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BahnErstmals Güterzug auf Schnellstrecke Leipzig/Halle - Erfurt gefahren

12. August 2022, 17:35 Uhr

von MDR THÜRINGEN

Knapp sieben Jahre nach Inbetriebnahme ist erstmal ein Güterzug auf der Eisenbahn-Schnellstrecke Leipzig/Halle - Erfurt gefahren. Das Bahnunternehmen IntEgro aus Reichenbach im sächsischen Vogtland schickte nach eigenen Angaben am Mittwochabend einen mit Flüssigkeiten beladenen Kesselwagenzug über die Strecke.

Als Grund gab die Firma an, Alternativrouten seien wegen Bauarbeiten gesperrt oder nur eingeschränkt nutzbar gewesen. Weil für die Schnellstrecke das digitale Sicherungssystem ETCS vorgeschrieben ist, wurde eine damit ausgerüstete Lok angemietet.

Bahn: ETCS-System nur auf wenigen Strecken verbaut

Das System ETCS gilt als Hauptgrund dafür, dass die für Personen- und Güterzüge erbaute Schnellstrecke ansonsten nur von Personenzügen der Deutschen Bahn und von Flixtrain befahren wird. Zwar ist es möglich, ETCS in den Lokomotiven nachzurüsten. Die Kosten dafür liegen pro Lok im sechsstelligen Bereich. Diese Investition scheuen die Betreiber auch deswegen, weil ETCS nur auf wenigen Strecken als einziges Sicherungssystem verbaut ist und üblicherweise Alternativrouten genutzt werden können.

Keine Anmeldungen für planmäßigen Güterverkehr

Nach Angaben der Deutsche-Bahn-Tochter DB Netz als Betreiber des Schnellstrecke liegen bis Ende 2023 keine Anmeldungen für einen planmäßigen Güterverkehr vor. Solche Fahrten könnten aber auch kurzfristig angemeldet werden. IntEgro erklärte dazu, wenn es sich ergebe, wolle das Unternehmen die Schnellstrecke erneut nutzen.

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MDR (seg/fno)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 12. August 2022 | 16:00 Uhr

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