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Fußball | BundesligaKein Investoren-Einstieg im Profifußball

24. Mai 2023, 15:41 Uhr

24 Bundesligisten hätten dem Deal zustimmen müssen, am Ende waren es 20. Somit wird es keinen Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga geben.

Der geplante Einstieg eines Investors bei einer neuen Tochtergesellschaft der Deutschen Fußball Liga ist vom Tisch. Ein entsprechender Antrag erhielt bei der mit Spannung erwarteten außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch in Frankfurt am Main nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit unter den 36 Erst- und Zweitligisten, wie Teilnehmer nach dem Ende der Sitzung berichteten. Demnach habe es elf Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen gegeben. 

"Das ist Demokratie"

"Die Ableitung ist für uns, dass der Prozess mit dem heutigen Tag zu Ende ist. Das ist Demokratie", sagte Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke auf der anschließenden Pressekonferenz: "Wir hatten die Hürde selbst gesetzt. Es gab eine klare Mehrheit, aber nicht die, wie wir uns die vorgestellt haben. Ab heute ist das Thema beendet."

DFL-Spitze: Axel Hellmann (l-r), Hans-Joachim Watzke und Oliver Leki Bildrechte: picture alliance/dpa | Arne Dedert

DFL erwartete Einnahmen von zwei Milliarden Euro

Das Abstimmungsergebnis ist eine krachende Niederlage für die DFL-Führung um Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke und die Interims-Geschäftsführer Axel Hellmann und Oliver Leki, die im Vorfeld für eine breite Zustimmung geworben hatten. Die DFL hatte sich von dem Deal frisches Kapital in Höhe von rund zwei Milliarden Euro versprochen. In der organisierten Fanszene gab es seit Monaten großen Widerstand gegen die Pläne.

Mit dem Geld sollte insbesondere die Gesamtvermarktung der Bundesliga, vorrangig im Ausland, gestärkt werden. Ein fester Betrag war ferner zur Finanzierung lokaler Infrastrukturprojekte der 36 Profivereine vorgesehen. Zudem sollten die Clubs rund 300 Millionen Euro zur freien Verfügung erhalten.

DFL-Pläne nun hinfällig

Der DFL-Plan sah vor, dass die nationalen und internationalen Medienrechte in eine Tochtergesellschaft namens DFL MediaCo GmbH & Co. KGaA ausgelagert werden sollten. Ein möglicher Investor, zuletzt waren von ursprünglich sechs Interessenten noch drei übrig geblieben, sollte dann 12,5 Prozent für eine Laufzeit von 20 Jahren an dem neuen Unternehmen erwerben.  Dieser Plan ist nun hinfällig, weil er bei dem Treffen in einem Frankfurter Flughafenhotel nicht genügend Befürworter fand. Bereits in den Wochen vor der Mitgliederversammlung hatte sich unter den Vereinen Widerstand gerührt. 

Kritiker hatten zu bedenken gegeben, dass sich ein möglicher Partner mit der Rolle des Zuschauers nicht begnügen werde. So warnte der Vorstand des 1. FC Köln in einem offenen Brief vor einem Deal mit einer Beteiligungsgesellschaft: "Ein Private-Equity-Investor wird immer auch bestimmte Mitbestimmungsrechte einfordern, um so die Rendite seines Investments zu schützen und aktiv zu steigern." Zudem wurde bemängelt, dass die DFL auf Zukunftserlöse zugreife, die den Vereinen in zehn bis 20 Jahren fehlen würden.

dpa

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