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Nachdem das Weimarer Volkshaus in den letzten Jahren immer mehr verfiel, will sich die Stadt Weimar nun der Instansetzung widmen. Bildrechte: Filip Siedler/MDR THÜRINGEN

ImmobilienStadt Weimar kauft historisches Volkshaus

09. Januar 2024, 18:10 Uhr

Die Stadt Weimar hat das Volkshaus für 600.000 Euro gekauft. Nachdem es in den vergangenen Jahren zunehmend verfiel, wurde es nun durch ein Insolvenzverfahren verkauft. Das geschichtsträchtige Gebäude steht unter Denkmalschutz.

von MDR THÜRINGEN

Die Stadt Weimar hat das historische Volkshaus in der Friedrich-Ebert-Straße gekauft. Wie Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) mitteilte, wurde das Haus im Rahmen eines Insolvenzverfahrens erworben. Der Kaufpreis betrug 600.000 Euro.

Das Einzeldenkmal steht seit 2009 leer und ist seitdem dem Verfall ausgesetzt. Laut Karen Büchner, Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde, sei das Dach löchrig, durch Eindringlinge habe es immer wieder kleinere Feuer gegeben und Waschbären hätten im Inneren gewütet.

Fokus liegt nun auf Instandhaltung des Hauses

Oberstes Ziel sei es nun, das Haus zu sichern. Das Dach müsse geflickt und der Unrat im Gebäude entfernt werden. Auch Arbeiten am durchnässten Dachstuhl und den Decken und Wänden seien erforderlich. Für die Arbeiten würden nun Fördermittel beantragt.

Über ein Nutzungskonzept werde man sich zu gegebener Zeit Gedanken machen, so Oberbürgermeister Kleine. Denkbar sei ein Ort für Kulturveranstaltungen, aber auch Wohnraum oder Gewerbe. Es müsse nur mit dem Denkmalschutz vereinbar sein, teilte Stadtplaner Bernward Fechtel mit.

Fensterscheiben sind zerbrochen und auch das Dach muss geflickt werden. Oberstes Ziel ist es, laut Stadt, das Haus zu sichern. Bildrechte: Stadt Weimar/MDR THÜRINGEN

Volkshaus bereits über 100 Jahre alt

Das Volkshaus in Weimar ist ein geschichtsträchtiges Gebäude. 1908 eingeweiht war es Versammlungsort für die Sozialdemokraten und Gewerkschaften. Während des Kapp-Putsches stand es im Mittelpunkt des Geschehens. 1933 wurde es von der SA und SS besetzt. Nach der politischen Wende 1990 musste die Stadt das Haus abgeben. Es wurde rückgeführt.

Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, diente das Weimarer Volkshaus als Versammlungsort für Gewerkschaften. Bildrechte: Stadtarchiv Weimar/MDR THÜRINGEN

Bis 2009 war es mit seinem Saal und Emporen ein Veranstaltungsort, an dem Abschlussbälle, Jugendweihen und Konzerte stattfanden. 2005 hatte es ein russischer Investor erworben, der das Gebäude jedoch zunehmend verfallen ließ. Ein geplanter Verkauf an einen tschechischen Interessenten kam nicht zustande, sodass es nun zum Insolvenzverfahren kam.

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MDR (ost, cma)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 09. Januar 2024 | 16:30 Uhr

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