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Bildrechte: ESA, ATG medialab

Solar Orbiter: Vorbeiflug an der Venus

Die europäische Raumsonde "Solar Orbiter" ist auf ihrem Weg zur Sonne. Dabei nähert sie sich in Kreiselbewegungen dem Stern an. Am 8. August wird sie dafür ein Swing-by-Manöver durchführen. Was das ist und warum die ESA zu Sonne fliegt, erfahren Sie hier:

von Patrick Klapetz

Am 8. August soll die europäische Raumsonde "Solar Orbiter" an der Venus vorbeifliegen und ein sogenanntes Swing-by-Manöver durchführen. Dabei nutzt die Sonde die Anziehungskraft der Venus, um ihre Neigung für ihre Reise zur Sonne stückweise zu ändern. Der Vorteil dabei ist, dass sie dadurch Treibstoff sparen kann.

Außerdem kann der Solar Orbiter nicht direkt zu Sonne fliegen. Die Anziehungskraft wäre so stark, dass die Raumsonde von der Sonne verschlungen würde. Wie ein Kreisel umrundet die Raumsonde ihr Reiseziel mehrmals in großen Bögen, die immer kleiner werden. Am 26. November 2021 soll sie noch einmal den Schwung der Erde nutzen, um sich auf die richtige Bahn zu bringen. Anschließend beginnt die Hauptmission an der Sonne. Solar Orbiter wird dann Daten sammeln und die Fernerkundungsinstrumente kalibrieren.

Künstlerische Darstellung der ESA Raumsonde "Solar Orbiter". Bildrechte: ESA/ATG medialab

Ziel der Mission von Solar Orbiter

Der erste nahe Sonnenvorbeiflug soll 2022 erfolgen. Dabei wird Solar Orbiter in einer ungefähren Entfernung von einem Drittel des Erd-Sonnen-Abstandes an unserer Sonne vorbeifliegen. Ziel der Mission ist es herauszufinden, wie die Sonne die Heliosphäre erzeugt und beeinflusst.

Auch wir Menschen leben in dieser Heliosphäre, denn es ist der Bereich, in dem Sonnenwinde und das Magnetfeld der Sonne wirksam sind. Erst im November 2019 hat die Raumsonde Voyager 2 die Grenze zum äußeren Weltraum erreicht, in dem die Wirkungskraft der Sonnen-Heliosphäre endet.

Während der Mission wird Solar Orbiter die Verbindung zwischen innerer Heliosphäre, Korona und Sonnenoberfläche untersuchen. Außerdem werden Eigenschaften, Wechselwirkung und die Dynamik von elektrisch geladenen Gasen (Plasma) erforscht. Darüber hinaus wird auch die Erzeugung des sonneneigenen Magnetfeldes untersucht.

Geringer Abstand zu Sonne

Damit die Raumsonde die Daten erfolgreich erfassen kann, muss sie der Sonne sehr nahekommen. Solar Orbiter wird sich der Sonne auf ungefähr 40 Millionen Kilometer annähern. Der Merkur ist zum Vergleich im Durchschnitt 58 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.

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