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Nach BrandanschlagPolizei prüft Sicherheit von Asylunterkunft in Bautzen

01. November 2022, 14:45 Uhr

Nach dem Brandanschlag am vergangenen Freitag auf das frühere Spreehotel in Bautzen prüft das Landeskriminalamt erneut die Sicherheit für die Unterbringung von Flüchtlingen. Das Landratsamt in Bautzen und das Landeskriminalamt stehen dazu in engem Austausch.

In dieser Woche hätten die ersten 30 Flüchtlinge unter anderem aus Mazedonien, Afghanistan und Syrien in dem früheren "Spreehotel" in Bautzen unterkommen sollen. Das verhinderte ein Brandanschlag am vergangenen Freitag. Wie das Landratsamt Bautzen am Dienstag mitteilte, werde nun die Sicherheitslage neu geprüft. Dazu liefen Abstimmungen mit dem Landeskriminalamt. Es gehe darum "das Ob und Wie einer möglichen Unterbringung von Asylbewerbern im Spreehotel" zu klären, erklärte die Behörde. Offen geblieben ist auch, wann das Gebäude wieder nutzbar ist.

Stadtoberhaupt trifft sich mit Fraktionsspitzen und will "sachlichen Umgang"

Am Mittwoch wird sich der Bautzener Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU) mit Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Das hatte das Stadtoberhaupt am Wochenende bei einem Vor-Ort-Termin mit Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) am "Spreehotel" angekündigt. Vogt warnte vor "voreiligen Schlüssen", wie sie in der Vergangenheit auch von außen gezogen worden seien. Er wolle vielmehr einen "sachlichen Umgang" mit den Ereignissen, sagte er MDR SACHSEN.

Kriminalisten haben noch keine Spur zu möglichen Tätern

Aktuell ermittelt das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum wegen schwerer Brandstiftung. Laut Landeskriminalamt gibt es noch keine neuen Erkenntnisse zu den Tätern. Im "Spreehotel" sollen insgesamt 200 Asylbewerber untergebracht werden.

Am Freitag war das frühere Hotel von Unbekannten angezündet worden. Sie hatten Fensterscheiben eingeschlagen und im Inneren des Hauses Feuer gelegt. Vier Personen, die sich in dem Haus aufgehalten hatten, blieben unverletzt.

Das "Spreehotel" war bereits Ende 2016 als Flüchtlingsunterkunft Ziel eines Brandanschlags. Drei junge Männer hatten die Tat zugegeben und wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt.

MDR (wim)/dpa/epd

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 01. November 2022 | 12:30 Uhr