Heute vor 30 JahrenErstes Bundesliga-Spiel für den VfB Leipzig gegen Dynamo Dresden
Wer dabei war, vergisst dieses Spiel nie: Am 7. August 1993 bestreitet der VfB Leipzig sein erstes Bundesligaspiel gegen Dynamo Dresden. Die mehr als 31.000 Fans sehen sechs Tore.
Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher: Nach dem sensationellen Aufstieg des VfB Leipzig in die 1. Bundesliga hieß der Gegner am ersten Spieltag Dynamo Dresden. 31.400 Zuschauer im Zentralstadion sahen ein spektakuläres 3:3.
Historischer Dreierpack von Olaf Marschall
Als erster Bundesliga-Torschütze ging VfB-Kapitän Matthias Lindner in die Annalen ein: Er hämmerte einen Freistoß zum 1:0 direkt in die Maschen (10.). Olaf Marschall glich für das Team von Sigfried Held, der an diesem Tag auch noch Geburtstag feierte, aus, doch noch vor der Pause sorgte Dirk Anders mit zwei Toren für Jubelstürme bei den Leipzigern und ihrem damaligen Trainer Bernd Stange.
Nach der Pause wurde Marschall zum Dynamo-Helden. Die Lok-Ikone war vor der Saison von Leipzig nach Dresden gewechselt. In seinem ersten Spiel für die SGD traf der Torjäger gegen seinen Ex-Verein noch zwei Mal und machte sich mit drei Treffen unsterblich. Bis heute knipsten nur fünf weitere Bundesliga-Spieler im ersten Spiel für ihren neuen Club drei Mal. Zuletzt gelang dies Erling Haaland (Borussia Dortmund). Das Rückspiel gewann Dynamo übrigens mit 1:0. Die beiden Duelle zwischen dem VfB und Dynamo in der Saison 1993/94 sind bis heute die einzigen Sachsenderbys im deutschen Fußball-Oberhaus.
VfB Leipzig kämpfte mit Widrigkeiten
Die SGD musste damals wegen "Erschleichung der Lizenz" sogar mit vier Minuspunkten starten, den Abstieg konnte Dynamo aber verhindern. Am Ende der Spielzeit rangierte Dresden auf dem 13. Platz. Der VfB stieg nach 19 Niederlagen, zwölf Remis und drei Siegen wieder ab. Die Sachsen sammelten in der Rückrunde nur sechs Punkte und waren nach dem 30. Spieltag nicht mehr zu retten. Allerdings musste der VfB mit Widrigkeiten kämpfen: Weil das Bruno-Plache-Stadion vom DFB gesperrt wurde, musste der VfB ins ungeliebte und mindestens genauso bruchfällige Zentralstadion ausweichen. Der Heimvorteil war dahin. Genauso wie der Einsatz von Torsten Kracht (heute Präsident bei Lok Leipzig), der damals dem Lokruf des VfB Stuttgart folgte. Einen Abwehrspieler seiner Qualität fand der Aufsteiger nicht, mit Steffen Heidrich vom Chemnitzer FC und Florian Weichert, der nach dem zweiten Saisonspieltag noch vom Hamburger SV verpflichtet werden konnte, lockte man immerhin erstligareife Verstärkung nach Probstheida.
Aktuelle Lage
Während Dynamo Dresden den Aufstieg in die 2. Bundesliga als Ziel hat, spielt Lok Leipzig derzeit in der höchsten Amateurliga, der Regionalliga Nordost.
Startelf des VfB Leipzig: Kischko, Lindner, Edmond, Doyle, Liebers, Hecking, Gabriel, Anders, Heidrich, Rische, Bredow
Startelf von Dynamo Dresden: Tschertschessow, Kranz, Pilz, Schmäler, Schößler, Wagenhaus, Kmetsch, Maucksch, Stevic, Jähnig, Marschall
Schiedsrichter: Manfred Amarell
red
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