Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben
Eine Digitalagentur soll in Sachsen dem langsamen Internet nun Beine machen und allerlei Protagonisten aus der IT vernetzen. Bildrechte: Colourbox.de

DigitalisierungSachsen startet Digitalagentur - viel Arbeit steht bevor

03. Februar 2022, 12:12 Uhr

Auch im Jahr 2022 ist Sachsen längst nicht überall digital auf der Höhe der Zeit. Manch ein Internetzugang auf dem Lande ist so langsam, dass man die Einwahlgeräusche des Modems aus dem 1990ern vermisst. Und in der Pandemie wurden Defizite im Schulwesen und in Gesundheitsämtern mehr als deutlich. Nun soll nach dem Willen der sächsischen Koalition die Digitalisierung einen Schub bekommen. Eine sogenannte Digitalagentur soll vernetzen, beraten und Tempo machen sowie Forschung zur KI unterstützen.

Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und die Staatssekretärin für Digitalisierung, Ines Fröhlich, haben am Donnerstag die neue Digitalagentur Sachsen (DiAS) offiziell eröffnet. Damit wurde eine zentrale Vereinbarung des Koalitionsvertrags von 2019 erfüllt. Als nachgeordnete Behörde soll die Digitalagentur die sächsischen Kommunen beim Breitbandausbau beraten und Akteure im Bereich der Künstlichen Intelligenz miteinander vernetzen. Zudem soll sie Ansprechpartnerin für Unternehmen, Wissenschaft und Forschung sein, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium.

Heute schlagen wir ein neues Kapitel in der sächsischen Digitalpolitik auf. Unsere Digitalagentur wird sowohl Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen als auch den Kommunen und Landesministerien als leistungsfähiger Partner zur Verfügung stehen, sie in Fragen der Digitalisierung beraten und begleiten sowie notwendige Informationen schnell aus einer Hand liefern.

Martin Dulig | sächsischer Wirtschaftminister (SPD)

Interessierte zur Mitarbeit aufgerufen

Die Digitalagentur versteht sich als "Schnittstelle zwischen der Landesverwaltung, der sächsischen Wirtschaft und Gesellschaft". Sie soll mit "perspektivisch" 14 Mitarbeitern auch einen Beteiligungsprozess zur Digitalpolitik im Freistaat Sachsen begleiten. "Interessierte" sollen "mitarbeiten", wie es formuliert ist. Die Defizite sind längst bekannt, wie zuletzt während der Pandemie die Faxtechnik in Gesundheitsämtern und die Unbrauchbarkeit von Kreidetafeln für Homeschooling eindrücklich gezeigt haben.

Der Fachkräftemangel könnte bald dafür sorgen, dass Roboter mehr als eine Spielerei sind, sondern echte Arbeit verrichten - etwa im Dienstleistungsbereich. Bildrechte: Hessischer Rundfunk

Auf einer neuen Homepage ist bereits eine Umfrage freigeschaltet, deren erste Frage sich 15 Jahre nach Einführung mit dem Nutzwert eines Smartphones beschäftigt. Das Jahresbudget der Digitalagentur gibt das Wirtschaftsministerium mit rund einer Million Euro an.

Ländliche Region oft weit weg von schnellem Internet

Die Agentur soll auch den Breitbandausbau im Land "begleiten", wie es heißt. Dass die Digitalisierung im Freistaat einen dringenden Schub benötigt, hatte jüngst der Landkreis Meißen angemahnt. Dort - wie auch in anderen ländlichen Regionen - droht der Breitbandausbau ins Stocken zu geraten, weil zwar noch immer unerschlossene Gebiete mit Bundesmitteln schnelles Internet erhalten können. Haushalte oder Firmen mit langsamem Internet-Anschluss könnten aber wegen fehlender Gelder vom Land nicht in einem Zug mit ausgebaut werden.

Mehr zur Künstlichen Intelligenz

MDR (lam)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 03. Februar 2022 | 13:00 Uhr

Kommentare

Laden ...
Alles anzeigen
Alles anzeigen