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Wandernden Tierarten wie dem Stachel-Rochen (Raja clavata) geht es laut einem neuen UN-Bericht sehr schlecht. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Wissen-NewsUN-Bericht sieht starke Bedrohung wandernder Tierarten – Fische am stärksten betroffen

12. Februar 2024, 13:58 Uhr

Viele Menschen sind fasziniert von den erstaunlichen Wanderungen vieler Tiere über Tausende von Kilometern. Doch ein UN-Bericht warnt: Den Tieren drohen erhebliche Gefahren – gerade in den Meeren.

Vielen sogenannten wandernden Tierarten geht es schlecht. So nimmt der Bestand von 44 Prozent dieser Spezies ab, 22 Prozent sind vom Aussterben bedroht, wie aus einem am Montag veröffentlichten UN-Bericht hervorgeht. Unter wandernden Arten versteht man Tiere, die regelmäßig große Strecken zurücklegen und dabei zum Teil auch Ländergrenzen überqueren. Nur bei 14 solcher Arten hat sich demnach der Erhaltungsstatus verbessert, darunter bei Blau- und Buckelwalen und beim Seeadler. Der erste Bericht zum Zustand wandernder Arten wurde vom Sekretariat des Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten (CMS) in Bonn veröffentlicht und auf einer UN-Tagung in Samarkand in Usbekistan vorgestellt.

Herden, Fischschwärme und Zugvögel: Milliarden von Tieren wandern

Unter dem Motto "Natur kennt keine Grenzen" hat dort am Montag die 14. CMS-Konferenz begonnen. Regierungsvertreter, Wissenschaftler und Naturschützer beraten bis zum 17. Februar über die Herausforderungen für den Naturschutz mit Blick auf Zugvögel sowie auf wandernde Land- und Meerestiere. Es geht auch um deren Bedrohungen durch Fischfang, Lebensraumverlust und Klimawandel. Milliarden von Tieren unternehmen jedes Jahr Wanderungen zu Land, zu Wasser und in der Luft, überqueren nationale Grenzen und Kontinente, wobei einige auf der Suche nach Nahrung und Paarungspartnern Tausende von Meilen über den Globus reisen. Dazu gehören Lachse und Seeschildkröten, Störche und Seeschwalben, Gnus und Elefanten.

Wandernde Fischschwärme besonders häufig vom Aussterbenm bedroht

Besonders schlecht ist es um die Fischpopulationen bestellt: Fast alle – 97 Prozent – der unter der CMS aufgeführten Fischarten sind demnach vom Aussterben bedroht. Dazu gehörten wandernde Haie, Rochen und Störe, deren Bestände seit den 1970er-Jahren um 90 Prozent zurückgegangen seien. Die beiden größten Bedrohungen für wandernde Arten sind demnach übermäßige Nutzung etwa durch Fischfang sowie Lebensraumverlust durch menschliche Aktivität. Klimawandel, Verschmutzung und invasive Arten hätten ebenfalls stark negative Auswirkungen. Die Weltgemeinschaft müsse jetzt handeln, forderte Inger Andersen, Exekutivdirektorin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep). "Angesichts der prekären Situation vieler dieser Tiere können wir es uns nicht leisten zu zögern und müssen gemeinsam daran arbeiten, die Empfehlungen in die Realität umzusetzen."

dpa

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