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Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow ernennt seinen erst 15 Jahre alten Sohn Adam (2. v.l.) zum Sicherheitschef. Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Ukraine-NewsSohn von Ramsan Kadyrow wird Sicherheitschef in Tschetschenien

05. November 2023, 22:50 Uhr

Diese Ukraine-News vom Sonntag, 05. November sind beendet.

Die aktuelle Ausgabe der Ukraine-News

Ukraine-News vom Sonntag, 05. November 2023

22:50 Uhr | Kuleba: Baerbock für EU-Aufnahme der Ukraine

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sieht die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock bei den Bemühungen um eine EU-Mitgliedschaft seines Landes auf der Seite der Ukraine. "Ich habe keinen Zweifel, dass die Ukraine ein Teil der Europäischen Union sein wird. Heute habe ich diese Zusicherung von Annalena Baerbock erhalten", sagte Kuleba der Zeitung "Die Welt" im Interview.

21:29 Uhr | Strafrechtliche Untersuchung eingeleitet

Nach dem Tod von mindestens 20 ukrainischen Soldaten, die bei einer Auszeichnungszeremonie durch einen russischen Raketenangriff gestorben sind, hat Kiew eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj heute Abend mit.

19:21 Uhr | Selenskyj: Keine Gespräche ohne Abzug

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist "nicht bereit" zu Gesprächen mit Moskau, solange die russischen Truppen nicht aus seinem Land abziehen. Selenskyj sagte dem US-Fernsehsender NBC: "Sie müssen unser Territorium verlassen, erst dann kann die Welt die Diplomatie einschalten." Zum Stand des Krieges in der Ukraine sagte Selenskyj, sein Land sei in einer "schwierigen Situation".

17:25 Uhr | Ukraine plant Militärdienst-Reform

Mitten im Verteidigungskrieg gegen Russland plant der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow eine komplette Reform des Militärdiensts in den nächsten fünf Jahre. Nach dem heute veröffentlichten Konzept, das "eine strategische Vision für die Entwicklung der militärischen Personalpolitik" darstelle, sollen die ukrainische Streitkräfte zu einem Vertrags-Militärdienst übergehen. Bei Rekrutierung und späterer Laufbahn der Soldaten soll deren vorherige Ausbildung berücksichtigt werden. Auch eine Gleichstellung der Geschlechter in den Streitkräften sei angestrebt.

16:52 Uhr | Selenskyj lädt Trump in Ukraine ein

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den früheren US-Präsidenten Donald Trump in die Ukraine eingeladen. So könne sich Trump vom Ausmaß des Kriegs überzeugen, erklärte Selenskyj nach Angaben des Senders NBC. Wenn Russland die Ukraine besiege, werde es Nato-Länder angreifen und dann müssten US-Soldaten in den Kampf ziehen. Er bekräftigte, sein Land sei auf US-Hilfen angewiesen. Trump und viele der oppositionellen Republikaner lehnen diese jedoch ab.

16:15 Uhr | Weiter schwere Kämpfe um Awdijiwka

Russische Truppen haben nach Angaben ukrainischer Militärs am Sonntag erneut mehrere Vorstöße in Richtung der ostukrainischen Stadt Awdijiwka unternommen. Dabei seien über 400 russische Soldaten getötet und zwölf gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden, teilte der für diesen Frontabschnitt zuständige Kommandeur Olexandr Tarnawskyj auf Telegram mit. Die Angriffe, unterstützt von Kampfflugzeugen und Artillerie, seien abgeschlagen worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

12:50 Uhr | Tod ukrainischer Soldaten offiziell bestätigt

Die Ukraine hat den Tod von Soldaten durch einen russischen Angriff während einer Zeremonie an der Front im Süden der Ukraine bestätigt. Verteidigungsminister Rustem Umerow bestätigte die "Tragödie", nannte aber keine Zahlen. Bei Facebook sprach er den Angehörigen der "gefallenen Soldaten der 128. Gebirgsjäger-Brigade Transkarpatien" auch auf Englisch sein Beileid aus. Er nannte dabei aber erneut keine Details, auch nicht den Ort und Tag des Vorfalls, der sich bereits am Freitag ereignet haben könnte.

11:29 Uhr | Kadyrow-Sohn wird Sicherheitschef

Der erst 15 Jahre alte Sohn des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow, Adam, ist nach offiziellen Angaben zum Sicherheitschef seines Vaters ernannt worden. Der Jugendliche, der kürzlich einen wehrlosen Mann in einem Gefängnis schwer misshandelt hatte, sei "ein leuchtendes Beispiel" für seine Generation, schrieb der Kommandeur der auch gegen die Ukraine eingesetzten tschetschenischen Spezialarmee "Achmat", Samid Tschalajew – bei Instagram, wo er auch ein Foto mit Adam Kadyrow zeigte.

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Ramsan Kadyrow, der den russischen Nordkaukasus-Staat mit harter Hand führt, hatte ein Video von der Prügelszene veröffentlicht. Das Opfer war ein Mann, der in Wolgograd wegen einer Koran-Verbrennung festgenommen und dann in das muslimische Tschetschenien überstellt worden war. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte seinen Verbündeten wenige Tage danach im Kreml empfangen und die Entwicklung in Tschetschenien gelobt.

10:33 Uhr | Ukraine: Neues russisches Schiff getroffen

Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben ein neues russisches Kriegsschiff in einer Werft auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim zerstört. Der Kommandeur der Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, schrieb das heute auf Telegram. Zuvor hatte er ein Video veröffentlicht, das den Angriff zeigen soll. Russlands Verteidigungsministerium bestätigte einen Angriff, nannte aber keine Details. Oleschtschuk zufolge sollte das Kriegsschiff zum Abschuss von Marschflugkörpern dienen. Demnach könnte es mit den von Frankreich gelieferten Marschflugkörper vom Typ "Scalp" getroffen worden sein.

09:18 Uhr | Russland testet neues Atom-U-Boot

Kurz nach dem Ausstieg aus dem Vertrag zum Verbot von Atomtests hat Russland angeblich den Start einer mit Atomsprengköpfen ausrüstbaren Interkontinentalrakete von einem neuen Atom-U-Boot getestet. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, eine Rakete vom Typ "Bulawa" sei im Weißen Meer vom U-Boot "Imperator Alexander III." abgeschossen worden und habe ein Ziel auf der Tausende von Kilometern entfernten Halbinsel Kamtschatka getroffen. Das sei der letzte Test vor der Aufnahme des U-Boots in den Dienst gewesen. Das Weiße Meer liegt rund 1.400 Kilometer nördlich von Moskau und ist ein Nebenmeer des Arktischen Ozeans.

Die zwölf Meter langen Raketen mit dem Nato-Codenamen SS-NX-30 haben eine Reichweite von 8.000 Kilometern und sind ein Herzstück der russischen Nuklearstrategie. Das U-Boot kann nach russischen Angaben 16 davon tragen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag ein Gesetz zum Ausstieg aus dem Teststopp-Vertrag unterzeichnet, das Außenministerium am Freitag aber erklärt, vorerst weiter auf Atomwaffen-Tests zu verzichten.

09:10 Uhr | Frontex warnt vor Waffenschmuggel

Die EU-Grenzschutzagentur Frontex will verhindern, dass Waffen und Sprengstoff aus der Ukraine in die EU geschmuggelt werden. Knapp 100 Beamte sind deshalb an der Grenze zwischen Moldau und der Ukraine im Einsatz. Frontex-Vize Lars Gerdes sagte MDR AKTUELL, nach einem Ende des Ukraine-Kriegs könne es einen Boom beim illegalen Handel mit Waffen geben. So etwas habe man auch nach den Balkankriegen der 1990er-Jahre beobachtet. Noch heute würden dort Waffen aus dieser Zeit gefunden.

Schon jetzt, heißt es im Bericht von MDR-Korrespondent Matthias Reiche, profitiere die organisierte Kriminalität in Moldau vom Krieg in der Ukraine. Die Republik liegt zwischen Rumänien und der Ukraine an deren Grenze. Weil die Regierung in Chișinău laut EU-Innenkommissarin Ylva Johansson die nötigen Mittel nicht hat, um den Grenzschutz aufzurüsten, sei da die EU gefordert.

07:25 Uhr | Raketenangriff auf Ordensverleihung

Nach gestrigen Berichten über einen russischen Raketenangriff auf eine Ordensverleihung, bei der mehr als 20 Soldaten getötet worden sein sollen, hat das ukrainische Verteidigungsministerium eine Untersuchung eingeleitet. Das teilte Verteidigungsminister Rustem Umerow mit. Das ukrainische Militär erklärte, Russland habe in der südlichen Region Saporischschja mit einer ballistischen Rakete vom Typ "Iskander" angegriffen. Dabei seien auch Soldaten getötet und einige Anwohner verletzt worden.

Das russische Raketensystem "Iskander-M" Bildrechte: IMAGO/SNA

Eine Zahl der Opfer zu dem Angriff nannten weder der Minister noch das Militär. Zuvor gab es Berichte in ukrainischen Online-Medien, nach denen mehr als 20 Soldaten der ukrainischen Gebirgsjäger-Brigade "Transkarpatien" getötet wurden.

Dabei gab es auch Spekulationen über einen möglichen Verrat von Ort und Zeitpunkt der Zeremonie. Sie soll in einem Dorf nahe der Front in der Region Saporischschja stattgefunden haben. Moskau sprach bereits gestern von 30 getöteten ukrainischen Soldaten.

06:19 Uhr | Selenskyj bestreitet Ausweglosigkeit der Lage

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bestritten, dass seine Armee in einem militärischen Patt feststecke. Für die geringen Fortschritte gegen die russischen Angreifer sei deren Luftüberlegenheit verantwortlich. Es sei daher nötig, zusammen mit den Verbündeten die Luftabwehr zu stärken. Die Ukraine habe keine andere Wahl, als weiter zu kämpfen, sie brauche aber mehr Unterstützung. In einer Pressekonferenz gestern räumte Selenskyj ein, dass die Menschen müde seien: "Aber wir sind nicht in einer Sackgasse."

Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj hatte vergangene Woche in einem Interview mit dem britischen Nachrichtenmagazin "The Economist" gesagt, dass die Ukraine derzeit nicht in der Lage sei, den Krieg zu gewinnen. Er sprach von einem Patt, in dem keine Seite einen bedeutenden Vorteile erreiche. Somit drohe ein langer Stellungskrieg. Seine Sicht der Dinge hatte Saluschnyj auch in einem eigenen Beitrag für das Magazin erläutert.

01:19 Uhr | Russland: Schiff in Werft auf der Krim getroffen

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ist bei einem ukrainischen Angriff gestern nahe Kertsch im Osten der von Russland besetzten Krim ein Schiff in einer Werft beschädigt worden. Der Angriff könne die Schlagkraft der russischen Marine schwächen, hieß es aus Moskau. Von 15 abgefeuerten Marschflugkörpern seien 13 unschädlich gemacht worden. Welches Schiff beschädigt wurde, teilte das Ministerium nicht mit.

Die ukrainischen Streitkräfte hatten bereits gestern Abend von einem "erfolgreichen" Angriffe auf die Saliw-Werft "in der vorübergehend besetzten Stadt Kertsch" gesprochen. Die nahe gelegene Krim-Brücke zum russischen Festland war aus nicht genannten Gründen zeitweise nicht befahrbar.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 5. November 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. November 2023 | 06:00 Uhr