Sächsische SchweizProzess gegen Brandstifter vertagt: Angeklagter in Psychiatrie verlegt
Der Prozess gegen den mutmaßlichen Brandstifter am Landgericht Ústí nad Labem ist auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Wie tschechische Medien berichten, hat das Bezirksgericht in Ústí nad Labem am Vormittag zugleich entschieden, dass der Angeklagte vorübergehend in der Gefängnispsychiatrie untergebracht wird. Dort soll seine Medikamenteneinnahme schrittweise zurückgefahren werden. Durch die derzeitige Dosierung könne er die Hauptverhandlung nur eingeschränkt wahrnehmen, hieß es.
Teilgeständnis zum Prozessauftakt
Der Prozess fast zwei Jahre nach dem verheerenden Waldbrand im Nationalpark Böhmische Schweiz hatte Mitte Mai begonnen. Der Angeklagte räumte die Vorwürfe dabei teilweise ein. Demnach habe der ehemalige freiwillige Parkranger mehrere kleinere Brände an anderen Orten in der Böhmischen Schweiz und ihrer Umgebung gelegt: "Den Nationalpark habe ich nicht angezündet". Der Angeklagte habe bei seiner Aussage chaotisch und verwirrt gewirkt, hieß es.
Die Flammen waren bei den verheerenden Waldbränden im Jahr 2022 auf den benachbarten Nationalpark Sächsische Schweiz übergegangen und hatten auch dort einen Schaden in Millionenhöhe verursacht. Sachsen hatte infolge der verheerenden Waldbrände sein Katastrophenschutzkonzept geändert. Zudem wurde neue neue Löschtechnik angeschafft und es wurden Zisternen im Nationalpark gebaut.
MDR (kbe/tok)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 27. Mai 2024 | 17:30 Uhr