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Bei dem Unfall nahe Bad Langensalza starben sieben Menschen. Bildrechte: Wichmann TV

ErmittlungenBad Langensalza: Auch Eigentümer des Unfallwagens droht möglicherweise Strafe

06. April 2023, 15:33 Uhr

Das Auto, mit dem der tödliche Unfall bei Bad Langensalza verursacht wurde, war ausgeliehen. Die Ermittlungen richten sich deshalb nun auch gegen den Eigentümer. Es geht um das "Gestatten des Fahrens ohne Fahrerlaubnis". Der mutmaßliche Unfallfahrer war erheblich alkoholisiert.

von MDR THÜRINGEN

Nach dem schweren Unfall mit sieben Toten auf der B 247 bei Bad Langensalza werden weitere Details bekannt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Mühlhausen haben die mutmaßlichen Unfallverursacher den BMW, mit dem sie unterwegs waren, privat ausgeliehen.

Das Auto gehöre einer nicht am Unfall beteiligten Person, sagte Ulf Walther, stellvertretender Leiter der Staatsanwaltschaft. Die Hintergründe müssten nun aufgeklärt werden. Unter Umständen sei das Verleihen strafrechtlich relevant. Es gehe hier um das "Gestatten des Fahrens ohne Fahrerlaubnis". Der Halter des Wagens sei verpflichtet gewesen zu kontrollieren, ob der oder die Fahrer einen Führerschein haben.

In dem Auto, mit dem der schweren Unfall verursacht wurde, saßen drei Männer. Ein 44-Jähriger starb noch an der Unfallstelle, der 34-jährige mutmaßliche Fahrer und sein 45-jähriger Beifahrer überlebten mit schweren Verletzungen. Beide haben keinen Führerschein und standen zum Zeitpunkt des Unfalls unter erheblichem Alkoholeinfluss.

Innenminister zieht Parallelen zu Raser-Urteilen

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) fordert nach dem schweren Unfall harte Strafen. Er sagte MDR AKTUELL, die Justiz solle zudem prüfen, ob Mordmerkmale erfüllt seien. Maier zog Parallelen zu Urteilen gegen Raser nach illegalen Autorennen.

Bei dem Unfall am vergangenen Samstag war der BMW in den Gegenverkehr geraten und mit zwei anderen Autos zusammengeprallt. Diese gingen sofort in Flammen auf und brannten aus. Insgesamt starben sieben Menschen, darunter fünf 19-Jährige.

In Mühlhausen kamen Mittwochabend etwa 1.000 Menschen zu einer ökumenischen Andacht für die sieben Unfalltoten in die Divi Blasii-Kirche. Weitere Trauernde verfolgten die Andacht draußen. Der evangelische mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer sprach von unvorstellbaren Schmerzen. Es blieben Verzweiflung, Wut und Sprachlosigkeit. Dennoch stünden die Menschen zusammen.

MDR (kuk/mm)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 06. April 2023 | 11:00 Uhr