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Nach der Ausweitung der Bodeneinsätze im Gazastreifen hat Israels Armee dort nach eigenen Angaben mehrere Terrorzellen identifiziert und angegriffen. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Tsafrir Abayov

Krieg in NahostIsrael greift weitere Ziele in Gaza an

28. Oktober 2023, 21:41 Uhr

Drei Wochen nach dem Angriff der Hamas-Terroristen hat Israel seine Bodeneinsätze im Gazastreifen ausgeweitet und intensiviert. Laut Israels Armee wurden dabei mehrere Terrorzellen identifiziert und angegriffen. Dafür setzte das Militär Infanterie und gepanzerte Fahrzeuge ein. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu spricht von einer zweiten Phase des Krieges gegen die Hamas. Währenddessen ist der Kontakt zu Mitarbeitern des UN-Palästinenserhilfswerks abgebrochen.

Drei Wochen nach dem Angriff der Hamas-Terroristen hat Israel seine Bodeneinsätze im Gazastreifen ausgeweitet und intensiviert. Wie das Militär am Samstagabend mitteilte, wurden dabei mehrere Terrorzellen identifiziert und angegriffen. Die Gruppen hätten versucht, Raketen und Granaten abzufeuern, wurden aber dem Militär zufolge "neutralisiert".

Laut Armeeangaben kamen bei dem Einsatz Panzertruppen, Ingenieurkorps und Infanterie zum Einsatz. Soldaten hätten dabei auch ein mit Sprengfallen versehenes Gebäude zerstört. Hubschrauber hätten, von Panzern geleitet, einen Treffpunkt der Hamas getroffen. In der Nacht zum Samstag drangen israelische Truppen in den Norden des Gazastreifens vor. Diese Bodentruppen sind immer noch vor Ort.

Netanjahu: Zweite Phase des Gaza-Krieg hat begonnen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte bei einer Pressekonferenz am Samstagabend in Tel Aviv, dass mit der Ausweitung der Bodeneinsätze des israelischen Militärs im Gazastreifen die zweite Phase des Krieges gegen die Hamas begonnen habe.

Dabei sei es Ziel, die militärischen Fähigkeiten sowie die Herrschaft der Islamistenorganisation zu zerstören und die Geiseln nach Hause zurückzubringen. Die Notstandsregierung habe die Entscheidung zur Ausweitung der Bodeneinsätze einstimmig getroffen.

Kein Kontakt zu Mitarbeitern von UN-Hilfswerk im Gazastreifen

Nach dem Ausfall der Internet- und Kommunikationsdienste im Gazastreifen beklagen mehrere Hilfsorganisationen, dass der Kontakt zu ihren Mitarbeitern vor Ort abgebrochen sei. Darunter auch Personal des UN-Palästinenserhilfswerks. Dessen Chef Philippe Lazzarini sprach am Abend von einem weiteren Versuch Israels, die Hilfe für insgesamt 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen zu behindern. Lazzarini forderte erneut eine Feuerpause.

Nach Ansicht von EU-Chefdiplomat Josep Borrell verletzt Israel mit seinen Angriffen im Kampf gegen die Terrorgruppe Hamas das Völkerrecht. Borell schrieb auf X, Gaza sei im kompletten Blackout und isoliert, während der Beschuss anhalte.

dpa, AFP (lmb)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL Fernsehen | 28. Oktober 2023 | 21:00 Uhr