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Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat sich in einem Interview über die militärische Bedrohung durch Russland geäußert. Bildrechte: picture alliance/dpa/Moritz Frankenberg

Ukraine-NewsPistorius warnt vor militärischer Bedrohung des Westens durch Putin

18. Dezember 2023, 20:50 Uhr

Diese Ukraine-News vom Sonntag, 17. Dezember 2023 sind beendet.

Die aktuelle Ausgabe der Ukraine-News:

Ukraine-News vom Sonntag, 17. Dezember

20:50 Uhr | Kämpfe in südrussischer Region Belgorod

Mehrere Ortschaften in der russischen Region Belgorod unweit der Grenze zur Ukraine sind am Sonntag unter Beschuss geraten. Während russische Medien von einem Angriff regulärer ukrainischer Einheiten berichteten, sprach der ukrainische Militärgeheimdienst von einem unerwarteten Angriff durch "Gegner des Kreml-Regimes". Eine unabhängige Klärung war nicht möglich.

Nach russischen Angaben wurden mehrere Dörfer angegriffen. Ukrainische Quellen wiederum sprachen von Attacken gegen militärische Ziele in der Region, in deren Verlauf russische Artillerie "chaotisches Feuer" auf mehrere Dörfer auf russischer Seite der Grenze eröffnet haben soll. Belgorod liegt knapp 50 Kilometer nördlich der ukrainischen Großstadt Charkiw.

13:56 Uhr | Putin will Militärpräsenz an Grenze zu Finnland verstärken

Kremlchef Wladimir Putin hat eine stärkere Militärpräsenz im russisch-finnischen Grenzgebiet angekündigt und das mit dem Nato-Beitritt Finnlands begründet. Moskau werde im Nordwesten des Landes den "Militärdistrikt Leningrad" einrichten und dorthin eine "gewisse Anzahl an Einheiten" verlegen, sagte Putin im russischen Staatsfernsehen.

Putin erklärte, Finnland und Russland hätten zuvor "keine Streitigkeiten" gehabt, Gebietsfragen seien "seit Langem geklärt". Der Nato-Beitritt Finnlands werde nun aber "Probleme" schaffen. Dem Westen warf Putin vor, das zuvor bündnisneutrale Finnland in die Nato "hineingezogen" zu haben.

Finnland war dem Militärbündnis im April 2023 beigetreten, nachdem es den Beitritt infolge der im Februar 2022 begonnen russischen Militäroffensive in der Ukraine beantragt hatte.

12:31 Uhr | Pistorius sieht westliche Staaten durch Russland bedroht

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat Medienberichten zufolge vor einer militärischen Bedrohung westlicher Staaten durch Russland gewarnt. In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" sagte der SPD-Politiker demnach, Putin steigere seine Rüstungsproduktion derzeit erheblich. In Deutschland und der Nato herrsche Nachholbedarf. Es blieben "ungefähr fünf bis acht Jahre, in denen wir aufholen müssen". Dies betreffe die Streitkräfte, die Industrie und die Gesellschaft.

Pistorius zufolge könnten am Ende des Jahrzehnts "Gefahren auf uns zukommen". Drohungen von Kremlchef Wladimir Putin etwa gegen baltische Staaten müsse man ernst nehmen. DIese seien "nicht bloß Säbelrasseln", erklärte Pistorius weiter.

09:50 Uhr | Putin: Äußerungen über möglichen Angriff auf Nato "Unsinn"

Russlands Präsident Wladimir Putin hat Warnungen von US-Präsident Joe Biden vor einem russischen Angriff auf die Nato nach einem Sieg über die Ukraine als "völligen Unsinn" bezeichnet. Russland habe "keinen Grund, kein Interesse – kein geopolitisches Interesse, weder wirtschaftlich, politisch noch militärisch, mit Nato-Ländern zu kämpfen" , erklärte Putin in einem Interview des Staatsfernsehens.

Biden hatte gesagt, Russland werde ein Nato-Mitglied angreifen, sollte es die Ukraine besiegt haben. Putin erklärte, es sei nur ein Versuch Bidens, seine "fehlerhafte Politik" gegenüber Russland zu rechtfertigen.

Update 08:23 Uhr | Ukraine meldet mehrere russische Angriffe – mindestens ein Toter

In der südukrainischen Region Odessa ist ein Mensch bei einem russischen Luftangriff getötet worden. Nach Angaben von Gouverneur Oleh Kiper stürzten Trümmer einer abgefangenen Drohne auf ein Wohngebiet und explodierten. Mehrere Häuser seien beschädigt worden. Eine Person habe man tot geborgen, erklärte Kiper bei Telegram. Die ukrainische Flugabwehr habe neun iranische Schahed-Drohnen abgeschossen. Es sei der dritte russische Luftangriff auf die Region in dieser Woche gewesen.

Zuvor hatte Ukraine bereits gemeldet, in der Nacht von Russland mit einer ballistischen Iskander-Rakete, einem Marschflugkörper sowie mit Drohnen angegriffen worden zu sein. Die Luftabwehr habe den Marschflugkörper und zwanzig Angriffsdrohnen abgefangen und zerstört, teilte die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mit. Die Iskander-Rakete habe ihr Ziel nicht erreicht, heißt es weiter. Details wurden zunächst nicht genannt.

05:30 Uhr | Russland will Drohnenangriff abgewehrt haben

Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums 33 Drohnen aus der Ukraine abgewehrt. Sie seien abgefangen oder zerstört worden, bevor sie ihre Ziele über den Regionen Lipezk, Rostow und Wolgograd erreicht hätten, erklärte das Ministerium.

02:00 Uhr | Kuleba dankt Scholz für aktive Rolle beim EU-Gipfel

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Interview der "Bild am Sonntag" dafür gelobt, beim EU-Gipfel ein ungarisches Veto gegen die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit Kiew verhindert zu haben. Dies werde "als ein Akt deutscher Führung im Interesse Europas in die Geschichte eingehen". Er könne nur hoffen, "dass dies auch eine breitere und unumkehrbare Kehrtwende in der deutschen Haltung" bedeute, fügte Kuleba hinzu. Noch im Mai seien seine Appelle an Deutschland, in der Frage der EU-Beitrittsverhandlungen die Führung zu übernehmen, "meist auf taube Ohren" gestoßen.

Scholz hatte beim EU-Gipfel dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban vorgeschlagen, für eine Kaffeepause den Saal zu verlassen, damit die versammelten Staats- und Regierungschefs ohne ihn über die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine abstimmen könnten. Orban war diesem Vorschlag gefolgt, so dass in seiner Abwesenheit die Vertreter der anderen 26 Mitgliedstaaten den Beschluss für die Beitrittsverhandlungen fällten.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 16. Dezember 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 17. Dezember 2023 | 06:00 Uhr