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Verfolgungsjagd bei MarkersdorfIllegale Einreise: Polizei stoppt Transporter mit 29 Menschen

26. April 2023, 15:24 Uhr

Nach einer Verfolgungsjagd hat die Polizei in Markersdorf bei Görlitz den Versuch einer illegalen Einreise in einem Kleintransporter gestoppt. Ein Polizeifahrzeug sei dabei beschädigt worden, teilte das Lagezentrum am Mittwochmorgen auf Anfrage von MDR SACHSEN mit. Beamte wollten das Fahrzeug kontrollieren, als der Fahrer plötzlich Gas gab und davon fuhr. Bei seiner Flucht drängte er ein Polizeiauto von der Straße ab und kam schließlich an einem Baum zum Stehen.

Mehrere Kinder aus Syrien im Transporter

Demnach ereignete sich der Vorfall am Dienstagabend auf der B6. Laut Polizei befanden sich in dem Transporter auf engstem Raum 29 Menschen aus Syrien - 13 Männer, sechs Frauen und zehn Kinder. Bei der Verfolgungsjagd und dem Stoppen des Fahrzeugs seien keine Menschen verletzt worden, hieß es aus dem Lagezentrum.

Allerdings waren sie den Angaben der Polizei zufolge mehrere Stunden erheblichen Gefahren ausgesetzt. Es hätten Sitze und Sicherheitsgurte gefehlt.

Trotz der riskanten, rücksichtslosen und verkehrsgefährdenden Fahrweise des Beschuldigten wurde glücklicherweise keine Person verletzt.

Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf

Ermittlungen gegen Fahrer eingeleitet

Die weitere Bearbeitung des Falls habe die Bundespolizei in Ludwigsdorf übernommen. Von dort hieß es, die Menschen benötigten keine medizinische Betreuung. Wenn sie Asylanträge stellen, sollen sie nach ihrer Registrierung in Erstaufnahmeeinrichtungen gebracht werden. Gegen den Fahrer eines Transporters wird den Angaben zufolge wegen Einschleusens von Ausländern, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Laut Polizei habe er angegeben, Palästinenser zu sein. Ersten Erkenntnissen nach stamme er allerdings aus Syrien und ist 50 Jahre alt.

Die genauen Umstände und die Details der mutmaßlichen Schleusung werden derzeit ermittelt. Gesicherte Spuren deuten laut Bundespolizei darauf hin, dass der Transporter über die Balkanroute nach Deutschland kam.

Hinweis: In einer ersten Meldung am frühen Morgen war zunächst von rund 30 Personen in dem Transporter die Rede. Die Zahl wurde von der Bundespolizei zwischenzeitlich präzisiert.

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MDR (lam)/Danilo Dittrich

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 26. April 2023 | 05:30 Uhr