Loch im HaushaltDrastische Sparmaßnahmen: Kreis Stendal will Personal abbauen
Der Landkreis Stendal hat umfassende Sparmaßnahmen angekündigt. Der Fokus soll auf dem Abbau von Personal liegen, aber auch freiwillige Leistungen sollen gekürzt werden. Damit soll das Haushaltsloch von 20 Millionen Euro gestopft werden. Für Bürgerinnen und Bürger kann der Sparkurs unangenehme Konsequenzen haben.
- Der Landkreis Stendal hat Sparmaßnahmen angekündigt. Der Fokus soll auf Personalabbau liegen.
- Die Maßnahmen können für Bürgerinnen und Bürger längere Wartezeiten und den Wegfall von freiwilligen Leistungen bedeuten.
- Der ursprüngliche Haushalt war von der Kommunalaufsicht abgelehnt worden.
Der Landkreis Stendal hat angekündigt, umfassende Sparmaßnahmen umzusetzen. Damit soll das Haushaltsloch von rund 20 Millionen Euro geschlossen werden. Der Sparplan sieht vor allem den Abbau von Personal vor. Aber auch bei freiwilligen Leistungen soll gespart werden.
Fokus auf Personalabbau
Landrat Patrick Puhlmann (SPD) sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Dienstag, der Fokus liege auf den Personalkosten. Sie seien einer der größten Posten im Haushalt. "Da kann man viel tun, da ist auch noch Luft drin und das gehen wir an", so Puhlmann. Ende dieser Woche werde er ein erstes Konzept zum Personalabbau vorlegen, das schnell umgesetzt werden könne.
Personalabbau bedeutet längere Wartezeiten
Puhlmann räumte ein, dass weniger Mitarbeiter noch längere Wartezeiten für die Bürger bedeuteten, etwa bei der Bearbeitung von Anträgen. Die Bearbeitung beim Wohngeld dauere im Landkreis Stendal schon jetzt durchschnittlich acht Monate.
Auch bei freiwilligen Leistungen will der Landrat nach eigenen Angaben kräftig sparen. Dazu gehörten beispielsweise der Bücher-Bus sowie die Zuschüsse für die Kreismusikschule.
Ursprünglicher Haushalt von Stendal wurde abgelehnt
Der ursprüngliche Haushalt des Landkreises Stendal war wegen des Haushaltsdefizits von der Kommunalaufsicht abgelehnt worden. Puhlmann kritisierte in diesem Zusammenhang, dass das Land Entlastungen des Bundes für die Kommunen nicht weitergebe. Der neue Haushalt soll nun Ende Mai beschlossen werden.
Korrektur-Hinweis: In einer früheren Version des Artikels war statt von "Personalabbau" von "Entlassungen" die Rede. Für diesen Fehler bitten wir um Entschuldigung.
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MDR (Anja Reumschüssel, Leonard Schubert)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. April 2023 | 07:30 Uhr
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