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Chang’e 5: Rückkehr zur Erde

Die chinesische Mondmission ist erst am 24. November zum Mond aufgebrochen. Wenige Tage später ist sie sicher auf seiner Oberfläche gelandet und hat Mondgestein eingesammelt. Mittlerweile ist der Orbiter bereits auf seinem Rückweg zur Erde. Diese soll er zwischen dem 15. und 17. Dezember erreichen. Wie die Mission verlief und alles wichtige zur Chang'e 5 Mission, erfahren sie hier:

von Patrick Klapetz

Die chinesische Mondmission Chang’e 5 (chin. für Mondgöttin) ist eine von vielen Raumfahrtmissionen der Volksrepublik China. Mit der Tianwen-1 Mission ist eine Raumsonde auf dem Weg zum Mars. Mit der Chang’e 4 Mission wurde ein Rover auf der Mondoberfläche platziert, der immer noch Erkundungstouren vornimmt. Mit Chang’e 5 wird die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA das erste Mal Gesteins- und Staubproben vom Mond zur Erde bringen. Damit wäre die Volksrepublik die dritte Nation, der dies gelingt.

Start von Chang’e 5

Der Termin zum Launch von Chang’e 5 war auf den 24. November datiert. Eine genaue Uhrzeit gab es nicht. Die chinesische Behörde und Regierung haben sich sehr bedeckt behalten. Somit war nicht klar, ob der Start tatsächlich am 24. November stattfindet. Doch wenige Stunden vor dem Launch begann das chinesische Fernsehen eine Live-Übertragung.

Am 24. November um 4.30 Uhr morgens (BJT, Ortszeit) startete die „Langer Marsch 5“-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Wenchang aus ins Weltall. Der Weltraumbahnhof befindet sich im Süden von China. In Deutschland war es 20.30 Uhr, am 23. November. Der Launch verlief reibungslos. Nun musste die Mission den Mond erreichen.

Die chinesische Mondlandung

Der Mondorbit wurde am 28. November erreicht. Anschließend erkundete die CNSA den genauen Landeplatz. Nachdem ein geeigneter Ort gefunden war, wurden Lander und Aufstiegsmodul vom Orbiter getrennt. Der Orbiter blieb in 200 Kilometer Höhe über der Mondoberfläche.

Die Mondlandung wurde schließlich am 1. Dezember eingeleitet. In Beijing war es 22.57 Uhr (BJT), in Deutschland 15.57 Uhr (MEZ). Eine Live-Übertragung gab es diesmal nicht. Bei der Landung verringerte die Kombination aus Lander-Aufstiegsmodul zunächst die Fluggeschwindigkeit. Bei einer Höhe von 2,5 Kilometern über der Mondoberfläche wurde eine Positionsanpassung vorgenommen. Der Sinkflug wurde fortgesetzt.

Dann legte der Lander eine kurze Pause ein, gerade einmal 100 Meter über dem Boden. Seine Kameras scannten den Untergrund und manövrierten ihn zu einem sicheren Landeplatz. Unebenheiten im Boden und Steine hätten das Aus für eine sichere Landung bedeutet. Anschließend stieg das Fahrzeug in langsamer und gleichbleibender Geschwindigkeit ab.

Mondoberfläche kurz vor der Landung des chinesischen Mondlanders Bildrechte: CNSA

Als der Lander sich wenige Meter über dem Moden befand, stellten sich seine Motoren ab. Durch die geringe Anziehungskraft auf dem Mond bedeutete dies aber keine Gefahr. Das Landefahrzeug konnte um 16.11 Uhr (MEZ) auf der Mondoberfläche aufsetzen. Der Volksrepublik ist eine erneute sichere Landung auf dem Mond gelungen. Das ist ein großer Erfolg, denn etwa die Hälfte der bisherigen Mondmissionen sind an der Landung gescheitert.

Keine Zeit verlieren: sofort Bohren

Kurz nach der Landung begannen bereits die ersten Bohrungen. Die Gesteinsproben wurden aus zwei Meter Tiefe gefördert. Die Probe wurde versiegelt, damit man sie nicht mit anderen Bodenproben vermischt wird. Der Vorgang war bereits um 21.53 Uhr (MEZ) abgeschlossen. Anschließend fing die Sonde mit ihrer Baggerschaufel an, Oberflächenproben zu entnehmen. Bis zum 2. Dezember um 15 Uhr (MEZ) waren die Probeentnahmen komplett abgeschlossen.

Abkehr vom Mond und Rückkehr zur Erde

Bereits am 3. Dezember um 16.10 Uhr (MEZ) verließ das Aufstiegsmodul die Mondoberfläche. Nach vier Bahnkorrekturen steuerte es schließlich den Orbiter an. Zwei Tage nach dem Verlassen der Mondoberfläche dockte das Aufstiegsmodul an den Orbiter an. Mittlerweile ist es der 5. Dezember um 22.42 Uhr (MEZ). Der mechanische Greifarm des Orbiters beförderte die Mondproben in die Wiedereintrittskapsel. Diese Kapsel soll die Proben nicht nur vor dem Verglühen schützen, wenn diese in die Erdatmosphäre eintreten, sie soll eine mögliche Kontamination der Proben verhindern. Diese könnte bei der Landung auf der Erde passieren.

Nachdem die Probe sicher verstaut wurde, steuerte der Orbiter die Erde am 7. Dezember um 23.59 Uhr an. Die Mondprobe wird vermutlich zwischen dem 15. und 17. Dezember die Erdoberfläche erreichen. Die Wiedereintrittskapsel in dem Gebiet des Siziwang-Banners landen. Es befindet sich in der Inneren Mongolei. Dort werden die Wissenschaftler die Proben bergen und anschließend untersuchen. Die Ergebnisse sollen mit internationalen Forscherteams geteilt werden.

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