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"Zu gut für die Tonne"Lebensmittelretter aus Sachsen-Anhalt freuen sich über Bundespreis

21. Oktober 2022, 18:48 Uhr

Auch in Halle, Burg, Magdeburg und Halberstadt bringen die "Marktschwärmer" Erzeuger und Verbraucher digital zusammen. Geliefert wird nach Bedarf – und damit landet kein Produkt unverkauft in der Tonne. Bundesernährungsminister Özdemir hat die Onlineplattform dafür am Freitag ausgezeichnet. Nominiert waren ebenfalls die Lebensmittelretter von "GastroHilft" aus Halberstadt.

Bei der Verleihung des Bundespreises "Zu gut für die Tonne" in Berlin haben am Freitag auch Initiativen aus Sachsen-Anhalt abgeräumt. Ausgezeichnet wurden Projekte, die einen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten. In der Kategorie Handel zeichnete Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) die Onlineplattform "Marktschwärmer" Deutschland aus.

Shop bringt Erzeuger und Verbraucher zusammen

Der bundesweite Shop, der Erzeuger und Verbraucher direkt zusammenführt, ist in Sachsen-Anhalt in Burg, Halle, Magdeburg und Halberstadt vertreten, wo Anne Neumann seit Anfang des Jahres mit ihrer Mutter eine Marktschwärmerei betreibt. "Wir sind freudig, dass die Marktschwärmerei gewonnen hat, weil wir voll hinter dem Konzept stehen", sagte Neumann am Freitag MDR SACHSEN-ANHALT. Es handle sich um ein zugleich regionales und digitales Projekt. Dass es als solches nun noch mehr Aufmerksamkeit bekomme, sei toll.

Verkauft wird auch, was nicht perfekt aussieht

Gedacht als eine Art digitaler Hofladen, ist das zugrunde liegende Konzept schnell erklärt. Die Kunden würden jede Woche online bestellen, was sie benötigen, so Neumann. Und die Erzeuger würden entsprechend auch nur das ernten, was bestellt worden sei. Zudem müssten die Lebensmittel anders als im Supermarkt nicht perfekt aussehen, um verkauft zu werden. Somit werde also nichts weggeschmissen.

Ambitionen auf den Bundespreis hatte auch der Lebensmittelretter "GastroHilft" aus Halberstadt. Die Initiative sammelt Lebensmittel bei Supermärkten und Gastronomen ein und gibt sie kostenlos an Bedürftige ab. So landen jedes Jahr mehr als 20 Tonnen Obst und Gemüse sowie Wurst und Molkereiprodukte eben nicht in der Tonne. Der Bundespreis ging in der Kategorie "Gastronomie" jedoch an einen ähnlichen Lebensmittelretter aus München.

"Zu gut für die Tonne": 100 Bewerbungen waren eingegangen

Rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel landeten 2020 nach offiziellen Angaben in Deutschland im Müll.

Mit dem Bundespreis würdigt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft kreative Lebensmittelretterinnen und -retter mit innovativen Ideen und Pioniergeist. "Sie leisten einen wertvollen Beitrag zum Schutz der natürlichen Ressourcen und des Klimas", teilte das Ministerium mit. Insgesamt wurden rund 100 Bewerbungen eingereicht.

Mehr zum Thema: Lebensmittelverschwendung

MDR (Swen Wudtke, Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. Oktober 2022 | 17:00 Uhr

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