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Interreligiöser Kalender

Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

Interreligiöser KalenderPessach, Zuckerfest und Nacht der Bestimmung: Religiöse Feiertage im April 2024

Für Muslima und Muslime endet der Fastenmonat Ramadan mit dem Fest des Fastenbrechens. Jüdische Gläubige feiern Pessacht. Jesidinnen und Jesiden starten ins neue Jahr, während Romnja und Roma im April ihren Aktionstag begehen.

08.04.2024 | Lailat al-Qadr - Nacht der Bestimmung

(islamisch)

Die "Nacht der Bestimmung", auch "Nacht des Schicksals" genannt, ist eine bedeutende Nacht im Islam. Muslima und Muslime glauben, dass in dieser Nacht der Koran an den Propheten Mohammed übergeben wurde. Die Gläubigen fühlen sich in der "Nacht der Bestimmung" ihrem Schöpfer auf besondere Art und Weise verbunden. In dieser Nacht vorgebrachten Bittgebeten sagt man deshalb nach, dass sie erhört werden.

Die "Nacht der Bestimmung" wird mit gemeinsamen Andachten verbracht. Wegen die zeitliche Nähe zum Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadan nutzen viele Gläubige diese Nacht schon zur spirituellen Vorbereitung.

08.04.2024 | Internationaler Tag der Roma

Seit 1990 gibt es den Internationalen Tag der Roma am 8. April. Es ist ein Aktionstag, an dem auf die Verfolgung und Diskriminierung der Romnja und Roma aufmerksam gemacht werden soll. Gleichzeitig wird an diesem Tag die Kultur und Tradition der Roma gefeiert.

Das Datum bezieht sich auf den ersten Welt-Roma-Kongress am 8. April 1971 in London, an dem 23 Vertreterinnen und Vertreter aus neun Staaten teilnahmen. Dieser Tag steht symbolisch für den Beginn der Roma-Bürgerrechtsbewegung. Damals wurden mit der offiziellen Flagge der Roma und der Hymne zwei wichtige Symbole der weltweiten Roma-Community bestimmt.

09.04. - 10.04.2024 | Id al-Fitr , Fest des Fastenbrechens, Zuckerfest

(islamisch)

Der Fastenmonat Ramadan endet in diesem Jahr am 9. April mit dem Fest des Fastenbrechens "Id al-Fitr", das in der Türkei auch Zuckerfest genannt wird. Es zählt zu den höchsten muslimischen Feiertagen.

13.04. - 15.04.2024 | Songkran / Neujahr in Thailand

(thai-buddhistisch)

Mit Songkran wird in Thailand der Beginn eines neuen Jahres gefeiert. Gläubige opfern im Tempel Reis, Früchte und andere Speisen und baden Buddha-Figuren, die in einem Umzug durch die Stadt gefahren werden.

Im Laufe der Zeit haben sich diese rituellen Waschungen dahingehend verändert, dass sich Gläubige gegenseitig mit Wasser aus Eimern, Flaschen oder Spritzpistolen übergießen. Ebenso ist es Tradition, dass junge Menschen ältere besuchen. Sie reinigen deren Hände mit Jasmin-Blüten versetztem Wasser und bekunden so ihren Respekt.

Festumzug beim thailändischen Neujahrsfest Songkran Bildrechte: IMAGO / Xinhua

13.04.2024 | Vaisakhi

(Sikhismus)

An diesem Tag feiern Sikh ihr Neujahrsfest und gleichzeitig die Gründung einer ihrer neuen Gemeinschaft. Am 14. April 1699 soll der 10. Guru Gobind Singh Ji seine Anhänger versammelt und die Gemeinschaft der Khalsa gegründet haben, die zum Wohl der Menschheit betet und arbeitet.

Die Sikh-Religion wurde im 15. Jahrhundert in Nordindien von Guru Nanak gegründet. Glaube und Philosophie dieser Religion schlagen eine Brücke zwischen Hinduismus und Islam. Sikh bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie "Schüler".

17.04.2024 | Çarşema Serê Salê / Jesidisches Neujahr

(jesidisch)

Zu ihrem Neujahrsfest erinnern Jesidinnen und Jesiden an die Erschaffung der Welt aus einem Ei. Nach ihrer Vorstellung soll Gott die Erde als gefrorenes Ei erschaffen haben. Erzengel Tausi Melek ("der Engel Pfau") soll es zerbrochen, der Erde herausgeholfen und sie prachtvoll erblühen lassen haben. Das Fest findet am sogenannten "Roten Mittwoch" statt. Für die Farbe Rot gibt es verschiedene Erklärungen: Eine besagt, dass Rot als Synonym für die Pracht der erschaffenen Erde steht.

Das Neujahrsfest prägt den ganzen Monat: Gläubige dürfen im April keine Hochzeiten feiern, denn es gäbe keine schönere Braut als den April.

22. - 30.04.2024 | Pessach

(jüdisch)

Pessach, auch Passa, Passah oder Pascha genannt, kommt aus dem Hebräischen und heißt so viel wie "Vorüberschreiten". Es fällt in die Zeit, in der die erste Gerste im Frühjahr eingeholt wird und ist auch ein Erntedank-Fest. Doch aus einem anderen Grund ist es eines der Hochfeste im jüdischen Kalender.

Das mehrtägige Fest belegt die besondere Verbindung der Israeliten zu Gott. Er habe, so glauben Jüdinnen und Juden, beim Auszug ihrer Vorfahren aus Ägypten, selbst in ihre Geschichte eingegriffen und die Israeliten aus jahrelanger Unterdrückung und Knechtschaft befreit. Von dieser spektakulären Flucht wird im Tenach, dem 2. Buch Mose berichtet.

Zu Pessach werden "Mazze" gereicht Bildrechte: Colourbox.de

Jüdische Familien bereiten sich auf das mehrtägige Fest intensiv vor. In den 14 Tagen vor Pessach wird alles gründlich gesäubert. Beim Hausputz werden Brot, Mehl, Nudeln und alle anderen Nahrungsmittel aus Getreide aus der Wohnung verbannt. Es darf kein durchsäuertes Getreide im Haus sein, auch kein Bier.

Dieser Brauch erinnert an die ungesäuerten Brote, die die Israelitinnen und Israeliten vor ihrer Flucht gerade noch einpacken konnten. Es war keine Zeit mehr, den Brotteig aufgehen zu lassen, so wird Pessach auch das "Fest der ungesäuerten Brote" genannt. Diese Brote heißen Mazze.

22.04.2024 | Sederabend

(jüdisch)

Das Pessach-Fest beginnt mit dem Sederabend. Seder heißt Ordnung. Für den Ablauf dieses Abends und der Seder-Nacht gibt es eine jahrtausendealte Ordnung. "Warum unterscheidet sich diese Nacht von allen anderen Nächten?" fragt das jüngste Kind der Familie.

Der Vater antwortet mit den alten Erzählungen von der Errettung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei. Sie steht in einem besonderen Buch, der Haggada. Viele Familien haben es am Sederabend vor sich liegen. Die Kinder stellen immer wieder Fragen zur Geschichte und sollen in dieser Nacht möglichst viel über ihre Religion und die Geschichte des Volkes Israel erfahren.

Zum Seder-Abend gehört ein traditionelles Essen. Auf dem Tisch stehen Sederteller mit sieben bestimmten Speisen. Jede soll an ein Ereignis während der Sklaverei und der Flucht aus Ägypten erinnern.

23.04.2024 | Hanuman Jayanti

(hinduistisch)

Hindus feiern an Hanuman Jayanti die Geburt des Gottes Hanuman. Hanuman zählt zu den populärsten Göttern im Hinduismus. Er gilt als treuer Helfer des Gottes Rama.

Der Überlieferung zufolge besitzt er besondere Kräfte: Hanuman ist schnell wie der Wind und so kräftig, dass er Berge und Wolken auseinanderreißen kann. Er ist in der Lage, zu fliegen und seine Gestalt zu verändern. Er symbolisiert die Kraft der Hingabe, des Vertrauens, des Mutes und der Gottesverehrung. In Darstellungen hat Hanuman meist die Gestalt eines Affen, weshalb Affen in indischen Tempeln oft Narrenfreiheit haben. Hanuman zählt auch zu einer der sieben "unsterblichen" Personen.

Zum Geburtstag des Gottes nehmen die Gläubigen ein rituelles Bad. Anschließend gehen sie in die Tempel. Sie bestreichen das Bildnis Hanumans mit roter Farbe und schmücken es mit Blüten. Dabei singen sie seine Hymne, die so genannte Hanuman Chalisa und lesen Geschichten aus dem Leben Hanumans.