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AusstellungSicher bei Atomschlag? DDR-Bunker der Zivilverteidigung auf Festung Königstein geöffnet

26. März 2024, 19:03 Uhr

Die Festung Königstein öffnet einen seit Jahrzehnten verschlossenen Bunker der DDR-Zivilverteidigung für Publikum. Ab Karfreitag soll das Bauwerk mit Sonderführungen dem Publikum zugänglich gemacht werden, wie André Thieme, Geschäftsführer der Festung Königstein gGmbH am Dienstag bei der Vorstellung sagte.

Das Bauwerk bestehe aus verwinkelten Gängen und Räumen. Es sei zwei Meter im Fels und mit einer dicken Erdschicht darüber versteckt und war laut Thieme "immer geheim". Da es auch nach 1990 unter Verschluss blieb, sei es original erhalten.

Die Ausstellung auf der Festung Königstein vermittelt ein echtes Bunkerleben-Feeling. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

"Museales Juwel" hinter Stahltüren

Hinter wem die Stahltür zu der Anlage zufalle, der fühle sich wie die Angestellten des Kreises, für die der Bunker gedacht war, meint Thieme. Der Bunker sei als sicherer Rückzugsort gedacht gewesen, damit die Verwaltung handlungsfähig bleibt nach einem biologischen, chemischen oder atomaren Angriff. 1986 sei er zuletzt überarbeitet worden. "Es ist ein Stück Kalter Krieg, ein museales Juwel."

Führungen ab Freitag

Ab Freitag soll mit Sonderführungen samt "immersiven Inszenierungen" die Festungsgeschichte erlebbar gemacht werden. Die Vergangenheit werde "als konkretes Erlebnis in die Gegenwart" geholt. Laut Thieme sind technische Anlagen erhalten und teilweise funktionsfähig wie gusseiserne Überdruckklappen, Reste der Telefonzentrale oder die Dekontaminationsdusche. Bei der multimedialen Tour werden zudem die Arbeit der DDR-Zivilverteidigung erklärt und das im Kalten Krieg allgegenwärtige Bedrohungsgefühl spürbar. 

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MDR (ben)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 26. März 2024 | 19:00 Uhr