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Rassismus, Sexismus oder HomophobieWarum schweigen Profisportler?

01. Mai 2020, 17:35 Uhr

Sie sind noch immer in der Minderheit: Athleten, die gesellschaftliche Probleme ansprechen. Warum halten sie sich zurück? Wovor haben sie Angst? Und könnte die Corona-Krise etwas verändern? Ein Film über die Suche nach Antworten.

von Daniel George und Max Schörm, MDR SACHSEN-ANHALT

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Rassismus? Sexismus? Homophobie? Nein: Sportler haben über Sport zu sprechen – und über nichts anderes. Das war jahrelang die Vorstellung von Funktionären oder Fans. Und noch heute denken manche so.

Zwar gibt es mittlerweile Athleten, die für mehr stehen wollen als ihren Sport und das auch zum Ausdruck bringen. Die Mehrheit aber schweigt – ganz gleich, in welcher Sportart. Doch warum ist das so? Dieser Frage geht MDR SACHSEN-ANHALT nach.

Auf ihrer Reise sprechen die Macher des Films mit Profisportlern aus Sachsen-Anhalt unterschiedlicher Sportarten: Fußballern, Leichtathleten oder Basketballern.

Welche Rollen spielen die Vereine und Fans? Welche die Berater? Welche die Medien? Und: Könnte sich durch die Corona-Krise etwas verändern? Der Film sucht nach Antworten.

Die Protagonisten des Films "Wir bekommen einen Maulkorb umgespannt"

Rico Freimuth aus Halle ist Zehnkämpfer. Er sagt: "Das Problem heutzutage ist: Wir bekommen einen Maulkorb umgespannt." Bildrechte: imago/Chai v.d. Laage
Terrence Boyd ist Fußballprofi beim Halleschen FC. Er sagt: "Ich finde es blöd, dass Politik ein Tabu-Thema ist. Aber das ist mir scheißegal. Ich lasse mir von keinem den Mund verbieten." Bildrechte: imago images/Hartmut Bösener
Konstantin Konga ist Basketballprofi in Ludwigsburg und wurde beim Auswärtsspiel gegen den MBC mit Affenlauten beleidigt. Er sagt: "Es gibt einfach Themen, zu denen du Stellung beziehen musst, wenn du ein bisschen Charakter hast." Bildrechte: imago images/Nordphoto
Martin Geissler ist Geschäftsführer des Mitteldeutschen Basketball Clubs. Er sagt: "Die Spieler stehen in einer gewissen äußeren Erwartungshaltung. Und die ist, dass sie lieber einmal mehr sagen sollen, wie schlimm manche Sachen sind, anstatt auch besänftigend einzuwirken." Bildrechte: imago images/Hartmut Boesener
Jens Peltsch-Hahnemann ist Vorsitzender eines MBC-Fanclubs. Er sagt: "Ein Spieler würde sich unglaubwürdig machen, wenn er eine Äußerung zu gesellschaftlichen Themen in der Region macht und dann in der nächste Saison weg ist – oder wenn das von oben vorgegeben wird." Bildrechte: imago images / Hartmut Bösener
Maik Franz (l.) war Bundesligaprofi und ist heute Sportlicher Leiter beim 1. FC Magdeburg. Er sagt: "Wir prangern jeden möglichen Scheiß an, zu allem haben wir eine Meinung. Zu Sachen wie Rassismus sind die Meinungen bei den meisten klar, aber sie dann auch nach außen zu vertreten, ist wichtig. Wir sind alle dazu angehalten, Gesicht zu zeigen." Bildrechte: imago/Sven Simon
Max Planer aus Bernburg ist Ruderer. Er sagt: "Früher gab es Nelson Mandela, heute gibt es Profisportler, die ihre Karriere aufs Spiel setzen, um gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen." Bildrechte: Deutscher Ruderverband/Schwier
Christoph Karpe ist Sportchef bei der Mitteldeutschen Zeitung. Er sagt: "Natürlich haben Sportler eine Vorbildwirkung. Der sind sie sich vielleicht nicht bewusst – oder sie werden gebremst, von Vereinen, Beratern und eigenen Skrupeln." Bildrechte: MDR/Daniel George
Thomas Hoßmang ist Nachwuchsleiter beim 1. FC Magdeburg. Er sagt: "Es ist wichtig, dass man in der heutigen Zeit Jungs hat, die eine Meinung haben und Verantwortung übernehmen."

Quelle: MDR/dg
Bildrechte: imago/Matthias Koch

Die Macher des Films

Bildrechte: MDR/Jörn Rettig

Über Daniel GeorgeHallo! Ich bin Daniel George und arbeite seit 2017 im Online-Team von MDR SACHSEN-ANHALT. Seit fast zehn Jahren berichte ich nun schon über Sport in unserem Land. Gesellschaftliche oder politische Äußerungen von Sportlern waren dabei immer eine Seltenheit. Ich fragte mich: warum eigentlich? Unser Film liefert Antworten.

Über Max SchörmHallo! Ich bin Max Schörm und seit 2017 im Online-Team von MDR SACHSEN-ANHALT. Dort bin ich vor allem für Erklär-Videos zuständig – und nun für die technische Produktion dieses Films. Den haben wir übrigens ausschließlich mit einem Handy und einer Spiegelreflexkamera gedreht.

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Quelle: MDR/dg

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 04. Mai 2020 | 19:00 Uhr

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