nicht reicht, helfen Englisch, Hände und Füße. Die meisten internationalen Spieler beim FC International sind Studenten aus Indien. Sie kommen aus Kerala – in der Küstenregion im Süden Indiens ist Fußball populärer als Cricket.
Ajith Thekkemariyi Suk ist schon seit er denken kann Fußballfan. Nachdem er mit Max Kirbis über Instagram Kontakt hatte, spielt er in der Innenverteidigung der Mannschaft. "Alle Leute hier sind sehr freundlich. Wir haben hier Menschen aus vielen Ländern, haben verschiedene Kulturen, sprechen verschiedene Sprachen. Aber wenn wir Fußball spielen, kommen wir alle zusammen."
Freundschaften über den Fußballverein hinaus
Der Fußballplatz als Begegnungsort hat auch Tarek Noel Wolff aus Gutenswegen im Landkreis Börde überzeugt. Er studiert in Magdeburg Sozialwissenschaften. "Mittlerweile haben sich auf Freundschaften über den Verein hinaus entwickelt. Viele treffe ich auch an der Uni und mit einigen gehe ich auch Volleyball spielen. Ich finde, durch unsere Vielfalt hat das hier viel Potenzial."
Trainer Kirbis: "Wir müssen vor keinem verstecken"
Wie viel sportliches Potenzial hat die neu gegründete Mannschaft? Nach den ersten vier Testspielen gegen vor allem höherklassige Teams steht ein Sieg zu Buche. Trainer Max Kirbis sieht durchaus eine durchaus positive Entwicklung. "Wir müssen uns in der Liga vor keinem verstecken."
Das erste Punktspiel in der Stadtliga Magdeburg bestreitet der FC International am 25. August. Gegner ist der SV Beyendorf. Zur Feier vor dem Spiel werden auch Fußballverbandspräsident Holger Stahlknecht und Ex-FCM-Kapitän Marius Sowislo erwartet.
*Transparenzhinweis: Vereinsmitgründer Max Kirbis arbeitet für MDR SACHSEN-ANHALT.
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MDR (Max Hensch, Moritz Arand)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. August 2023 | 16:40 Uhr
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