Nach DialogHörsaal-Besetzung in Magdeburg beendet

07. Mai 2023, 18:53 Uhr

An der Universität Magdeburg ist am Sonntag die Besetzung eines Hörsaals beendet worden. Die Studentinnen und Studenten hatten den Raum seit der Nacht zu Mittwoch besetzt. Die Hochschulleitung hatte das Gespräch mit den Besetzern gesucht, die nun nach Verhandlungen den Hörsaal geräumt haben.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Der besetzte Hörsaal an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ist wieder frei. Wie die Hochschulleitung am Sonntag mitgeteilt hat, ist die Besetzung am Sonntag friedlich beendet worden. Das Audimax war am Dienstagabend von Mitgliedern des Aktionskollektivs End Fossil: Occupy besetzt worden. Die Uni hatte teilweise auf Online-Lehre umgestellt. Ab Montag wird die Lehre im Hörsaal wieder aufgenommen.

Aus dem Rektorat hieß es am Sonntag, nach intensiven Gesprächen habe man sich mit den Besetzern darauf geeinigt, den Diskurs ab sofort außerhalb des besetzten Hörsaals fortzuführen und konkrete Formate zu planen. Bereits am Montag soll es direkte Gespräche geben. Am Mittwoch will sich die Hochschulleitung an einer Podiumsdiskussion des Kollektivs beteiligen.

Forderungen: Mehr Klimaschutz, mehr Bafög

End Fossil: Occupy fordert, dass Sachsen-Anhalt bis 2030 klimaneutral wird. Zudem verlangen die Aktivisten eine Angleichung des Bafögs an die Inflation und eine flächendeckende Ausfinanzierung der Hochschulen.

Uni-Rektor Jens Strackeljan kündigte nach Ende der Besetzung an, die Bemühungen um einen den Bedürfnissen an Lehre und Forschung ausgerichteten Klimaschutz deutlich verstärken zu wollen. Bis Ende 2023 will die Uni demnach eine Klimaschutzstrategie verabschieden, die darauf zielt, die CO2-Ausstoß bis 2030 deutlich zu senken.

Uni will Fahrplan für Klimaneutralität

Einen Zeitpunkt festzulegen, wann die Hochschule komplett klimaneutral sein wird, hält Strackeljan demnach für schwierig und verweist auf rechtliche Vorgaben aber auch auf Laborkapazitäten der Magdeburger Universität. 2030 solle dennoch als wichtiges Datum zur Erreichung angestrebt werden. Das Kollektiv kann sich in den Prozess einbringen.

Hochschulen erarbeiten Strategie, um klimaneutral zu werdenGemeinsam klimaneutral werden – das haben sich fünf große Bildungseinrichtungen Anfang dieses Jahres vorgenommen. Zu ihnen zählt auch die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Sie will gemeinsam mit anderen in den kommenden drei Jahren einen Plan erarbeiten, wie sie klimaneutral werden kann. Unter anderem sollen Emmissionen reduziert werden.

Die Uni kündigte an, den Energieverbrauch ihrer Gebäude durch Sanierung weiter absenken zu wollen. Für die Energieversorgung soll laut Mitteilung auf den Einkauf grüner Energie umgestellt werden. Rektorat, Verwaltung und der Senat der Uni würden dafür in den nächsten Wochen Vorlagen erarbeiten und Beschlüsse fassen, so Strackeljan.