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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei der Besichtigung eines Schützengrabens in der Region Tschernihiw. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Office | Uncredited

Ukraine-NewsRussland kritisiert geplante Bundeswehr-Stationierung in Litauen

08. April 2024, 21:55 Uhr

Diese Ukraine-News von Montag, 8. April 2024 sind beendet.

Die aktuelle Ausgabe der Ukraine-News:

Ukraine-News von Montag, 8. April 2024

21:55 Uhr | Selenskyj: Maximaler Schutz für Charkiw

Die Ukraine unternimmt nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj "maximale Anstrengungen" für Schutz und Unterstützung der Großstadt Charkiw im Osten des Landes. Dies gelte sowohl für den zivilen als auch den militärischen Bereich, unterstrich Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videoansprache. "Wir arbeiten mit unseren Partnern an der Stärkung des Luftverteidigungssystems, um den russischen Plänen für Charkiw zu begegnen."

Nach Dafürhalten der ukrainischen Aufklärung dürfte die nächste russische Großoffensive gegen Charkiw gerichtet sein. Jüngste russische Angriffe gegen die Stadt haben dort schwere Zerstörungen angerichtet und unter anderem die Stromversorgung zum Erliegen gebracht.

18:40 Uhr | Bundeswehr-Vorkommando in Litauen eingetroffen

Die ersten 20 Bundeswehrsoldaten des Vorkommandos sind am Flughafen der Hauptstadt Vilnius angekommen und wurden von Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, begrüßt. Bildrechte: IMAGO / photothek

In Litauen sind die ersten Bundeswehrsoldaten eingetroffen, die die dauerhafte Stationierung einer Brigade vorbereiten sollen. Die 20 Deutschen wurden am Flughafen der Hauptstadt Vilnius von Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas begrüßt. Bis 2027 sollen 5.000 Soldatinnen und Soldaten einsatzfähig sein.

16:42 Uhr | 80 Prozent der Wärmekraftwerke in Ukraine von russischen Luftangriffen getroffen

Russland hat in den vergangenen Wochen den Energiesektor der Ukraine nach Angaben Kiews so massiv angegriffen wie nicht zuvor seit Beginn des Krieges. "Wir können sagen, dass bis zu 80 Prozent der Wärmekraftwerke angegriffen wurden, mehr als die Hälfte der Wasserkraftwerke und eine große Anzahl von Relaisstationen" für die Stromübertragung, sagte der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko am Montag vor Journalisten. Es handele sich um "den größten Angriff auf Ukraines Energiesektor" seit Kriegsbeginn.

Moskau greift seit Ende März nahezu täglich das ukrainische Energieversorgungsnetz an. Die Folge waren unter anderem große Stromausfälle in der nordöstlichen Stadt Charkiw.

13:14 Uhr | Benzin-Engpässe in Russland

Russland wendet sich wegen Benzin-Engpässen nach ukrainischen Drohnenangriffen auf Öl-Raffinerien angeblich auch an Kasachstan. Das Nachbarland in Zentralasien sei um eine Notreserve von gut 100.000 Tonnen gebeten worden, sagten "Brancheninsider" der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach soll eine Vereinbarung schon getroffen worden sein. Die Ukraine attackiert seit einiger Zeit schon russische Energie- und Öl-Anlagen mit Drohnen, und Moskau verhängte am 1. März für sechs Monate ein Benzin-Exportverbot.

13:02 Uhr | Kiew wirft Moskau falsche Information vor

Nach Angriffen auf das Atomkraftwerk in Saporischschja spricht die Ukraine von Falschinformationen aus Russland. Moskau gebe vor, dass die Bedrohung für die Anlage und die nukleare Sicherheit von der Ukraine ausgehe, sagte der Chef des ukrainischen Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko. Das sei Teil einer "Kampagne".

12:08 Uhr | Krankenhäuser in Russland leiden

Krankenhäuser in Russland leiden nach britischer Darstellung unter den Folgen des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums könnte die Zahl medizinischer Fachkräfte 2024 weiter sinken. Als Ersatz rekrutiere man Personal in Afrika, hieß es unter Berufung auf das Center for European Policy Analysis in den USA. Zitiert wird auch der russische Parlamentsvorsitzende Wjatscheslaw Wolodin, der Anfang April von 30.000 fehlenden Ärztinnen und Ärzten gesprochen habe.

11:47 Uhr | Russland kritisiert Bundeswehr in Litauen

Die deutsche militärische Präsenz in Litauen eskaliert nach Ansicht der russischen Führung die gegenwärtigen Spannungen. Das sagte heute der Sprecher des Präsidialamts in Moskau, Dmitri Peskow.

11:07 Uhr | Stationierung kostet rund 800 Millionen Euro

Die Stationierung einer ganzen Bundeswehr-Brigade in Litauen kostet Deutschland in den kommenden Jahren rund 800 Millionen Euro. Diese Summe nannte der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas heute im Rundfunk. Demnach sollen nach dem Vorauskommando jetzt im Oktober rund 150 weitere Soldaten in dem baltischen EU- und Nato-Land ankommen. Deutschland will dort bis 2027 einen gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Verband stationieren.

09:05 Uhr | Bundeswehr-Vorauskommando in Litauen

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat 20 Bundeswehr-Soldaten nach Litauen verabschiedet. Sie sollen in dem baltischen Land die dauerhafte Stationierung einer Brigade vorbereiten. Sie soll bis Ende 2027 einsatzbereit sein und die Ost-Flanke der Nato stärken. Es geht um etwa 4.800 Soldaten und Soldatinnen und rund 200 zivile Bundeswehr-Beschäftigte.

08:38 Uhr | Lawrow in China eingetroffen

Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist zu einem Besuch in China eingetroffen. Wie sein Ministerium am Morgen auf X meldete, landete Lawrow in Peking. Dort werde er seinen chinesischen Amtskollegen Wang Yi zu einem "intensiven Austausch über drängende Themen" treffen.

08:30 Uhr | Ukraine: Drei Tote in Region Saporischschja

Bei russischem Artilleriebeschuss im Bezirk Pologiwskyji der südukrainischen Region Saporischschja sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens drei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. In der Region waren bereits gestern nach ukrainischen Angaben drei Zivilisten umgekommen.

08:04 Uhr | Russische Angriffe auch im Norden

Ukrainische Behörden haben die Bevölkerung im Norden des Landes vor Luftverschmutzung nach einem russischen Angriff gewarnt. In der Nacht sei eine Infrastruktureinrichtung angegriffen und beschädigt worden, teilte der Stadtrat von Swjahel im Bezirk Schytomyr auf Telegram mit.

07:45 Uhr | Neue Angriffe auf Infrastruktur

Nach ukrainischen Angaben hat Russland in der Nacht mit 24 Drohnen vor allem kritische Infrastruktur im Süden und Osten in den Regionen Odessa, Mykolajiw, Kirowohrad, Chmelnyzky und Schytomyr angegriffen. Laut Luftwaffe wurden 17 Angriffsdrohnen aus iranischer Produktion abgeschossen und eine russische Ch-59-Rakete über der Region Dnipropetrowsk.

In der südlichen Region Odessa sei eine Logistikanlage beschädigt worden und eine Tankstelle durch die Trümmer einer Drohne. Im Gebiet Mykolajiw sei durch abgeschossene Drohnenteile eine Elektroleitung beschädigt worden, wodurch in 14 Ortschaften der Strom ausgefallen sei.

06:55 Uhr | Warnung vor Niederlage der Ukraine

Angesichts der schwierigen Lage im Osten des Landes hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer Niederlage seines Landes gewarnt. Zu ausbleibenden US-Militärhilfen sagte er bei der Videokonferenz einer Spendensammelinitiative der Regierung: "Wenn der Kongress der Ukraine nicht hilft, wird die Ukraine den Krieg verlieren." Er bekräftigte dabei seine Warnung, dass in diesem Fall "andere Staaten angegriffen" würden. 

Im US-Kongress blockieren die Republikaner von Ex-Präsident Donald Trump, der im November erneut zur Wahl antreten will, ein neues Ukraine-Hilfspaket im Wert von 60 Milliarden Dollar. Ab heute berät der Kongress wieder.

05:10 Uhr | Russische Offensive bei Tschassiw Jar

Nahe der Stadt Tschassiw Jar im Osten der Ukraine ist die Armee des Landes in Bedrängnis. Das bestätigte der dortige Kommandeur gestern. In der Stadt halten sich nach Angaben des Bürgermeisters derzeit noch etwa 770 Zivilisten auf. Vor dem Krieg hatte sie rund 13.000 Bewohner. Sollte den russischen Streitkräften die Eroberung gelingen, könnten sie ihre Angriffe auf die 30 Kilometer weiter südöstlich gelegene Großstadt Kramatorsk ausweiten. Sie ist ein wichtiger Eisenbahn-Knotenpunkt auch für die ukrainische Armee.

04:20 Uhr | Weitere Angriffe auf Charkiw

Unter heftigem russischen Beschuss liegt derzeit auch die Millionenstadt Charkiw im Osten der Ukraine. Gestern schlugen nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft wieder Fliegerbomben ein und verletzten fünf Menschen. Die Energieversorgung der grenznahen Millionenstadt ist angeschlagen. Es wird befürchtet, dass Russland die Stadt unbewohnbar machen will.

03:36 Uhr | Ukrainische Gegenangriffe in Russland

Russland hat laut Verteidigungsministerium in Moskau gestern in den an die Ukraine grenzenden Regionen Belgorod und Brjansk insgesamt 15 ukrainische Drohnen abgefangen. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, wurde durch Trümmer einer abgeschossenen Drohne im Dorf Schagarowka ein Mädchen getötet, das mit seiner Familie in einem Auto saß. Der Familienvater und drei Kinder seien verletzt worden. Das Gebiet Belgorod liegt auf russischer Seite gegenüber von Charkiw.

02:41 Uhr | Drohnen über Atomkraftwerk Saporischschja

Das von den russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist gestern nach russischen Angaben von einer ukrainischen Drohne getroffen worden. Ihr Ziel sei der Kraftwerksblock 6 gewesen, erklärte die von Moskau kontrollierte AKW-Verwaltung. Es sei keine Radioaktivität ausgetreten, ein Angestellter aber schwer verletzt worden.

Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja: Schon im Frühjahr 2022 ist es von den russischen Truppen besetzt worden. Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

Die Internationale Atomenergiebehörde bestätigte den Angriff gegen einen Reaktor, ohne die Ukraine verantwortlich zu machen. IAEA-Chef Rafael Grossi sprach von drei Treffern und mahnte, "grundlegende Prinzipien zum Schutz von Atomanlagen" an.

Der ukrainische Militärgeheimdienst bestritt eine Beteiligung der Ukraine an "militärischen Provokationen". Vorgetäuschte Angriffe an dem Atomkraftwerk seien "gängige Praxis der russischen Besatzer", sagte ein Sprecher der "Ukrajinska Prawda".

00:05 Uhr | Lawrow reist nach China

Russlands Außenminister Sergej Lawrow beginnt heute einen zweitägigen China-Besuch. In Peking will er mit seinem Kollegen Wang Yi über den Krieg in der Ukraine und andere Themen sprechen. China gilt als Verbündeter von Russland, betont aber offiziell seine Neutralität. Die Regierung in Peking hat selbst einen Friedensplan vorgeschlagen, den die Ukraine aber wegen seiner Nähe zu russischen Position ablehnt. Zugleich und schon länger in China ist US-Finanzministerin Janet Yellen, deren Besuch noch bis morgen dauert.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 8. April 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | RADIO | 08. April 2024 | 09:05 Uhr