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Die Fassade leuchtet grün, der Rest ist noch Baustelle. Bildrechte: MDR/Andreas Rückewold

Kreis GothaGrundschule in Goldbach - seit vier Jahren eine Dauerbaustelle

04. Mai 2023, 17:20 Uhr

Zwei Jahre sollte die Schule in Goldbach bei Gotha saniert werden. Jetzt sind schon vier daraus geworden. Die Geduld des Schulleiters ist längst am Ende.

von Andreas Rückewold, MDR THÜRINGEN

Da steht Schulleiter Matthias Stellmacher traurig am Bauzaun vor seiner fast neuen Grundschule in Goldbach (Landkreis Gotha). Er würde gerne vor seiner Rente noch den Eröffnungstag erleben. Zwei Jahre sollte die Schule nördlich von Gotha saniert werden. Beginn war 2019. Im kommenden Sommer werden es vier Jahre. Damit wird ein ganzer Jahrgang seine eigentliche Schule nie sehen.

Zwei Schulen teilen sich ein Gebäude

Die etwa 250 Goldbacher Grundschüler werden in der benachbarten Regelschule in Warza unterrichtet - im hinteren Teil des Gebäudes. Die Klassenräume sind sehr klein, teilweise im Keller mit kaum Licht. Den Werkunterricht gibt's in einem Container ohne Toilette. Wasser kommt nur aus dem Hahn, wenn die Kinder mit dem Fuß pumpen. Das Provisorium nehmen alle gerne in Kauf, aber nicht vier Jahre.

Schulleiter Matthias Stellmacher auf "seiner Baustelle". Bildrechte: MDR/Andreas Rückewold

Rohbau mit Fassade, aber mehr nicht

Beim Rohbau wird jetzt schon seit anderthalb Jahren auf den Estrich, also auf den Fußboden gewartet. Strom, Wasser, Heizung - das alles kann deshalb noch nicht eingebaut werden. Wirklich schön ist die grüne Fassade. Aber sie steht noch auf einer Baustelle. Fallrohre hängen zur Seite. An eine Außenanlage ist noch nicht zu denken. Über die verbliebene Schaukel wächst das Gras schon kniehoch. Der komplette Aus- und Umbau der Schule kostet früheren Angaben zufolge zehn Millionen Euro.

Bis der Bereich mit den Spielgeräten saniert wird, dauert es noch eine Weile. Bildrechte: MDR/Andreas Rückewold

Viele Gründe für die Bauverzögerung

Der Schulträger ist der Landkreis Gotha. Landrat Onno Eckert (SPD) gibt zu: "Der Bauzeitplan war ein Fehler". Aber viel sei in den vergangenen vier Jahren passiert: Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Preissteigerungen, die komplizierten europäischen Ausschreibungen - und dann hätten Firmen ihren Job einfach nicht gemacht, so der Landrat.

Aber es gibt Lichtblicke: Am Mittwoch wurde Eckert zufolge der Vertrag mit der Estrich-Firma unterschrieben. Dann folgen die anderen Gewerke. Ein Umzug der Kinder in diesem Jahr wird aber nichts mehr. Der Landrat hofft auf das Schuljahr 2024/25.

MDR (adi/sar)

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Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 04. Mai 2023 | 18:35 Uhr

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