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Das Starship von SpaceX auf der Startrampe von Starbase, der Anlage des Unternehmens in Südtexas, im März 2022. Bildrechte: SpaceX

SpaceX: Kein zweiter Weltraumflug vom Starship im Hochsommer

Das zweite Starship-Raumschiff von SpaceX könnte bereits im August in den Weltraum aufbrechen – so war zumindest der Plan. Doch die Zukunft der Raketenstarts ist noch ungewisse. Zwar könnten behördliche Hürden die zukünftigen Flüge zum Mond und Mars noch verhindern, aber auch interne Probleme sorgen dafür, dass nicht einmal der erste Raumflug im Sommer stattfinden kann.

von Patrick Klapetz

Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX hat von der amerikanischen Luftfahrtbehörde FFA (U.S. Federal Aviation Administration) eine Startgenehmigung für sein eigenes Raumschiff Starship vom eigenen Weltraumhafen Starbase im südtexanischen Broca Chica am 13. Juni erhalten.

Nach dem Jungfernflug ins All plant das Unternehmen bereits den nächsten Weltraumausflug vom Starship. Laut dem Unternehmensgründer Elon Musk soll dieser bereits im August erfolgen. "Ein zweiter Starship-Raumschiff wird im August und danach monatlich einsatzbereit sein", twitterte der Milliardär am 14. Juni.

Doch daraus wird erst einmal nichts. Der Jungfernflug verschiebt sich weiterhin und damit auch der zweite Flug des gigantischen Prototyps eines SpaceX-Raumschiffes. Am 11. Juli sollten alle 33 Raptor-Triebwerke des Super-Heavy-Boosters parallel getestet werden. Doch am Prototyp 7 des Boosters wurde unerwartet mehr Methantreibstoff ausgestoßen. Es kam zu einer Explosion. Der Jungfernflug vom Startship wird sich dadurch verschieben. Ein Start vor September 2022 scheint unwahrscheinlich. Das sind nicht alle Herausforderungen.

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Vorerst kein Startplatz für das Starship von Cape Canaveral

Eigentlich will Musk sein Starship von Cape Canaveral an der Atlantikküste Floridas aus starten. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hegt aber Bedenken und will einem Start des Starships von Florida erst einmal nicht zustimmen. Die Befürchtungen sind zu groß, dass bei einem Fehlstart und einer Explosion des Raumschiffs auch die nahe gelegene Startinfrastruktur beschädigt werde, die Starts zur Internationalen Raumstation ISS ermöglicht.

"Wir sind uns alle darüber im Klaren, dass ein frühzeitiges Versagen, wie wir es bei einem der ersten SpaceX-Flüge hatten, ziemlich verheerend für 39A wäre", sagte Kathy Lueders, die Leiterin der Nasa-Raumfahrtabteilung.

SpaceX hat im vergangenen Jahr den Bau einer Startrampe für das Raumschiff Starship in seinen Anlagen in Cape Canaveral als Alternative zum primären Test- und Entwicklungsstandort der Rakete in Boca Chica beschleunigt.

Zwar hatte Musk der Behörde vorgeschlagen, dass die Astronautinnen und Astronauten auch von der acht Kilometer entfernten Startrampe 40 aus ins All fliegen könnten – einer, die weiter entfernt ist. Jedoch ist der Startkomplex 39A die einzige Anlage, die für den Start der Crew Dragon-Kapsel (SpaceX) zugelassen ist. Die Behörde und das Unternehmen arbeiten an einer gemeinsamen Lösung – doch das dürfte dauern.

Zukunft vom SpaceX-Raumhafen noch ungewiss

Da ein Launch von Florida vorerst nicht möglich ist, wird SpaceX das Starship von seinem eigenen Raumhafen aus ins All befördern. Doch die Zukunft des Raketenkomplexes in Boca Chica Beach ist unsicher. Die wachsende Anlage, die unter dem Namen Starbase bekannt ist, ist Gegenstand hitziger Debatten zwischen staatlichen und regionalen Beamten.

Künstlerisches Konzept des Starship HLS von SpaceX, das auf dem Mond landen soll. Bildrechte: SpaceX

Einige sehen den Raumhafen als Chance für die wirtschaftliche Entwicklung des Standorts an. Umweltschützer sorgen sich dagegen um die Auswirkungen auf das empfindliche Ökosystem und ihre Artenvielfalt. Zudem ist die Veränderung der Gemeinde nicht jedem der Anwohner recht. Dem gegenüber stehen die SpaceX-Anhänger, die die Visionen einer Marskolonialisierung unterstützen.

Sobald SpaceX die beanspruchten Mengel der FFA umgesetzt hat, darf es ins All fliegen. Zunächst mit maximal zehn Flügen pro Jahr – fünf davon sind suborbital, die anderen fünf orbital. Ein Limit, an das das Unternehmen leicht stoßen könnte, sobald Starship zu fliegen beginnt. Damit könnte Texas möglicherweise seinen Anspruch auf zukünftige historische Flüge zum Mars und Mond verlieren.

Bereits im Februar erklärte Musk gegenüber einem Reporter: "Ich denke, sie ist gut geeignet, um unser fortschrittlicher Forschungs- und Entwicklungsstandort zu sein. Hier werden wir neue Designs und neue Versionen der Rakete ausprobieren. Ich denke, Kennedy wird unser Hauptstartplatz sein." Doch von dort fehlt bisher noch die Genehmigung.

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