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Putin hat am Freitag per Dekret angeordnet, erneut die Zahl der Kräfte in der russischen Armee zu erhöhen (Archivbild). Bildrechte: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Klimentyev

Ukraine-NewsPutin ordnet Vergrößerung der Armee an

01. Dezember 2023, 21:23 Uhr

21:23 Uhr | Selenskyj will Einberufung fürs Militär reformieren

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Freitagabend dem Militär eine Reform der Einberufungsgesetze in Aussicht gestellt. "Jeder in der Ukraine versteht, dass in diesem Bereich Veränderungen erforderlich sind", sagte Selenskyj in seiner Ansprache auf Telegram. Die Veränderungen würden demnach die Bedingungen für eine mögliche Demobilisierung der Frontkämpfer betreffen. Auch neue potenzielle Rekruten sollen im Fokus neuer kommender Gesetze stehen.

Die Ankündigung der Reform gilt als Zugeständnis an die Soldaten, die seit dem Beginn des Kriegs größtenteils ohne Ablösung an der Front im Einsatz stehen. Die Lösung dieses Problems muss nach Selenskyjs Worten von der militärischen Führung und dem Verteidigungsministerium ausgearbeitet und dem Generalstab zur Genehmigung präsentiert werden. Derzeit dienen rund 820.000 Ukrainer in den Streitkräften. Nach dem derzeit geltenden Kriegsrecht können diese Soldaten nicht ohne weiteres demobilisiert werden.

21:01 Uhr | Rheinmetall: Panzerproduktion ab 2024 in Ukraine

Der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern will bereits 2024 in der Ukraine die ersten Panzer bauen. Wie der Rheinmetall-Chef Armin Papperger im Gespräch mit der "WirtschaftsWoche" erklärt, erwartet er spätestens Anfang des nächsten Jahres den Abschluss eines entsprechenden Vertrags mit der Ukraine zum Bau des radgetriebenen Transportpanzers Fuchs und des Schützenpanzers Lynx.

"Wenn der Vertrag unterschrieben ist, wollen wir in der Ukraine nach etwa sechs bis sieben Monaten das erste radgetriebene Fahrzeug fertig haben – und nach zwölf bis 13 Monaten den ersten Lynx", sagt Papperger. Eine Fertigung des Fuchs aus der Ukraine sei damit ab Spätsommer 2024 möglich und der Puma-Konkurrent Lynx könne bereits im Sommer 2025 folgen. "Die ersten zehn Lynx-Fahrzeuge werden bereits in Koproduktion zwischen uns und der Ukraine hier in Deutschland oder in Ungarn hergestellt. Nach einer Ramp-up-Phase sollten wir dann rasch in der Lage sein, diese Fahrzeuge in einer nennenswerten Stückzahl vollständig in der Ukraine zu fertigen." Berlin habe bereits signalisiert, die für die Fertigung nötige Exporterlaubnis zu geben.

20:21 Uhr | Putin ordnet erneute Vergrößerung der russischen Armee an

Russlands Präsident Wladimir Putin hat erneut eine Vergrößerung seiner Armee angeordnet. Der Kreml veröffentlichte am Freitag ein Dekret aus dem hervorgeht, dass die Zahl der bewaffneten Kräfte auf rund 1,32 Millionen erhöht werden soll. Das wäre eine erneute Steigerung um 170.000 Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende, nachdem Putin erst im Sommer 2022 eine Vergrößerung der russischen Streitkräfte auf 1,15 Millionen Mann befohlen hatte.

Das russische Verteidigungsministerium trat derweil umgehend Befürchtungen aus der Bevölkerung entgegen, dass eine neue Mobilisierungswelle geplant sein könnte. "Eine Mobilisierung ist nicht vorgesehen", teilte die Behörde mit. Stattdessen werde auf russische Bürger gesetzt, die sich freiwillig bei der Armee verpflichten.

18:42 Uhr | Lkw-Blockade an slowakisch-ukrainischer Grenze

Slowakische Spediteure blockieren den einzigen Lkw-Grenzübergang des EU-Mitgliedstaats zur Ukraine. Grund ist die Sorge vor der billigeren Konkurrenz durch ukrainische Transportunternehmer. Man kämpfe für die Erhaltung der heimischen Arbeitsplätze in der Logistikbranche, teilte der slowakische Verband UNAS mit. Ausgenommen von der slowakischen Grenzblockade sind unter anderem schnell verderbliche Lebensmittel, militärische und humanitäre Güter und Tiertransporte. Darüber hinaus sollen jede Stunde vier Lkws durchgelassen werden.

Die slowakischen Transportunternehmer schließen sich damit einer Blockade an der polnisch-ukrainischen Grenze an, die seit Anfang November andauert. Sowohl die slowakischen als auch die polnischen Transporteure fordern eine Rückkehr zu den Regeln, die vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine galten

18:01 Uhr | Lawrow gibt Ukraine Schuld an russischem Angriffskrieg

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat das OSZE-Treffen einmal mehr dafür genutzt, um der Ukraine die Schuld an dem von Moskau begonnenen Krieg zu geben. Man sehe "weiter keine Signale" für eine "politische Lösung", sagte Lawrow am Freitag zum Abschluss eines Treffens der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im nordmazedonischen Skopje. Russland hatte die Ukraine am 24. Februar 2022 überfallen.

17:14 Uhr | Ukraine reklamiert Angriffe auf Züge in Sibirien für sich

Die Ukraine hat zwei Angriffe auf russische Treibstoffzüge in Sibirien für sich reklamiert. "Die Russen sind zwei Mal in die Falle des (ukrainischen Geheimdienstes) SBU getappt", hieß es am Freitag aus Kreisen der ukrainischen Strafverfolgungsbehörden. Den ersten Angriff gab es demnach in der Nacht zum Donnerstag im Seweromuisker Tunnel in der Region Burjatien. Vier Sprengsätze seien bei der Durchfahrt eines Zuges gezündet worden. Bei dem zweiten Angriff sei "ein weiterer Treibstoffzug auf der Baikal-Amur-Magistrale explodiert", hieß es.

Die russische Eisenbahn meldete am Donnerstag nur einen Brand in einem Zug, der Kraftstoff im Seweromuisker Tunnel transportiert habe. Der Zugverkehr sei über einen anderen Abschnitt umgeleitet worden. Zu dem zweiten Vorfall wurden von russischer Seite keine offiziellen Informationen veröffentlicht. Zuvor hatte der russische Geheimdienst FSB am Freitag die Festnahme eines Mannes bekannt gegeben, der vom ukrainischen Militärgeheimdienst HUR "rekrutiert" worden sei und der "Sabotage" verdächtigt werde.

14:04 Uhr | London: Russland baut unbemannte Kamikaze-Schiffe für Krieg

Russland arbeitet nach britischen Angaben verstärkt am Bau von unbemannten Kamikaze-Schiffen für den Einsatz im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte, hat der Chef der Rüstungsfirma KMZ, Michail Danilenko, angekündigt, dass Drohnenboote im Rahmen der "militärischen Spezialoperation", wie der Krieg in Russland genannt wird, getestet werden sollen, um 2024 dann eine Serienproduktion aufzunehmen. Die Boote könnten demnach bis zu 600 Kilogramm Munition transportieren.

Die Ukraine hatte wiederholt unbemannte Schiffe, die mit Sprengstoff beladenen Schnellbooten ähneln, gegen russische Ziele im Schwarzen Meer oder in den Häfen der annektierten Halbinsel Krim eingesetzt. Die Waffe hat sich nach Ansicht des Verteidigungsministeriums in den Händen der ukrainischen Streitkräfte zu einer Schlüsselfähigkeit im maritimen Bereich entwickelt.

08:53 Uhr | Ukraine meldet Abschuss russischer Drohnen

Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge bei russischen Angriffen in der Nacht 18 von 25 Drohnen abgeschossen. Auch einer von zwei Marschflugkörpern habe zerstört werden können, teilt die Luftwaffe weiter mit. Die Geschosse seien aus dem Südwesten Russlands und von der Krim aus abgefeuert worden. Die Angriffe hätten überwiegend Zielen im Osten und Süden der Ukraine gegolten. Berichte über Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor.

04:00 Uhr | 20.000 Wohnhäuser zerstört oder beschädigt

In der Ukraine sind seit Beginn des Krieges mehr als 170.000 Gebäude zerstört oder beschädigt worden. Die parlamentarische Vorsitzende für regionale Entwicklung und Stadtplanung, Olena Schaliuk, erklärte, dass darunter auch 20.000 Wohnhäuser seien. Durch die russischen Angriffe seien mehr als 3.500 Bildungseinrichtungen zerstört.

Zudem seien Flughäfen und zivile Flugplätze, 344 Brücken und Übergänge sowie 25.000 Straßen beschädigt oder zerstört worden, erläuterte Schaliuk. Die Aufgabe bestehe nicht nur darin, den alten Zustand wiederherzustellen. Vielmehr gelte es, die Gebäude und Siedlungen besser als zuvor wieder aufzubauen, sagte Schuliak.

01:30 Uhr | Amnesty: Schwierige Situation für ältere Menschen mit Behinderungen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Versorgung älterer Menschen mit Behinderungen in der Ukraine kritisiert. Nach kriegsbedingten Evakuierungen oder Vertreibungen hätten diese Menschen oft keinen Zugang zu angemessenen Unterkünften und Pflege, heißt es in einem Amnesty-Bericht. Zudem seien sie von ihren Familien getrennt. Dies fördere Ausgrenzung und Isolation.

Der russische Angriffskrieg belaste das ohnehin schon unter Druck stehende Sozialsystem der Ukraine enorm, hieß es weiter. Es mangele an barrierefreiem Wohnraum und Zugang zu Unterstützungsdiensten. Infolgedessen würden Tausende ältere Menschen mit Behinderungen in Heimen untergebracht, weit weg von ihren Angehörigen und isoliert von ihren Gemeinschaften.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 1. Dezember 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 01. Dezember 2023 | 06:00 Uhr