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Fußball | SachsenpokalBischofswerda schmeißt Lok Leipzig mit dritter Führung rausViertelfinale

23. März 2024, 16:53 Uhr

Der Bischofswerdaer FV hat den nächsten Großen aus dem Sachsenpokal gekegelt, zieht so ins Halbfinale ein. Diesmal erwischte es Lok Leipzig nach Verlängerung mit 3:2. Die Piplica-Elf zeigte ein ganz schwaches Offensivspiel. Für Schiebock wiederholte sich Geschichte. Denn der Siegtorschütze hatte schon beim 4:2 gegen den Chemnitzer FC in der Zusatzschicht getroffen.

von Patrick Franz

Traumschlenzer sorgt für Bischofswerdas 1:0

Tomislav Piplica brachte gegenüber dem letzten Ligaspiel gegen Luckenwalde (1:1) drei neue Spieler. Jannis Held, Lukas Wilton und Ryan-Segon Adigo begannen für Nico Rieger, Riccardo Grym und Osman Atilgan. Lok startete druckvoll, wirkte allerdings anfällig bei Kontern und wurde dabei direkt kalt erwischt. BFV-Linksaußen Martin Sobe wurde mit einem langen Flachpass auf die Reise geschickt, er setzte sich gegen Lok-Rechtsverteidiger Held durch und zirkelte die Kugel wunderschön hoch in die lange Ecke - Traumschlenzer zum 1:0 (16.)!

Lok gleicht aus, Held wieder vernascht

Die Probstheidaer antworteten jedoch prompt. Linus Zimmer flankte von links und Tobias Dombrowa nickte zum 1:1 (22.) rechts unten ein. Doch Bischofswerda blieb auch beim zweiten Angriff beeindruckend effektiv. Wieder vernaschte Sobe Held auf der linken Seite, in der Mitte scheiterte Miguel Rodrigues noch, aber den Abpraller schoss Christoph Rettig durch drei Leipziger, die auf der Linie retten wollten, hindurch zum 2:1 in die Maschen (26.). Lok verlor danach komplett den Faden und kam bis zur Pause auf keine echte Torchance mehr. Währenddessen spielte Bischofswerda einen sehr gepflegten Fußball und verdiente sich die Führung so endgültig.

Zak Piplica und seine Loksche konnten sich beim Spitzenreiter der Oberliga aus Bischofswerda nicht durchsetzen. Bildrechte: RocciPix / Rocci Klein

Elfer-Geschenk hilft dem FCL

Auch in der zweiten Hälfte tat sich die Piplica-Elf schwer, aus dem Spiel heraus Torchancen zu kombinieren. Doch Lok half ein Elfer-Geschenk von Referee Benjamin Seidl, als Luca Sirch an der rechten Strafraumecke in die Hacken von Tim Hoffmann lief und selbst einfach zu Boden ging (65.). Der vermeintlich Gefoulte verwandelte selbst zum 2:2 links unten (66.). Außer einem Schuss von Linus Zimmer (71.) musste BFV-Torwart Stefan Kiefer gegen die offensivschwachen Gäste gar nichts parieren. Dementsprechend ging es völlig verdient in die Verlängerung.

Tanriver wird wieder zum Matchwinner

Mit dem Beginn der Zusatzzeit übernahm Bischofswerda das Kommando, Lok kam kaum aus der eigenen Hälfte. Schließlich belohnte sich der Fünftligist: Nach einem Eckball und großem Chaos im FCL-Sechzehner spitzelte Can-Deniz Tanriver den Ball mit dem langen Bein ins Netz - 3:2 (104.)! Ausgerechnet der Innenverteidiger, der schon bei der letzten 4:2-Überraschung gegen den Chemnitzer FC in der Verlängerung zum 3:2 getroffen hatte. Damals in der 109. Minute, diesmal einfach fünf Minuten früher.

Der Jubel nach Abpfiff war beim BFV riesig. Bei Lok bleibt eine Saison zum Vergessen. Bildrechte: RocciPix / Rocci Klein

Tobias Dombrowa hatte auf der Gegenseite die schnelle Ausgleichsmöglichkeit, sein Abschluss drehte sich aber links am Kasten vorbei (105.). Im zweiten Abschnitt der Verlängerung erarbeitete sich Lok wohl einige Standards, brachte jedoch keine wirklichen Chancen mehr zustande.

Für Lok der Totalschaden, für Schiebock geht es jetzt um die Regionalliga

Nach dem schlechten Abschneiden in der Regionalliga hat Lok jetzt auch die Mission Titelverteidigung im Sachsenpokal in den Sand gesetzt. Hier wäre noch die Qualifikation für den DFB-Pokal drin gewesen, die die Spielzeit in ein ganz anderes Licht gerückt hätte. Auch die Zukunft von Tomislav Piplica als Chefcoach dürfte es nicht unbedingt verlängern. Das Auftreten war keine Empfehlung für ein weiteres Engagement. Bischofswerda hingegen feierte vor einer emotionalen Kulisse das 36. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage.

Der BFV wirkte spielerisch komplett reif für die Regionalliga. Jetzt gilt es, in den nächsten Wochen die nötigen Voraussetzungen für die Lizenz zu treffen und sich im Fernduell mit dem VFC Plauen das endgültige Aufstiegsrecht zu sichern. Dann sind solche Fußballfeste in der Oberlausitz wieder öfter denkbar.


pfr

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 23. März 2024 | 14:00 Uhr

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