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Zusätzliche UnterrichtsstundeLehrerin verweigert Mehrarbeit: Prozess um Kündigung vertagt

15. November 2023, 11:01 Uhr

Seit dem Frühjahr müssen Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen-Anhalt eine Stunde mehr pro Woche arbeiten. Eine Grundschullehrerin aus der Altmark weigerte sich. Dann wurde ihr fristlos gekündigt. Die Frau klagt und will wieder eingestellt werden. In Stendal hat am Montag der Prozess begonnen. Da es zu keiner Einigung kam, ist der nächste Termin für Februar vorgesehen.

Vor dem Arbeitsgericht Stendal klagt eine Grundschullehrerin auf Wiedereinstellung. Ein angesetzter Gütetermin am Montag brachte keine Einigung. Das Angebot vom Land, die Unterrichtsstunden insgesamt zu reduzieren, dafür aber die zusätzliche Unterrichtsstunde zu leisten, lehnte die Lehrerin ab. Sie klagt weiter auf Wiedereinstellung ohne Extrastunde. Mitte Februar soll die Hauptverhandlung beginnen.

Nach fast 40 Dienstjahren fristlos gekündigt

Der Lehrerin Birgit Pitschmann aus der Altmark war nach fast 40 Jahren im Dienst vom Landesschulamt fristlos gekündigt worden. Sie hatte sich geweigert, die vom Land festgesetzte zusätzliche Stunde zu arbeiten.

Die 60-Jährige hatte ihre Weigerung damit begründet, dass die Arbeitsbelastung in den vergangenen Jahren deutlich stärker geworden sei. Sie sagte MDR SACHSEN-ANHALT, eine weitere Stunde pro Woche sei ihr zu viel. Sie sei an ihre persönliche Leistungsgrenze gekommen.

Zusatzstunde gegen Lehrermangel

Seit April dieses Jahres müssen Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen-Anhalt eine Stunde mehr pro Woche unterrichten. Damit soll dem Unterrichtsausfall, der eine Folge des Lehrermangels ist, entgegengewirkt werden. Die zusätzliche Stunde können sich die Lehrkräfte entweder auszahlen oder auf einem Arbeitszeitkonto gutschreiben lassen.

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MDR (Katharina Häckl, Anja Höhne) | Erstmals veröffentlicht am 13.11.2023

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 13. November 2023 | 19:00 Uhr