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Seitdem es den City-Tunnel gibt, sind die Tauben am Bayerischen Bahnhof ein Problem. Bildrechte: imago/STAR-MEDIA

Hörer machen ProgrammWas wird gegen das Taubenproblem am Bayerischen Bahnhof unternommen?

06. Februar 2023, 05:00 Uhr

Im City-Tunnel am Bayerischen Bahnhof in Leipzig machen sich seit geraumer Zeit viele Tauben breit. Nicht nur die vielen Tauben, sondern auch deren Hinterlassenschaften ärgern viele Bahnfahrende. Auch MDR AKTUELL-Hörerin Evelyn Rashad ist genervt von den Tieren. Sie will wissen, was gegen das Problem unternommen wird.

Es ist schon ein einigermaßen unappetitliches Schauspiel an der Station im Leipziger Zentrum Südost. Böden, Rolltreppen und sogar die Wände sind an vielen Stellen mit Taubenkot beschmiert.

Zuständig ist die Deutsche Bahn und dort ist man einigermaßen ratlos. Denn das Taubenproblem ist den Verantwortlichen nicht neu, wie Bahnsprecher Jörg Bönisch versichert: "Das Thema der Taubenplage, so kann man das schon fast nennen, im Bayerischen Bahnhof beschäftigt uns schon seit Dezember 2013, seitdem diese Tunnelstation in Betrieb genommen wurde."

Die Tiere seien schon vorher dort gewesen, sagt Bönisch. Und ganz offensichtlich hätten sie großen Gefallen gefunden an der Station. Den Ärger der Reisenden kann er verstehen, das hört man. Aber auch ein Stück weit Resignation: "Man mag sich jetzt über das ein oder andere Ungemach, was die Tauben mit sich bringen, aufregen, aber wir können da nur im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten agieren und da haben wir tatsächlich in den vergangenen Jahren schon sehr viel unternommen", erklärt Bönisch.

Kurzfristige und langfristige Maßnahmen

Als kurzfristige Maßnahme wird die Station täglich nass gereinigt. So eine Grundreinigung sei für eine Station dieser Größe ungewöhnlich, sagt Bönisch. Aber eben auch nötig, denn die Tiere verteilten ihre Hinterlassenschaften über große Flächen.

Außerdem habe die Deutsche Bahn in den vergangenen Jahren Spikes auf den bunten Röhren im Bayerischen Bahnhof angebracht. Und: "Wir haben versucht, Schlupflöcher zu verschließen. Wir haben es versucht mit Raubvogelattrappen. Das hat aber alles nur eine mäßige oder gar keine Wirkung gezeigt. Wir haben auch 2020/21 direkt in unmittelbarer Nachbarschaft einen Taubenschlag errichtet, ein Taubenhaus", erzählt Bönisch. Dorthin sollen die Tauben gelockt werden. Das zeige zwar Wirkung, aber eher langfristig. Man habe dazu Lockvögel eingesetzt, locke mit tiergerechtem Futter und das alles unter fachlicher Anleitung der Stadttaubenhilfe Leipzig.

Schließung weiterer Schlupflöcher geplant

Man ist also nicht untätig bei der Bahn und die nächsten Maßnahmen sind schon geplant. So sollen weitere mögliche Schlupflöcher geschlossen werden – ebenfalls weichen soll die Anlage, von der aus die Seitenwände bisher gereinigt wurden. Denn auch dort hatten sich zahlreiche Tauben erleichtert: "Künftig werden wir dann mit Industriekletterern die Tunnelwände reinigen lassen. Da müssen dann auch wieder gewisse Anschlagpunkte, aber das werden wir alles so gestalten, dass da keine Möglichkeit besteht, dass die Tauben sich da wieder niederlassen können", sagt Bönisch.

Das alles kostet natürlich weiteres Geld. Bönisch schätzt, dass das Taubenproblem die Bahn inzwischen schon mehrere Hunderttausend Euro gekostet hat. Und da, sagt er, seien die täglichen Reinigungskosten noch nicht mitgerechnet.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 06. Februar 2023 | 06:00 Uhr