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EinmalzahlungEnergiepauschale für Studierende: Land schießt Geld nicht vor

17. Februar 2023, 20:56 Uhr

Während Beschäftigte und Rentner ihre Energiepauschale bereits im vergangenen Jahr erhielten, müssen Studierende weiter darauf warten. Frühestens Mitte März ist es soweit. Das Land Thüringen könne die 200 Euro auch nicht vorab zahlen.

von MDR THÜRINGEN

Thüringens Studentinnen und Studenten müssen mindestens bis Mitte März auf ihre Einmalzahlung vom Bund warten. Eine Sprecherin des Wissenschaftsministeriums sagte, das Land könne die 200 Euro nicht vorab auszahlen. Es gehe hier um Gelder des Bundes.

Der Bund plant, dass Studierende und Fachschüler die Einmalzahlung über eine digitale Plattform beantragen sollen, die bereits freigeschaltet ist. Die Beantragung ist allerdings erst ab dem 15. März möglich. Jonathan Schäfer von den Thüringer Studierendenschaften kritisierte den späten Termin. Offen sei, wann das Geld tatsächlich auf den Konten der Studierenden ankomme.

Antrag über eine digitale Plattform

Schäfer zufolge gibt es auch bürokratische Hürden. Für ihren Antrag bräuchten die Studierenden entweder eine digitale Identifikationsnummer vom Bund oder sie müssten sich von ihrer Uni eine Pin besorgen. Er befürchtet, dass dies die Verwaltungen der Unis lahmlegen könnte.

200 Euro soll es für Studierende infolge der gestiegenen Energiekosten geben (Symbolfoto). Bildrechte: IMAGO/Jochen Tack

Im Zuge von Inflation und hohen Energiekosten hatte die Bundesregierung weitreichende Energiehilfen beschlossen. Beschäftigte hatten bereits im September 2022 einen Zuschuss in Höhe von 300 Euro mit ihrer Gehaltabrechnung erhalten. Rentner hatten die 300 Euro im Dezember ausgezahlt bekommen.

Kritik kommt auch von Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Seiner Ansicht nach ist es unverständlich, warum es so lange dauert, bis die 200 Euro ausgezahlt werden. Schuld an der verzögerten Auszahlung sei der Bund. Das jetzt geplante Verfahren wurde laut Tiefensee "mit heißer Nadel gestrickt" und zieht juristische Probleme nach sich.

Kritik auch von Jusos und Grüner Jugend

Die Partei-Jugendorganisationen von Grünen und SPD hatten die bisher nicht erfolgte Auszahlung der Energiepreispauschale für Studierende und Fachschüler am Freitag ebenfalls kritisiert. Rund ein halbes Jahr nach der Ankündigung sei dies "nur noch peinlich", sagte die Bundessprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Das Geld hätten Studierende schon im September gebraucht.

Auch Juso-Chefin Jessica Rosenthal kritisierte den Antragsprozess: "Der ganze Prozess der Energiepauschale für Studierende und Fachschüler*innen ist ein Schlag ins Gesicht junger Menschen", sagte sie den "Funke-Zeitungen".

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MDR/AFP (sar)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 17. Februar 2023 | 18:00 Uhr

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