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Fußball | Sachsen-AnhaltEx-Buchhalterin vom FSA soll mehr als 400.000 Euro veruntreut haben

10. Dezember 2020, 14:00 Uhr

Ein Zufall brachte die Sache ans Licht: Mitarbeiter des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) erkannten eine Frau in einem Zeitungsartikel über einen Untreue-Prozess am Landgericht Magdeburg. Die Angeklagte stellte sich als Kollegin aus der Buchhaltung des Verbandes heraus. Kern des Artikels: Cornelia S. steht wegen Unterschlagungen in Millionenhöhe bei ihrem Ex-Arbeitgeber Getec vor Gericht. Beim FSA löste das prompt einen schlimmen Verdacht aus.

Ohne genaue Hintergründe zu kennen, habe man beim Verband eine Tiefenprüfung der Finanzen angeordnet und sei dabei auf Unregelmäßigkeiten in einer Höhe gestoßen, die noch nicht absehbar sei, so Haiko Hopf, Vizepräsident Finanzen beim Fußballverband Sachsen-Anhalt. Noch am Montag (7.12.), als der Vorfall bekannt gemacht wurde, sprach man von einer Summe im fünfstelligen Bereich. Das war offenbar nur die Spitze des Eisbergs.

Kündigung und Strafanzeige

In den vergangenen Tagen sind immer weitere Details ans Licht gekommen. So soll die ehemalige Buchhalterin den Verband zwischen Januar 2015 und November 2020 um viel mehr Geld betrogen haben. Es geht nach Angaben der Magdeburger "Volksstimme" um einen Betrag von mehr als 400.000 Euro. "Nach Bekanntwerden dieser Unregelmäßigkeiten haben wir die Mitarbeiterin fristlos gekündigt und haben der Person auch eine Strafanzeige übermittelt", so Haiko Hopf.

Investigativ-Journalist: "Das Geld ist weg"

Dass der Fußballverband von dem veruntreuten Geld etwas wiederbekommt, glaubt Investigativ-Journalist Bernd Kaufholz von der Magdeburger Volksstimme nicht, wie er am Donnerstag (10.12.) bei MDR um 11 sagte: "Dass sie etwas zurückzahlt ist illusorisch. Sie hat auch schon im vorherigen Prozess Bereitschaft signalisiert, zur Aufklärung beizutragen, allerdings ist die Summe dermaßen hoch, dass es illusorisch ist, zu glauben, dass da auch nur ein Cent zurückkommt", so der Journalist, der den Sachverhalt mit aufgedeckt hat.

Präsidium will weitere Schritte beraten

Am Montag hieß es, der Verband sei durch die Vorfälle nicht in seiner Existenz gefährdet. Er würde über genügend Rücklagen verfügen. Auch geplante Nachwuchsprojekte müssten nicht verschoben werden. Dennoch: Am Donnerstag will sich das Präsidium zusammensetzen und beraten, wie es weiter geht. Die Frage, wer für das Desaster die Verantwortung übernimmt, wurde gegenüber Bernd Kaufholz bei seinen Recherchen meistens so beantwortet: "Das war vor meiner Zeit."

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR um 11 | 10. Dezember 2020 | 11:00 Uhr

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