Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
LiveLiveErgebnisse & TabellenSportartenSportarten
Hermann Winkler ist DFB-Vize- und NOFV-Präsident. Der 60-Jährige hatte mit einem despektierlichem Social-Media-Post am vergangenen Wochenende scharfe Kritik ausgelöst. Bildrechte: IMAGO / Picture Point

Fußball | Verband"Klar formuliert, dass das ein Riesenfehler war" – DFB-Kollegen nehmen Winklers Entschuldigung an

17. Mai 2023, 17:58 Uhr

Die Regional- und Landesverbandspräsidenten des Deutschen Fußball-Bundes haben eine Entschuldigung von DFB-Vize- und NOFV-Präsident Hermann Winkler nach dessen umstrittenem Instagram-Post zum ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj angenommen.

DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann. Bildrechte: IMAGO / Nico Herbertz

Zimmermann: "Thema für uns abgeschlossen"

"Hermann Winkler hat sich ausdrücklich und aus meiner Sicht extrem emotional entschuldigt", sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann nach der Sitzung am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur: "Diese Entschuldigung wurde aus Sicht der Konferenz entgegengenommen. Das haben alle einvernehmlich festgehalten."

Ob Winkler nun noch Konsequenzen zu befürchten hat, ist offen. "Für uns ist das Thema abgeschlossen. Ob irgendjemand anders das auf eine Tagesordnung in anderen Gremien setzt, weiß ich nicht", sagte Zimmermann in Köln. Es habe aber unter den Regional- und Landesverbandspräsidenten auch Einigkeit in der Bewertung bestanden. "Jeder hat seine persönlichen Eindrücke geschildert, die weitgehend identisch waren", sagte Zimmermann: "Nämlich, dass dieser Post einfach nicht akzeptabel ist und eine rote Linie überschreitet. Da gab es keine zwei Meinungen."

Despektierlicher Social-Media-Post

In einer DFB-Mitteilung wurden Winklers Worte zitiert: "Mein Post ist unsäglich und nicht zu rechtfertigen, es war ein Fehler und wird sich nicht wiederholen." Zimmermann berichtete, Winkler habe "klar formuliert, dass das ein Riesenfehler war und er sich der Ecke, in die er nun gedrängt wird, nicht zugehörig fühlt. Dass er in dieser Situation aufgrund seiner Sozialisierung übermannt wurde". Der frühere CDU-Politiker Winkler hatte Selenskyj am Sonntag in einem Instagram-Beitrag als "ehemaligen ukrainischen Schauspieler" bezeichnet, ohne den Namen des ukrainischen Präsidenten zu nennen.

Am Montag hatte der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes via Facebook mitgeteilt, er würde den Eintrag nicht noch einmal so verfassen. Er entschuldigte sich für die "entstandenen Irritationen" und schrieb, dass er die Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin verurteile. Er sei aber nicht mit allem, was Selenskyj mache, persönlich einverstanden. Christos Katzidis, Präsident des Verbandes Mittelrhein, hatte im Vorfeld der Sitzung erklärt, er finde den entsprechenden Post "sehr befremdlich, weil er auf mich nicht wie eine ehrlich gemeinte Entschuldigung wirkt."

Auch das wurde laut Zimmermann am Mittwoch ausführlich thematisiert. "Hätte er das gleich so formuliert wie heute bei uns, wäre vielleicht früher etwas Verwirrung vermieden worden", sagte er: "Aber wir wissen ja alle, dass eine persönliche Entschuldigung anders ist als eine schriftliche bei Social Media. Dort kannst du Emotionalität nicht so rüberbringen. Das hat er heute gemacht und auch auf Nachfragen reagiert. Ich fand das tatsächlich total ehrlich. Und sich so in der Runde zu öffnen, ist nicht einfach."


dpa/red

Zum Thema

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 17. Mai 2023 | 19:30 Uhr

Kommentare

Laden ...
Alles anzeigen
Alles anzeigen