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AusschreitungenMehr als 200 Festnahmen bei Protesten gegen Rentenreform in Frankreich

17. März 2023, 11:25 Uhr

In Frankreich hat es in mehreren Städten erneut Proteste gegen die Rentenreform gegeben. Bei Ausschreitungen in Paris wurden mehr als 200 Menschen festgenommen. Linke und Rechtsnationale im Parlament kündigten Misstrauensanträge gegen die Regierung an, nachdem die Reform ohne Abstimmung im Nationalrat durchgedrückt wurde.

In Frankreich sind bei teilweise gewaltsamen Protesten gegen die Rentenreform 217 Menschen festgenommen worden. Wie der Sender France Info berichtet, kam es am Donnerstag im Zentrum von Paris auf dem Place de la Concorde zu Ausschreitungen. Die Bereitschaftspolizei setzte nach Medienberichten Wasserwerfer und Tränengas ein, um den Platz zu räumen. Demonstranten hatten dort unter anderem Holzpaletten in Brand gesetzt und Gegenstände auf die Polizei geworfen. Insgesamt seien rund 6.000 Demonstranten gezählt worden.

Auch in anderen französischen Städten wie Marseille, Nantes, Grenoble, Toulouse und Nizza kam es zu neuen Protesten und teils gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei. Die Gewerkschaften riefen für den kommenden Donnerstag zu einem landesweiten Streik- und Protesttag auf. Millionen von Menschen waren bereits in den vergangenen Wochen gegen das Reformvorhaben auf die Straße gegangen.

Reform ohne Abstimmung in der Nationalversammlung beschlossen

Die französische Regierung hatte die Rentenreform am Donnerstag mit Hilfe eines Sonderartikels in der Verfassung ohne Abstimmung in der Nationalversammlung durchgedrückt. Damit soll unter anderem das Renten-Eintrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre erhöht werden. Linke und Rechtsnationale kündigten bereits Misstrauensanträge gegen die Regierung von Ministerpräsidentin Elisabeth Borne an. Die Anträge müssen bis spätestens Freitagnachmittag vorliegen, abgestimmt wird darüber in den kommenden Tagen.

MDR, dpa, AFP (rnm)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 17. März 2023 | 06:00 Uhr

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