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Bildrechte: Rocket Lab

Rocket Lab startet Electron-Rakete in Neuseeland

Im Juli kam es bei dem privaten Raumfahrtunternehmen Rocket Lab zu einem Fehlstart. Die Ursachen wurden untersucht und behoben. Nun hat das Unternehmen die Genehmigung für seinen 14. Raketenstart erhalten. Der neue Launch-Termin ist für Ende August angesetzt. Mehr Details auf:

von Patrick Klapetz

Update 29.08.2020: Der Start der "Electron"-Trägerrakete wurde verschoben. Die Rakete gehört zum privaten Raumfahrtunternehmen Rocket Lab, das seinen Launch-Komplex in Neuseeland hat. Der neue Launch-Termin soll zwischen 20.05 Uhr und 0.05 Uhr Ortszeit am 29. bzw. 30. August stattfinden. In Deutschland wird es dann zwischen 5.05 Uhr und 9.05 Uhr am Samstagmorgen (29. August) sein.

Im Juli kam es bei dem privaten Raumfahrtunternehmen Rocket Lab zu einem Fehlstart. Dabei ging die Rakete verloren. An Bord waren unter anderem Satelliten des Berliner Startups "Planet", das mit kleinen Cubesats tagesaktuelle Bilder aus dem All liefert.

Startfenster öffnet am 27. August

Nun hat das in Neuseeland gegründete Unternehmen, das mittlerweile seinen Hauptsitz in Los Angeles hat, die Genehmigung für seinen 14. Raketenstart erhalten. Der neue Launch-Termin ist für Ende August angesetzt. Ab dem 27. August öffnet sich das Startfenster, 13 Tage später schließt es sich. Besonders das Wetter spielt beim Start eine entscheidenen Rolle: Bei schlechten Bedingungen wird die Mission nach hinten verschoben. Um 5.05 Uhr (MESZ) soll die Rakete in den Weltraum aufbrechen.

Das Raumfahrtunternehmen Rocket Lab gehört zur New Space Ära – der Raumfahrt 4.0, bei der neben behördlichen Raumfahrtunternehmen auch private Firmen mitmischen. Die Firma aus Neuseeland hat sich auf Kleinraketen spezialisiert, die vor allem Mini-Satelliten ins Weltall befördert. Das macht sie von ihrem eigenen Launch Pad Complex aus. Dieser befindet sich auf der neuseeländischen Halbinsel Māhia auf der Nordinsel des Landes.

Rocket Lab mit seiner Trägerrakte "Electron"

Der Launch Complex 1 vom privaten Raumfahrtunternehmen Rocket Lab aus Neuseeland. Bildrechte: Rocket Lab
In diesem Bild ist die Trägerrakete "Electron" zu erkennen. Sie gehört dem privaten Raumfahrtunternehmens Rocket Lab, welches auch eine eigene Raketenstartbahn betreibt. Der Launch Complex 1 befindet sich auf der neuseeländischen Halbinsel Māhia. Bildrechte: Rocket Lab
Dies ist eine Trägerrakete des Typs "Electron". Bildrechte: Rocket Lab
Die Trägerrakete "Electron", des privaten Raumfahrtunternehmens Rocket Lab, hebt vom eigenen Launch Complex in Neuseeland ab... Bildrechte: Rocket Lab
... und rast in den Himmel. Bildrechte: Rocket Lab
Dieser Blick auf die Erde stammt von der Onboard-Kamera der "Electron"-Trägerrakete. Bildrechte: Rocket Lab

Electron, eine elektronische Rakete

Die Trägerrakete Electron hat zwei Stufen sowie eine Kickstufe. Das Besondere: Sie kommt aus dem 3D-Drucker. Zumindest das Hauptteil der Rakete. Mit einem Durchmesser von 1,20 Meter hat sich das Unternehmen auf den logistischen Transport von Kleinsatelliten und Cubesats spezialisiert – womit Rocket Lab auch erfolgreich ist. 

Electron war im vergangenen Jahr die vierthäufigste gestartete Rakete der Welt.

Peter Beck, CEO | Rocket Lab, 31.07.2020

Rocket Lab hat eine Nische im hart umkämpften Markt von Trägerraketen erschlossen. Durch die kompakten Raketen und ihre geringere Nutzlast von maximal 220 Kilogramm, können sich Fremdunternehmen ein günstigeres Transportmittel für ihre Kleinsatelliten leisten. Treibstoff- und Materialverbrauch sind geringer, wodurch die Raketenstart weitaus günstiger angeboten werden.

Die verfluchte 13?

Der 13. Launch der Electron-Rakete am 4. Juli 2020 war zunächst glücklich verlaufen. Die erste Stufe trennte sich planmäßig und auch die zweite Stufe zündete. Ein Teil der Raketen-Verkleidung wurde abgeworfen. Nach knapp fünf Minuten ereignete sich jedoch eine Anomalie: Nach dem die Rakete 194,8 Kilometer an Höhe erreich hat, fiel sie zurück zur Erde. Kurz zuvor endete die Videoübertragung. Die Rakete hörte auf zu beschleunigen.

Zusammen mit der primären Bundeslizenzbehörde für den Launch von kommerziellen Raketenstarts, kurz die FFA, untersuchte das neuseeländische Raumfahrtunternehmen die möglichen Ursachen für den Fehlstart. Nachdem die zweite Stufe ausgebrannt war, kam es zur sicheren Abstellung des Motors. Dadurch wurde die benötigte Umlaufbahn nicht erreicht.

Ursache dafür war eine elektrische Verbindung, die für eine Wärmeausdehnung in der elektrischen Komponente sorgte. Die umliegenden Materialen verflüssigten sich und der Motor wurde abgestellt.

Das Problem trat unter unglaublich spezifischen und einzigartigen Umständen auf und führte dazu, dass die Verbindung auf eine Weise fehlschlug, die wir bei Standardtests nicht erkennen würden.

Peter Beck, CEO | Rocket Lab, 31.07.2020

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