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PreisanstiegeLeipzigs Gastronomen klagen über hohe Preise durch Inflation

11. August 2022, 18:04 Uhr

Eigentlich sollte nach zwei Jahren Corona-Flaute in der Gastronomie in diesem Jahr wieder ein bisschen heile Welt einkehren. Die Menschen sind hungrig auf Stunden in Bars, Restaurants und Kneipen. Doch steigende Preise stellen sich der Rückkehr zur Normalität in den Weg. Und darüber klagen nicht nur Gäste, sondern auch Gastronomen.

Die Tische sind in vielen Leipziger Restaurants noch gut besetzt und die Rechnungen hoch, auch ohne Vorspeise und Nachtisch. Manche Gastronomen sagen inzwischen, sie können die Karten gar nicht so schnell ändern, wie es die Marktlage erfordere.

Ohne Energie bleibt der Ofen kalt

Der Geschäftsführer von Apels Garten in Leipzig, Maik Quinque, berichtet, dass sich der Abschlag auf seiner aktuellen Strom- bzw. Gasrechnung verdreifacht habe. Doch das sei nicht alles. Auch Lebensmittel würden immer teurer, sagt Quinque. So sei der Preis von Lachs derart gestiegen, dass er alle Gerichte damit vorerst von der Karte genommen hat.

Den Lachs haben wir von der Karte genommen, weil wir den enorm gestiegenen Preis den Gästen nicht mehr erklären konnten.

Maik Quinque | Geschäftsführer Apels Garten in Leipzig

Tägliche Preisverhandlungen

Die Preisverhandlungen in der Gastronomie gleichen inzwischen einem Börsentag in Frankfurt am Main, könnte man zugespitzt sagen. Verhandelte der Gastronom noch vor kurzem seine Preis mit den Lebensmittelhändlern für ein halbes oder gar ein Jahr, würde es für manche Produkte inzwischen tägliche Erhöhungen geben, sagt Gritt Englert, die als Restaurantchefin und für den Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA arbeitet.

Preiserhöhungen sind ein ganz sensibles Thema, denn nicht nur wir erhöhen die Preise. Es gilt den Bogen nicht zu überspannen, damit man die Gäste nicht verliert.

Gritt Englert | Restaurant Weinstock am Mark in LEipzig

Seltener in den Biergarten, mehr besondere Anlässe

Die Gäste in den Freisitzen und Gaststuben schauten mehr auf ihr Geld, als noch vor ein paar Wochen, stellen die Gastronomen fest. Bei fünf Euro für ein Bier, überlege man sich schon, wie regelmäßig man noch in den Biergarten gehe, sagt ein Passant auf Nachfrage von MDR SACHSEN. Ein älteres Pärchen möchte weiter gemütliche Stunden im Restaurant genießen, vor allem zu besonderen Anlässen und im Urlaub. Es hofft, dass die Rente das auch weiterhin hergeben wird.

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MDR (gg, Sylvia Stadler)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | DER TAG | 11. August 2022 | 16:50 Uhr

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