Unabhängige UntersuchungSachsens Regierungschef für Aufarbeitung des Corona-Krisenmanagements
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer plädiert für eine umfassende Aufarbeitung des Krisenmanagements in der Corona-Pandemie. Der CDU-Politiker schlug am Freitag vor, dafür ein externes Gremium einzusetzen. Als Beispiel verwies er auf die sogenannte Kirchbach-Kommission.
Beispiel Jahrhunderthochwasser
Diese Expertenrunde unter der Leitung des früheren Bundeswehrgenerals Hans-Peter von Kirchbach hatte das sächsische Krisenmanagement während der Jahrhundertfluten an der Elbe 2002 und 2013 untersucht und Empfehlungen für den künftigen Umgang mit Hochwassern gegeben. Dieses Vorgehen könne er sich auch für die Corona-Pandemie sehr gut vorstellen, erklärte Kretschmer.
Ehrliches Eingeständnis
Die Politik habe in der Corona-Krise die Bürger auch enttäuscht, räumte der sächsische Regierungschef ein. Mit einigen Ankündigungen seien Erwartungen geweckt worden, die nicht erfüllt werden konnten. Das habe zu Verdruss und sinkender Akzeptanz für die Corona-Schutzmaßnahmen geführt. Als Beispiel nannte Kretschmer die schleppende Auszahlung der November- oder Dezemberhilfen. Analysiert werden müsse auch, warum Sachsen im Dezember 2020 so hohe Inzidenzwerte gehabt habe.
Nicht jetzt, aber bald
Noch sei aber der Zeitpunkt für eine solche Aufarbeitung nicht gekommen, betonte Kretschmer. Derzeit herrsche immer noch eine unmittelbare Bedrohungslage und das Infektionsgeschehen müsse zunächst unter Kontrolle gebracht werden.
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Quelle: MDR/stt/dpa
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