In Altenberg sollen zum dritten Mal die Weltmeisterschaften im Rennrodeln ausgetragen werden. Um die internationalen Standards zu halten, wird viel Geld in die Sanierung und Erweiterung der Sportanlage gesteckt.
Der Freistaat Sachsen unterstützt die Sanierung der Bobbahn in Altenberg mit bis zu 2,61 Millionen Euro. Das hat das Kabinett am Dienstag beschlossen. Ende der Wintersaison sollen die Bauarbeiten rund um den Eiskanal beginnen, um die Standards für künftige Meisterschaften zu halten.
Gesamtkosten: 20 Millionen Euro
Die anstehenden Sanierungs- und Baumaßnahmen umfassen unter anderem die Erweiterung des Wiegehauses am Ziel der Strecke. Dort sollen Aufenthaltsbereiche für Sportler, das Wettkampfgericht und die technische Kontrolle untergebracht werden. Des Weiteren sind sanitäre Einrichtungen für Sportler und Zuschauer in dem Gebäude vorgesehen. Außerdem soll der Bahnkörper bis Kurve 3 auf einer Länge von etwa 30 Metern im unmittelbaren Damen-Rodel-Startbereich überdacht werden. Ebenfalls ist geplant, das bestehende Pressehaus zu sanieren und aufzustocken. Die Gesamtkosten sind mit 20 Millionen Euro veranschlagt.
Die Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg und unsere erfolgreichen sächsischen Kufensportler sind Werbeträger für unseren Freistaat in der ganzen Welt.
Armin Schuster | Innenminister von Sachsen
Rennrodel-WM Ende Januar 2024
Mit den sächsischen Fördermitteln werde ein klares Zeichen zur weiteren Stärkung des Wintersportstandorts Altenberg gesetzt, sagte Innenminister Armin Schuster. "Die Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg und unsere erfolgreichen sächsischen Kufensportler sind Werbeträger für unseren Freistaat in der ganzen Welt", so der CDU-Politiker.
WM: Bob und SkeletonBob- und Rodelbahn Altenberg: Beton-Bau auf Weltniveau
1982 begann der Bau der zweiten Bob- und Rodelbahn der DDR in Altenberg. Die Arbeiten fanden unter größter Geheimhaltung statt, denn der Westen sollte nicht erfahren, dass sich die DDR noch eine zweite Bob-und Rodelbahn leistet. Die andere Bahn befand sich in Oberhof.Bildrechte: MDR/Christa BesslerDie Kältetechnik kam vom VEB Maschinenbau Halle. Mit dem Kühlsystem waren etwa 30 Kältetechniker befasst. In dem dünnen Vorlaufrohr wird flüssiges Ammoniak in die Bahn gepumpt, in dem dickeren Rücklaufrohr kommt das Ammoniak gasförmig zurück. Die Kälte zur Kühlung der Bahn entsteht durch die Veränderung des Aggregatzustandes.Bildrechte: MDR/Christa BesslerHier installiert ein Arbeiter die Profillehren, die die Neigung und Krümmung der zukünftigen Bobbahn bestimmen.Bildrechte: MDR/Christa BesslerDas Rohr in der Mitte (mit den Löchern) ist ein sogenannter Kollektor, der das Ammoniak weiter im Kühlsystem verteilt. Die einzelnen Rohre der Kühlsystems hatten jeweils eine Länge von 60 bis 70 Metern und wurden vor Ort mit Schweißgeräten auf die richtige Länge gebracht.Bildrechte: MDR/Christa BesslerAuf diesem Bild ist das fertige Kühlsystem der Bobbahn zu sehen. Die Rohre dafür wurden von VEB Maschinenfabrik Halle hergestellt, der auf Kältemaschinen spezialisiert war.Bildrechte: MDR/Christa BesslerNach dem Bau des Kühlsystems wurde ein "Gerüst" aus Rundstahl aufgebaut, das als Untergrund für den Spritzbeton diente.Bildrechte: MDR/Christa BesslerDer Spritzbeton wurde vom VEB Spezialbetonbau Rügen aufgebracht. Der Rügener Betrieb war auf Schalenbau in Betonspritzverfahren spezialisiert und hatte unter Leitung des Bauingenieurs und Architekten Ulrich Müther zahlreiche Beton-Schalenwerke in der DDR realisiert.Bildrechte: MDR/Christa BesslerNach außen wurde die Bahn mit Polystyrolschaum gedämmt. Dann wurde auch die Außenseite mit Beton verkleidet.Bildrechte: MDR/Christa BesslerUm so eine Bahn wie in Altenberg zu "vereisen", wird sie zuerst anderthalb Tage lang mit Ammoniak gekühlt, dann wird begonnen, Wasser aufzusprühen. Nach fünf Tagen hat die Bahn die erforderliche Eisdecke von zwei bis drei Zentimetern. Bis heute kann das Aufsprühen des Wassers und die Wartung der Eisdecke nur von Hand ausgeführt werden. Mit Maschinen erreicht man nicht die notwendige Qualität.Bildrechte: MDR/Christa BesslerDie erste Eröffnung des Rohbaus der Bahn fand im Juni 1984 statt. Nach den ersten Testfahrten stellte man jedoch fest, dass die Bobbahn nicht zu befahren war. Unter anderem waren viele Kurven zu kurz.Bildrechte: MDR/Christa Bessler
Der Bau der Bobbahn in Altenberg begann 1982, fünf Jahre später wurde sie offiziell eingeweiht. Nach 1996 und 2012 steht in Altenberg 2024 die dritte Rennrodel-Weltmeisterschaft an. Die WM findet übernächstes Jahr vom 26. bis 28. Januar statt.