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E-Mobilität in EuropaEU einigt sich auf Ausbauziele: Ladesäulen alle 60 Kilometer

28. März 2023, 13:33 Uhr

Auf den wichtigen Verkehrsachsen in Europa sollen künftig mindestens alle 60 Kilometer Ladesäulen stehen. Das sehen die Ausbauziele vor, auf die sich EU-Staaten und EU-Parlament geeinigt haben. Feste Vorgaben wurden auch für Wasserstoff-Tankmöglichkeiten vereinbart.

Entlang der wichtigsten Verkehrsachsen der EU sollen Autofahrerinnen und Autofahrer ab 2025 mindestens alle 60 Kilometer eine Ladesäule für E-Autos finden können. Nach Angaben des EU-Parlaments sollen zudem alle 200 Kilometer Tankmöglichkeiten für Wasserstoff entstehen. Ein entsprechender Kompromiss wurde von Unterhändlern des Europaparlaments und der EU-Staaten vereinbart.

CDU-Abgeordneter Gieseke: Endlich rechtlich bindende Ziele

Der SPD-Europabgeordnete Ismail Ertug sagte, es seien ambitionierte Ziele für die Elektro- und Wasserstoff-Ladeinfrastruktur ausgehandelt worden. "Die Zahl der Elektroautos hat sich seit 2016 versiebzehnfacht, die der Ladestationen aber nur versechsfacht."

Schwedens Infrastrukturminister Andreas Carlson betonte, die Bürgerinnen und Bürger müssten sich keine Sorgen mehr um die Suche nach Ladestellen für ihr Elektroauto machen. Ziel sei es, mehr Ladekapazitäten in den Städten sowie entlang der Autobahnen zu schaffen. Der CDU-Abgeordnete Jens Gieseke teilte mit: "Wir haben nun endlich klare und rechtlich bindende Ziele für den Ausbau der Infrastruktur in ganz Europa." Wie der Ausbau finanziert werden soll, ist bislang nicht bekannt.

Ausnahmen für abgelegene Gegenden möglich

Die Ausbauziele gelten den Angaben zufolge zunächst für das sogenannte TEN-V-Kernnetz. Darunter versteht man die wichtigsten Hauptverkehrsstraßen der EU. In Deutschland zählen dazu unter anderem Autobahnen wie die A2, A4 oder die A9. In begründeten Fällen kann es allerdings Ausnahmen geben. Einer Mitteilung des EU-Parlaments zufolge ist das etwa für sehr abgelegene Regionen, Inseln und Straßen mit sehr geringem Verkehrsaufkommen vorgesehen.

Die neuen Regeln gehen auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück. Diese hatte die Pläne im Sommer 2021 als Teil ihres Klimapakets "Fit for 55" vorgestellt. Damit sollen die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden. EU-Parlament und EU-Staaten müssen den Kompromiss noch bestätigen.

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dpa, Reuters (fef)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 28. März 2023 | 08:30 Uhr