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Erneut haben Russland und die Ukraine im Krieg gefallene Soldaten ins jeweilige Heimatland zurückgebracht. Bildrechte: picture alliance/dpa | David Young

Ukraine-NewsUkraine und Russland tauschen Leichen von Soldaten aus

29. März 2024, 22:40 Uhr

21:53 Uhr | Verletzte nach Angriff auf Odessa

Bei einem russischen Raketenangriff sind in der südukrainischen Hafenstadt Odessa offiziellen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen verletzt worden. Unter den Opfern sei auch ein 15-Jähriger, teilte Odessas Bürgermeister Hennadij Truchanow am Freitag mit. Zwar seien zwei Raketen von der Luftverteidigung abgeschossen worden, doch Trümmerteile seien auf Straßen und Gebäude herabgestürzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pochte in seiner abendlichen Videoansprache unterdessen erneut auf mehr internationale Hilfe bei der Flugabwehr. 

20:16 Uhr | Russische Behörden Beharren auf Verwicklung der Ukraine in Anschlag

Trotz mehrerer Bekenntnisse der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau vor einer Woche beharren russische Behörden weiter auf einer angeblichen Verwicklung der Ukraine. Die Tatverdächtigen hätten ausgesagt, dass sie per Sprachnachrichten auf Telegram Anweisungen von einem Unbekannten erhalten hätten, teilte das russische Ermittlungskomitee am Freitag mit. Dieser "Koordinator" habe die Terroristen nach dem Anschlag in Richtung der ukrainischen Grenze gelenkt und ihnen eine Belohnung in Aussicht gestellt, die sie demnach in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erhalten sollten, hieß es weiter. 

Unabhängige russische Medien wiesen darauf hin, dass die festgenommenen Männer vor einigen Tagen teils schwer verletzt im Gerichtssaal auftauchten und höchstwahrscheinlich von russischen Sicherheitskräften gefoltert worden waren. Auch russische Menschenrechtler haben sich entsetzt gezeigt und darauf hingewiesen, dass unter Folter erzwungene Geständnisse kaum einen Wert hätten. 

16:47 Uhr | Kommentar: Waffenstillstand zwischen Russland und Ukraine derzeit unrealistisch

Der ukrainische Journalist Denis Trubetskoy hält einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine derzeit für unrealistisch. In seinem MDR-Kommentar schreibt der in Kiew lebende Journalist, Moskau könne zwar einen Waffenstillstand umgehend ausrufen, doch fehle im Kreml dafür der politische Wille. So habe Russland im vorigen Jahr sein Militärbudget für das laufende Jahr allein um 70 Prozent erhöht.

Außerdem glaube man im Kreml fest daran, angesichts bröckelnder US-Hilfen für die Ukraine am längeren Hebel zu sitzen. Würde hingegen Kiew einen Waffenstillstand vorschlagen, schreibt Trubetskoy weiter, wäre dies "ein ultimatives Zeichen der Schwäche in Richtung Moskau". Hier lesen Sie den ganzen Kommentar:

16:15 Uhr | Stromausfälle in Teilen der Ukraine

Nach massiven russischen Angriffen hat der ukrainische Energieversorger Ukrenergo in Teilen des Landes den Strom abgeschaltet. Das Unternehmen teilte mit, man sei gezwungen, in den Regionen Dnipropetrowsk, Saporischschja und Kirowograd bis zum Abend Stromausfälle zu verhängen. Zudem wurden die Menschen aufgefordert, den Stromverbrauch einzuschränken. Russland hatte in der Nacht die Energieinfrastruktur in der Ukraine mit Drohnen und Raketen attackiert. Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde auch auf zwei Wasserkraftwerke gezielt. Er warf Moskau vor, die Umweltkatastrophe von Cherson wiederholen zu wollen. Im Juni 2023 war das Wasserkraftwerk am Kachowka-Staudamm zerstört worden. Weite Teile der Oblast Cherson wurden überflutet.

14:05 Uhr | Ukraine und Russland übergeben Leichen

Russland und die Ukraine haben erneut Leichen von Soldaten ausgetauscht. Der ukrainische Koordinationsstab für Kriegsgefangenenbelange teilte am Freitag bei Telegram mit, Kiew habe 121 Leichname erhalten. Die Soldaten waren demnach bei Kämpfen in den Gebieten Luhansk, Donezk und Saporischschja gefallen.

Bei der Rückgabe habe unter anderem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz vermittelt. Die russische Seite erhielt 29 Gefallene, wie der Parlamentsabgeordnete Schamsail Saralijew in Moskau mitteilte. 

13:32 Uhr | US-Institut sieht Geländegewinne Russlands in der Ukraine

Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) haben Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine Geländegewinne bescheinigt. Die russischen Streitkräfte hätten eine Fläche von 505 Quadratkilometern seit Beginn der Offensivoperationen im Oktober eingenommen, berichtete das ISW in seiner Analyse vom Donnerstag. Das entspricht mehr als dem Zweifachen der Fläche der Stadt Frankfurt am Main.

Zwar verhindere die Ukraine noch, dass Russland größere taktische Gewinne entlang der gesamten Frontlinie mache. "Aber eine weitere Verzögerung der US-Sicherheitshilfe wird die Gefahr eines russischen operativen Erfolgs vergrößern", hieß es.

10:45 Uhr | Drohnenteile in Rumänien gefunden

Das Nato-Mitglied Rumänien hat dem Verteidigungsministerium zufolge Teile einer Drohne nahe seiner Grenze zur Ukraine gefunden. Diese seien am Donnerstagabend auf einer landwirtschaftlichen Fläche unweit der Donau im Osten des Landes entdeckt worden. Der Vorfall werde untersucht. Am Sonntag war eine russische Rakete in den Luftraum von Polen eingedrungen, das ebenfalls Mitglied des Nato-Bündnisses ist.

09:02 Uhr | Ukrainische Energieanlagen schwer beschädigt

Die ukrainische Energieinfrastruktur hat erneut schwere Schäden durch russische Luftangriffe genommen. Der Energieversorger Ukrenerho (Ukrenergo) teilte heute mit, es seien Wasser- und Wärmekraftwerke im Westen und im zentralen Teil der Ukraine beschädigt worden. Nach Angaben der ukrainischen Luftverteidigung sind von insgesamt 99 russischen Zielen 84 abgeschossen worden. Demnach setzte Russland massiv Drohnen, Raketen und Marschflugkörper ein.

05:11 Uhr | Explosionen in mehreren ukrainischen Regionen

Das ukrainische Medienunternehmen Suspilne berichtet von mehreren Explosionen in den Regionen Iwano-Frankiwsk und Chmelnyzkyj im Westen der Ukraine sowie in der Stadt Dnipro im Osten des Landes. Die Explosionen seien am frühen Freitagmorgen zu hören gewesen. Zudem seien russische Marschflugkörper im ukrainischen Luftraum gesichtet worden, meldet Suspilne. Bisher sei noch unklar, ob und welche Ziele die Raketen trafen.

04:15 Uhr | Lawrow bezeichnet Friedensplan als "sinnlos"

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den von der Ukraine vorgeschlagenen Friedensplan als "sinnlos" bezeichnet. Der Moskauer Tageszeitung "Iswestija" sagte er: "Wir sind auf jeden Fall zu Gesprächen bereit, aber nicht auf der Grundlage der 'Friedensformel' Selenskyj". Ein vorgeschlagener Friedensgipfel werde erst dann Erfolg haben, wenn seine Grundlagen geändert würden, wozu auch die Teilnahme Russlands gehöre. Die Bestimmungen des Plans nannte er "inakzeptabel".

02:45 Uhr | Ukraine wirbt in Indien um Unterstützung im Kampf gegen Russland

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat einem Bericht der "Financial Times" zufolge Indien aufgefordert, Kiew zur Seite zu stehen und seine Beziehungen zu Russland zu überdenken. Die engen Beziehungen Indiens zu Russland basierten auf einem sowjetischen Erbe, das sich verflüchtige, sagte Kuleba dem Zeitungsbericht zufolge.

Wie der Minister erklärte, kann Indien von einer Ausweitung der Handels- und Technologiebeziehungen mit der Ukraine profitieren. Er bot indischen Unternehmen eine Rolle beim Wiederaufbau nach dem Krieg an. Die Ukraine sei bestrebt, den Handel mit Indien wiederherzustellen, indem sie die Ausfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse wie Sonnenblumenöl wieder aufnehme und selbst mehr indische Waren kaufe.

00:45 Uhr | Ukraine meldet russische Angriffe auf Infrastruktur nahe Dnipro

Russische Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben nahe der zentralukrainischen Stadt Dnipro Infrastrukturanlagen angegriffen. Wie der Gouverneur der Region, Sergіj Lissak, mitteilt, wurde bei dem Angriff mindestens eine Person verletzt. "Das Hauptziel des Feindes sind unsere Menschen und lebenswichtige Einrichtungen der Bevölkerung", schrieb Lissak auf Telegram.

00:05 Uhr | Selenskyj bittet Westen um mehr Waffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet nach eigenen Worten im Frühsommer mit einer neuen Offensive der russischen Armee. Er rief deshalb den Westen zum wiederholten Mal dazu auf, seinem Land weitere Waffen zu liefern. Im Interview mit dem US-Sender CBS sagte Selenskyj, das ukrainische Militär habe zwar in diesem Winter dem Druck Russlands standgehalten, sei aber am Ende seiner Möglichkeiten angelangt.

Neue Milliardenhilfen der USA werden weiterhin im Repräsentantenhaus von den Republikanern blockiert. Selenskyj hat sich nach eigenen Angaben inzwischen selbst direkt an den republikanischen Vorsitzenden Mike Johnson gewandt und darüber informiert, wie wichtig die US-Hilfen seien.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 29. März 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Der MDR berücksichtigt all das in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. März 2024 | 06:00 Uhr