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Chiphersteller-AnsiedlungWarum das genaue Datum des Intel-Baustarts noch unklar ist

17. Dezember 2022, 20:18 Uhr

Im ersten Halbjahr 2023 will Chiphersteller Intel mit dem Bau von zwei Fabriken in Magdeburg starten. Weil Intel kein fixes Datum nennt, gab es nun Spekulationen zum Baustart. Wovon der Baubeginn abhängt.

Im ersten Halbjahr 2023 sollte ursprünglich der Bau der Intel-Fabriken am Standort Magdeburg beginnen. Ein konkretes Datum für den Baustart nennt das Unternehmen Intel aber nicht: Intel-Sprecher Benjamin Barteder sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es habe nie einen fixen Tag für den Baustart gegeben. "Nach der Verkündung im Frühjahr 2022 hatte man das erste Halbjahr 2023 avisiert."

Weil Intel sich nicht auf ein Datum festlegen will, gibt es nun Spekulationen, ob der Baustart im ersten Halbjahr 2023 eingehalten werden kann. Zuerst berichtete die Magdeburger "Volksstimme" (€) darüber.

Vorbereitung des Baulands und Warten auf Fördermittel

Nach MDR-Recherchen sind für einen Baustart noch nicht alle Voraussetzungen erfüllt. Die Baustelle muss zunächst bereit sein. Für Januar 2023 sind laut Stadt Magdeburg archäologische Grabungen vorgesehen. Im Januar oder Februar 2023 soll dann die Wasser- und Stromversorgung aufgebaut werden. Dafür nötiges Spezialwerkzeug konnte in diesem Jahr noch nicht herangefahren werden.

Zudem wartet Intel noch auf die Freigabe von Fördermitteln. Der Konzern wolle erst aktiv werden, wenn die Fördergelder fließen, so der Intel-Sprecher. 2023 soll die EU für die 6,8 Milliarden Euro, die der Bund zum Bauvorhaben beisteuern will, grünes Licht geben. Intel wird nach eigenen Angaben erst mit dem Bau beginnen, sobald die Fördergelder angekommen sind. Deswegen werde es auch weiterhin keinen konkreten Termin für einen Spatenstich geben. Eigentlich sollten Teile der Förderung schon 2022 überweisen werden.

Preissteigerungen bei Baukosten und Verzögerungen möglich

Benjamin Barteder von Intel sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wenn die Förderung kommt, dann wird das Unternehmen mit Landesregierung und Stadt über die weiteren Schritte zum Baustart beraten."

Der Sprecher ergänzte, dass es zu Verzögerungen kommen könne, da Intel nicht von wirtschaftspolitischen Entwicklungen ausgenommen sei. Dazu gehörten auch Preissteigerungen bei den Baukosten und im Energiebereich und die Verfügbarkeit von ausreichend Baufirmen.

Stadt und Land im Zeitplan

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) rechnet mit einer Entscheidung der EU zu den Fördergeldern im ersten Quartal 2023. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT, dass sich dann auch ein Zeitplan für den Baustart festmachen. Es gelte: Erst, nachdem alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt seien, könne der Zeitplan des Projektes konkretisiert werden. "Das gilt auch für anstehende Daten wie beispielsweise den genauen Baubeginn", so Schulze. Sowohl das Land als auch die Stadt Magdeburg hätten bisher ihre Hausaufgaben gemacht.

Wie die Stadt Magdeburg mitteilte, ist der Zeitplan der Landeshauptstadt für die Vorbereitung der geplanten Investition von Intel unverändert. Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) sagte MDR SACHSEN-ANHALT, dass die Stadt jetzt alle Dinge umsetze, die nicht von den finanziellen Mitteln aus Berlin abhingen. Wöchentliche Abstimmungen etwa zum Bau liefen unverändert weiter und pausierten lediglich über die Feiertage. Es sei nicht erkennbar, dass sich Zeitketten stark verzögerten. Auch Genehmigungsprozesse liefen wie geplant.

Die Stadt teilte weiterhin mit, dass es außer Frage stehe, dass die Fördermittel fließen würden. Sie seien im Bundeshaushalt bestätigt. Intel warte die EU-Freigabe ab, was "absolut nachvollziehbar" sei.

Intel hat Gewerbegebiet-Grundstück gekauft

Im November hatte Intel für mehr als 100 Millionen Euro das 430 Hektar große Grundstück für den geplanten Fabrikkomplex im Magdeburger Gewerbegebiet Eulenberg gekauft. Das Grundstück wird nun bereits für den Bau vorbereitet. So sind etwa geschützte Hamster vom Bauland in den Zoo Leipzig umgesiedelt worden.

Insgesamt sollen in Magdeburg zwei Chipfabriken für etwa 17 Milliarden Euro entstehen. Im November besuchte Intel-Chef Pat Gelsinger Magdeburg und traf sich mit Landesregierung und kommunalen Vertretern. Die gesunkene Nachfrage nach Halbleitern hält Gelsinger nicht von der Investition ab. Er betonte, dass man langfristige Entscheidungen nicht auf Grundlage vierteljährlicher Zyklen treffen dürfe.

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MDR (Maren Wilczek, Sebastian Mantei, Maria Hendrischke)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 17. Dezember 2022 | 19:00 Uhr

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