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Entscheidung ist gefallenKulturhauptstadt Europas 2025: Magdeburg verliert gegen Chemnitz

28. Oktober 2020, 21:11 Uhr

Magdeburg hat das Rennen um den Titel "Kulturhauptstadt Europas 2025" nicht gemacht. Die Stadt hat gegen Chemnitz verloren. Wegen Corona war die Entscheidung nicht vor Ort in Berlin, sondern per Livestream verkündet worden. Das Team der Kulturhauptstadt-Bewerbung hatte zum Public Viewing in die Festung Mark eingeladen.

Magdeburg wird nicht "Europäische Kulturhauptstadt 2025". Das hat die internationale Jury am Mittwoch bekannt gegeben. Der Titel ging an Chemnitz. Außerdem im Rennen waren auch Hildesheim, Hannover und Nürnberg.

Viele der Projekte werden trotzdem umgesetzt

Magdeburgs Oberbürgermeister machte den Bürgern dennoch Mut, viele der Ideen und geplanten Projekte sollen trotzdem umgesetzt werden. Dazu gehörten die Sanierung der Hyparschale, der Stadthalle und des Technikmuseums. Es sei von vorn herein bei der Planung um Nachhaltigkeit gegangen, sagte Trümper. Magdeburg solle dazu zu einer europäischeren Stadt werden.

Wir haben nicht gewonnen, darum sind wir heute erstmal enttäuscht, aber diese Enttäuschung hält bei mir nur bis heute Abend. Morgen früh geht das Leben weiter.

Lutz Trümper, Magdeburgs Oberbürgermeister

Trotz der Enttäuschung gingen Glückwünsche nach Chemnitz per Twitter: "Wir gratulieren Chemnitz ganz herzlich und wünschen der Stadt alles Gute!"

Sachsen-Anhalts Staats- und Kulturminister Rainer Robra (CDU) erklärte in einer Pressemitteilung, er gratuliere Chemnitz zum Titel. Aber auch Magdeburg habe sich hervorragend präsentiert. In der Landeshauptstadt seien in den vergangenen Jahren "mit großem Elan Pläne geschmiedet" und Konzepte für die Zukunft der Stadt entwickelt worden. Die seien auch ohne den Titel Kulturhauptstadt erstrebenswert.

Magdeburg hatte sich in der ersten Runde mit dem Motto "Out of the void" beworben – zu deutsch: Raus aus der Leere. Nachdem die Stadt im Vorentscheid erfolgreich war, entwickelte sie das Bewerbungskonzept unter dem Motto "Force of Attraction" – Anziehungskraft – weiter. Die Stadt gestaltete das Programm unter anderem internationaler.

Public Viewing zur Entscheidung

Wegen Corona konnte das Team des Bewerbungsbüros zur Entscheidung nicht nach Berlin fahren. Das Ergebnis wurde per Livestream verkündet. Dafür hatten die Verantwortlichen zum Public Viewing in die Festung Mark eingeladen. Seit dem Vormittag läuft dort ein ganztägiges Kulturprogramm, unter anderem mit Vereinen und Einrichtungen, die die Bewerbung unterstützt und mitgestaltet hatten.

Fast 10 Jahre in Planung

Im August 2010 hatte die Linkspartei die Bewerbung vorgeschlagen. Im Januar 2011 gab der Stadtrat grünes Licht. Dann kamen Vorbereitungen für die Bewerbung ins rollen, Geld wurde freigegeben, ein Organisationsbüro eingerichtet. 2016 teilte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) mit, dass auch Halle den Ring in den Hut werfen wolle. Die Bewerbung wurde allerdings knapp ein Jahr später vom Stadtrat abgelehnt.

Im September 2018 begann die offizielle Bewerbungsphase. Im September 2019 gab Magdeburg das erste Bewerbungsbuch ab. Im Dezember schaffte es die Stadt gemeinsam mit vier Konkurenten in die engere Auswahl. Wegen der Corona-Pandemie änderte sich 2020 der ursprüngliche Zeitplan für das Bewerbungsverfahren. Außerdem mussten der Besuch der Jury, die finale Bewerbungspräsentation und die Entscheidung digital mit Livestreams zwischen den Städten stattfinden.

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Quelle: MDR/jh,kl,ld,pat

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 26. Oktober 2020 | 08:30 Uhr

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