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In den Trümmern dieses Hauses in der Gaza-Stadt Rafah starb der südliche "Dschihad"-Kommandeur Chalid Mansur. Bildrechte: IMAGO/ZUMA Wire

Israel-Palästina-KonfliktWeitere Luftschläge in Gaza und Raketenangriffe auf Jerusalem

07. August 2022, 12:52 Uhr

Der Konflikt zwischen Israel und militanten Palästinensern geht mit unverminderter Härte weiter. Die israelische Armee tötete einen weitern "Dschihad"-Kommandeur in Gaza. Die Terrormiliz beschoss daraufhin weit entfernte Vororte von Jerusalem mit Raketen.

Israels Armee hat in der Nacht zu Sonntag erneut Stellungen der militanten Palästinenserorganisation "Islamischer Dschihad" im Gaza-Streifen angegriffen. Wie das Militär am Sonntagmorgen mitteilte, wurde bei einem Luftangriff in der Stadt Rafah der südliche Kommandeur des "Islamischen Dschihads", Chalid Mansur, getötet.

Den Angaben zufolge sollen bei dem Angriff auch weitere ranghohe "Dschihad"-Mitglieder getötet worden sein, darunter auch Mansurs Stellvertreter. Die "Dschihad"-Organisation bestätigte den Tod von Mansur. Nach israelischen Angaben hatte Mansur gerade an der Vorbereitung eines Raketenangriffs auf Israel gearbeitet. Zudem soll er auch für Terroranschläge in der Vergangenheit verantwortlich gewesen sein.

Raketen auf Vororte von Jerusalem

Unterdessen feuerten militante Palästinenser ihrerseits weiterhin Raketen auf Israel ab. Am Sonntagmorgen heulten Sirenen in den Gemeinden westlich von Jerusalem auf. Einwohner berichteten von Explosionen. Meldungen über mögliche Opfer und Schäden gab es zunächst nicht. Allerdings zeigte das neue und weiter entfernt liegende Ziel die Eskalation am dritten Tag der gegenseitigen Angriffe. Der "Islamische Dschihad" erklärte, man habe Jerusalem als Vergeltung für die Tötung Mansurs mit Raketen angegriffen.

Raketen werden aus Gaza in Richtung Israel abgefeuert. Bildrechte: IMAGO / NurPhoto

Bereits am Freitag und Samstag hatte der "Islamische Dschihad" rund 400 Raketen auf Israel abgefeuert. Die meisten wurden nach Angaben des israelischen Militärs vom Schutzschild "Iron Dome" abgefangen.

Das israelische Militär hatte am Freitag die großangelegte Militäraktion "Morgengrauen" gegen den "Islamischen Dschihad" in Gaza gestartet. Dabei wurden der Militärchef Taisir al-Dschabari und weitere Führungsmitglieder getötet. Der israelische Regierungschef Jair Lapid sagte am Sonntag, die Operation werde "so lange weitergehen wie notwendig". Man bemühe sich dabei, dass Unbeteiligte nicht zu Schaden kommen.

Fast 30 Tote und über 250 Verletzte

Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums starben infolge der israelischen Luftschläge bislang 29 Menschen. Mindestens 253 seien verletzt worden. Unter den Toten sind demnach neben weiteren "Dschihad"-Mitgliedern sechs Kinder und vier Frauen. Israel macht den "Islamischen Dschihad" für den Tod von fünf Kindern und einem Erwachsenen im Flüchtlingslager Dschabalia verantwortlich. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden sie durch eine fehlgeleitete "Dschihad"-Rakete getötet.

Die eng mit Israels Erzfeind Iran verbundene Organisation "Islamischer Dschihad" wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

MDR, dpa, Reuters (dni)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 07. August 2022 | 11:30 Uhr