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Viele Schilder auf dem Altmark-Rundkurs sind veraltet. Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

Schilder veraltetVerein kritisiert Altmarkrundkurs – und hilftVon Katharina Häckl, MDR SACHSEN-ANHALT

29. November 2023, 20:17 Uhr

Der Altmarkrundkurs steht in der Kritik. Der junge Verein "Altmark-Macher" bemängelt die veraltete Beschilderung, vor allem entlang der Strecke in der West-Altmark. Weil Kommunen und Landkreise aber kaum investieren können, will der Verein selbst für neue Info-Tafeln sorgen.

Manche der Schilder, vor allem im Altmarkkreis Salzwedel, sind genauso alt wie der Altmarkrundkurs selbst: mehr als 30 Jahre. Man sieht ihnen ihr Alter auch an: Die hölzernen Rahmen müssen mindestens aufgearbeitet, wenn nicht ersetzt werden. Die Rundweg-Karten in den Info-Kästen sind vergilbt, die beistehenden Informationen – zum Beispiel zu Gastronomie und Bettenanbietern – in vielen Fällen längst nicht mehr gültig.

Gerade ortsfremde Besucher könnten an diesem Zustand Anstoß nehmen und dem guten Ruf der Altmark als Paradies für Radtouristen schaden, befürchtet der Verein "Altmark-Macher". Verantwortlich für Instandhaltung, Unterhalt und Streckenführung sind von Anfang an die altmärkischen Landkreise und Kommunen. Sie hatten den Altmarkrundkurs 1991 gegründet. Mit 500 Kilometern ist er noch immer der längste Radrundkurs in Sachsen-Anhalt.

Die Schilder und Karten sind in die Jahre gekommen. Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

Kommunen fehlt Geld für Pflege

Viele hier sind stolz auf diesen Rekord. Doch der Aufwand für die Strecke ist für viele Kommunen und Kreise kaum noch zu stemmen. Ihnen fehlen Geld und Personal dafür. Der Altmärkische Regional- und Tourismusverband teilte MDR SACHSEN-ANHALT auf Anfrage mit, "für die Erhaltung, die Sanierung, den Neubau/Investitionen und die Ausschilderungen" stünden angesichts der angespannten Situationen in den Kommunen kaum finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung.

Der Altmarkrundkurs gehöre zu den freiwilligen Aufgaben. Eine Betreuung neben den zu erfüllenden Pflichtaufgaben sei "im Verhältnis zu 1991 eher schwieriger geworden". Immerhin habe es nach dem Hochwasser 2013 im Rahmen des Hochwasserschutzes und den Sanierungen entlang der Infrastruktur für den Altmarkrundkurs "gute bauliche Verbesserungen im Landkreis Stendal" gegeben. Nachholbedarf gebe es vor allem in der West-Altmark.

"Altmark-Macher" helfen freiwillig

Der Verein "Altmark-Macher" will es nicht bei seiner Kritik belassen. Er weiß um die Situation der Kommunen und hat sich deshalb die Neu-Beschilderung des Altmarkrundkurses im Altmarkkreis Salzwedel für 2024 vorgenommen. Auf eigene Rechnung – vorwiegend aus Spenden – sollen neue, aktuelle Info-Tafeln aufgestellt werden.

Die "Altmark-Macher" haben sich im ersten Jahr ihres Bestehens einen Namen als in die Zukunft gerichteter, der Altmark verbundener Verein gemacht. Binnen weniger Monate bauten sie das "Ladepünktchen"-Netzwerk auf. Dabei bieten Geschäftsinhaber und Privatleute Radtouristen die Möglichkeit, ihre E-Bikes an öffentlich zugänglichen Stationen aufzuladen.

101 Lade-Pünktchen waren bis Ende Oktober installiert. Das Netzwerk reicht mittlerweile bis in die Börde und ins Jerichower Land. Für ihre Idee und deren Umsetzung erhielten die Altmark-Macher den Sonderpreis des Landes-Umweltministeriums.

Problem: Sanierung der Wege

Was die Kompetenz und Leistungsfähigkeit des Vereins übersteigt: Die Strecke des Altmarkrundkurses muss dringend überarbeitet werden. Kommunen und Landkreise bestimmen über die Streckenführung. Doch in manchen Teilen bedarf es dem Regional- und Tourismusverband zufolge einer Umtrassierung oder Sanierung.

Gerade Waldwege wiesen häufig Schäden auf. (Symbolbild) Bildrechte: Leonard Schubert

Gerade wenn der Altmarkrundkurs durch Waldgebiete führte, stelle sich die Situation für den Radfahrer oft kritisch dar. Je nach Wetterbedingungen müssten Radfahrer zum Beispiel in den Kiefernwäldern bei Kamern und Klietz mit tiefem Sandboden oder mit Schlammwegen kämpfen.

Führt der Rundweg über sandige Böden, ist er je nach Wetter nicht mehr gut mit dem Rad befahrbar. Ein Trassenverlegung bräuchte aber größere Anstrengungen. Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

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MDR (Katharina Häckl, Leonard Schubert)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. November 2023 | 08:30 Uhr

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