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EngagementKulturfabrik Hoyerswerda mit Regine-Hildebrandt-Preis ausgezeichnet

27. November 2022, 20:58 Uhr

Seit 1994 bringt die Kulturfabrik Hoyerswerda Menschen aller Altersgruppen zusammen. Viele Projekte beleuchten den strukturellen Umbruch der Region. Nun wurde die Einrichtung mit dem Regine-Hildebrandt-Preis geehrt.

Die Kulturfabrik Hoyerswerda ist mit dem Regine-Hildebrandt-Preis ausgezeichnet worden. Die Einrichtung fördere Gedanken, Ideen und Projekte, bei denen persönliches Engagement und gesellschaftliche Verantwortung zusammenkommen, so die Organisatoren bei der Preisverleihung am Sonnabend in Berlin.

Möglichkeiten zur Begegnung für jedes Alter

Ich bin sicher: Regine Hildebrandt hätte es gefallen.

Klara Geywitz | Vorsitzende der SPD und Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Die Kulturfabrik setze sich generationsübergreifend und konstruktiv mit den sich ständig wandelnden Herausforderungen in dem vom Strukturwandel der Lausitz betroffenen Hoyerswerda auseinander. "Ich bin sicher: Regine Hildebrandt hätte es gefallen", erklärte die stellvertretende SPD-Parteivorsitzende Klara Geywitz.

Regine Hildebrandt spricht bei Volkskammertagung zur Deutschen Einheit. Bildrechte: imago images / Detlev Konnerth

Regine-Hildebrandt-PreisDer Regine-Hildebrandt-Preis wird von der SPD vergeben. Die Partei würdigt mit diesem Preis Projekte, die in besonderem Maße für die Werte der 2001 gestorbenen Sozialdemokratin und brandenburgischen Sozialministerin Regine Hildebrandt stehen. 

Da die mit einem Festakt verbundene Preisverleihung in den vergangenen beiden Jahren pandemiebedingt ausgefallen ist, sind am Wochenende gleich drei Preisträger-Jahrgänge ausgezeichnet worden.

Regine Hildebrandt wurde 1941 in Berlin geboren und war unter anderem ab 1990 Sozialministerin in Brandenburg. Sie war für ihr Eintreten für sozial Schwache und ihre klaren Worte bekannt. Der Preis wird ihr zu Ehren jährlich an ihrem Todestag, dem 26. November, verliehen.Deutsche Presseagentur

Gastarbeiter, Strukturwandel, Liedermacher - ein Ort der Vielfalt

Die Kulturfabrik Hoyerswerda wurde 1994 gegründet. Sie zählt nach eigenen Angaben 79 aktive und 59 Fördermitglieder. Zu ihrem Programm gehören unter anderem Kino- und Konzertveranstaltungen, Workshops, Kunstprojekte und Diskussionsrunden. In den Jahren 2014 und 2018 erlangte die Kulturfabrik mit dem Projekt "Eine Stadt tanzt" große Aufmerksamkeit. Dabei wirkten mehr als 70 Bürger mit, die sich tänzerisch mit den Problemen und zugleich Zukunftsperspektiven ihrer Stadt auseinandersetzten.

An diesem Wochenende wurde zum nunmehr 25. Mal die "Hoyschrecke" in der Kulturfabrik verliehen - ein Preis für Liedermacher in Erinnerung an den verstorbenen Musiker Gerhard Gundermann. Dabei werden neben dem Jurypreis auch ein Publikumspreis und ein Preis für die offene Bühne verliehen.

Vor drei Jahren bot die Kulturfabrik Raum, um das Thema der in der DDR in Hoyerswerda lebenden Gastarbeiter aus Mosambik in die Öffentlichkeit zu bringen. Für Kinder und Jugendliche werden zahlreiche Medien- und Kunstprojekte angeboten. 2019 erarbeitete die Kufa eine Stadtrallye, um die Jüngsten für die Geschichte und Besonderheiten ihrer Stadt zu begeistern.

Preise gingen auch an "Omas gegen Rechts" und "Jamel rockt den Förster"

Neben der sächsischen Kultureinrichtung wurde für das Jahr 2021 die rheinland-pfälzische Initiative "Omas gegen Rechts" ausgezeichnet. Dotiert ist der Preis mit 10.000 Euro. "Das Geld kann aber auch auf mehrere Preisträger gesplittet werden", erklärt eine Sprecherin der SPD. So sei es auch in diesem Fall gewesen, beide Projekte erhielten jeweils 5.000 Euro, die jedoch schon im Vorjahr ausgeschüttet wurden. Allein der Festakt sei in diesem Jahr nachgeholt worden.

Für das Jahr 2022 wurde eine Radtour für obdachlose Menschen in Berlin und das Festival "Jamel rockt den Förster" in Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet.

MDR (sho,dkö)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 27. November 2022 | 10:00 Uhr