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Start von der Atlas V-Rakete mit dem Starliner-Raumschiff. Bildrechte: NASA

Boeings "Starliner"-Raumschiff: Nächster unbemannter Testflug verzögert sich weiter

Am 15. August wollte Boeing sein Raumschiff "Starliner" erneut testen. Die OTF-2 Mission (Orbital Flight Test) sollte um zwei Uhr (MESZ) von Cape Canaveral abheben. Der Termin wurde wieder verschoben. Mehr dazu finden Sie hier:

von Patrick Klapetz

Update 14.08.2021:
Die Pannen bei Boeing reißen nicht ab. Ein möglicher Start des Starliners verzögert sich vermutlich um mehrere Monate. Wie das Unternehmen mitteilte, muss das Raumschiff von der Rakete getrennt werden und ins Werk zurück. Die Reparaturen der Ventile vor Ort waren zuvor fehlgeschlagen.

Update 13.08.2021:
Der Testflug des Starliner-Ramschiffes von Boeing könnte am 15. August um zwei Uhr morgens (mitteleuropäischer Sommerzeit) stattfinden. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat den Termin noch nicht bestätigt – mehrere Quellen verweisen aber auf einen möglichen Launch. Ein anderer möglicher Termin soll der 19. August sein.

Update 30.07.2021:
Der Flug des Starliner-Raumschiffs wurde von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA und dem privaten Luft- und Raumfahrtunternehmen Boeing
verschoben. Erst am 29. Juli ist das Nauka-Modul von der russischen Raumfahrtbehörde Roscocmos an die Internationale Raumstation ISS angedockt. Dabei kam es zu Komplikationen, die aber keine Gefahr für die Besatzung waren. Dennoch sahen sich NASA und Boeing veranlasst, der ISS-Crew mehr Zeit für die Vorbereitungen und die Auswertung der Nauka-Panne zu geben.

Das Zeitfenster soll sich für den Raumflug von Starliner nun am 3. August öffnen. Ab 19.20 Uhr (mitteleuropäischer Sommerzeit) könnte das Raumschiff zur ISS aufbrechen.

Original Artikel:
Das "Starliner"-Raumschiff von Boeing soll am 30. Juli seinen nächsten Testflug absolvieren. Der letzte Flug musste nach dem Start abgebrochen werden. Ursprünglich sollte der Starliner an der Internationalen Raumstation ISS andocken. Jedoch hatte das Raumschiff nach dem Start zu viel Treibstoff verbraucht. Deshalb hatten die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA und das Luft- und Raumfahrtunternehmen Boeing die Mission abgebrochen. Wenige Stunden später war Starliner zurück auf der Erde gelandet.

Raumschiff Starliner nach Landung in White Sands New Mexico. Bildrechte: NASA/Bill Ingalls

Anschließend hatten sich NASA und Boeing auf die Fehlersuche gemacht und das Raumschiff entsprechend ausgebessert. Nach dem Abschluss aller Arbeitsschritte verkündigte ein Unternehmenssprecher von Boeing:

Boeing hat alle Empfehlungen, auch die, die nicht zwingend erforderlich waren, vor dem bevorstehenden Flug des Starliners umgesetzt.

Ready for take-off

Und auch Steve Stich, der Manager des kommerziellen Besatzungsprogramms der NASA, fand lobende Worte nach dem Abschluss der Untersuchungen:

Ich bin sehr stolz auf die Teams der NASA und von Boeing Starliner, die methodisch auf die OFT-2-Mission im nächsten Monat hinarbeiten, mit abschließenden Überprüfungen der Hardware und Software des Besatzungsmoduls und des Servicemoduls, während wir uns auf diese wichtige unbemannte Testmission vorbereiten.

Steve Stich, NASA

Boeings "CST-100"-Mission: Das Starliner-Raumschiff auf einer Atlas V Trägerrakete. Bildrechte: imago images/UPI Photo

Nun steht Boeing nichts mehr im Weg. Am Freitag, den 30. Juli um 14.53 Uhr östlicher Zeitzone soll der Launch erfolgen. In Deutschland wird es dann 20.53 Uhr (mitteleuropäischer Sommerzeit) sein. Gestartet wird mit einer "Atlas V"-Trägerrakete vom Raumhafen Cape Canaveral in Florida.

Am 31. Juli soll das Raumschiff an den vorderen Anschluss des Harmony-Moduls der Internationalen Raumstation andocken. Derzeit befindet sich die Crew-Dragon von SpaceX noch an dieser Docking-Station. Diese soll aber Ende Juli an eine obere Öffnung des Harmony-Moduls andocken. Bei diesem Manöver werden vier der derzeitigen sieben Besatzungsmitglieder an Bord der Crew-Dragon sein. Dann ist der Weg frei für die Starliner. Laut Boeing wird die OFT-2-Mission voraussichtlich fünf bis zehn Tage dauern, bevor sie von der Station abdocken und zur Erde zurückkehren wird.

Künstlerische Darstellung des Starliner-Raumschiffes im Weltall. Im unteren Hintergrund kann man noch die Atmosphäre der Erde sehen. Bildrechte: MDR/NASA

Raumfahrt: Made in America

Wenn diesmal alles gelingt, kann der Starliner zum nächsten Meilenstein antreten: Die Entsendung von Astronauten zur Internationalen Raumstation. Damit wäre es neben der Crew-Dragon das zweite Raumschiff, das von amerikanischen Boden aus in den Weltraum fliegen kann. Nach dem Columbia-Unglück hatte sich die US-Regierung entschlossen, alle bemannten Raumflüge von den USA aus nach der Fertigstellung der ISS einzustellen. Erst 2020 sind die ersten Amerikaner wieder von Florida aus in den Weltraum geflogen und das mit dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX.

Übrigens: Der Vertrag mit der NASA beinhaltet für SpaceX und Boeing jeweils mindestens sechs bemannte Raumflüge zur ISS. Im Herbst wird SpaceX seinen dritten bemannten Flug durchführen. An Bord wird sich auch der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer befinden.

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