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Solche Anzündhilfen produzieren viel schwarzen Kohlenstoff, der als besonders umweltschädlich gilt. Bildrechte: imago images/Kirchner-Media

Wissen-NewsGrillanzünder und Co.: Anzündhilfen schaden Luft und heizen Klima an

31. August 2023, 16:12 Uhr

Sie sind eine unterschätzte Gefahr für Luft und Klima: Anzündhilfen, die etwa fürs Grillen oder im Kamin verwendet werden. Laut einer Studie ist der enthaltene schwarze Kohlenstoff schädlicher als alle weltweit genutzten Biomasse-Kraftstoffe zusammen.

Laut der Untersuchung werde die Gefahr, die von Anzündhilfen wie flüssigen oder festen Grillanzündern ausgeht, bisher unterschätzt. Denn diese basieren auf Kerosin und enthalten langkettige Kohlenwasserstoffe (Alkane), so die Autoren des internationalen Teams aus Irland, China und Indien. Bei der Verbrennung werde besonders viel schwarzer Kohlenstoff freigesetzt, der als extrem umwelt- und klimaschädlich gilt.

"Schwarzer Kohlenstoff ist einer der größten Schadstoffe, der sowohl die Luftqualität negativ beeinflusst als auch den Treibhauseffekt verstärkt und in dieser Wirkung nur von Kohlendioxid übertroffen wird", erläutert die Studienautorin Jurgita Ovadnevaite von der Universität Galway. Allein in Europa existieren laut der Studie rund 70 Millionen Öfen und Kamine, für die diese Anzündhilfen genutzt werden. Diese Zahl könnte durch die steigenden Energiekosten in Zukunft noch weiter anwachsen.

In der Untersuchung wurde unter anderem die Luftqualität der irischen Hauptstadt Dublin analysiert, die als eher saubere europäische Stadt gilt. Dennoch waren die Werte für schwarzen Kohlenstoff mit sieben Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr 2016 höher als etwa in Peking (5,5). Letztlich sei die jährlich Menge an schwarzem Kohlenstoff, die durch Anzündhilfen freigesetzt wird, höher als die durch alle Biomasse-Kraftstoffe zusammen, rechnen die Studienautoren vor.

Links/Studien

cdi

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN JOURNAL | 03. August 0023 | 19:06 Uhr

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